Freiheit (5/2021)


Heute ist das Zeitalter des Kampfes um seine Freiheit, um sein Recht, um Gleichheit, um Gleichberechtigung, um Mitbestimmung, um Selbstbestimmung... Das Dumme ist nur, man wird durch den Kampf und durch das Erreichte nicht lebendiger (eher stirbt man im Kampf) und man wird auch nicht freier, gleicher, selbstbestimmter, denn die anhaltende Verteidigung des Erreichten macht den ewigen Kampf nötig oder man ist Sieger. Aber dann ist man auch nicht mehr der Gleiche, sondern Sieger und die anderen sind Besiegte, sind unfrei. Dann haben nur die Vorzeichen gewechselt und der Kampf geht von der anderen Seite los. Das geht nun schon seit Jahrtausenden so und keiner lernt aus der Geschichte. Jeder neue Freiheitskämpfer kommt wieder auf eine dieser Spuren: Entweder tot oder verloren und Knecht oder Sieger oder Unterdrücker für Andere. Die Beispiele, wo es nicht so ablief in den letzten 5000 Jahren, sind vermutlich an einer Hand abzuzählen. Natürlich verehren wir die Freiheitskämpfer, weil sie ihr Leben für die Freiheit gelassen haben. Aber unterliegen wir hier nicht vielleicht Irrtümern?
Es gibt eine andere Möglichkeit: Es gibt passive Toleranz: Du bist weit weg, bist nicht in meinem Gesichtsfeld, am besten auch nicht in meinem Denkkreis. Du kannst machen, was Du willst. Wir gehen uns aus dem Weg oder laufen uns gar nicht über den Weg. Du tangierst mich nicht. Ich tangiere Dich nicht. Zu Zeiten kleiner Gesellschaften und grosser Distanzen und Räume war das oft möglich. Auf der heute eng bewohnten Erde wird diese Möglichkeit immer seltener.
Es gäbe noch eine Alternative: Die Steigerung ist aktive Toleranz: Du bist, wie Du bist und Du bist Du, aber ich lasse Dich in mein Leben, meine Wohnung, meine Stadt und wir tolerieren unsere Andersartigkeit in täglicher Berührung und lieben und pflegen Deine und meine Art zu leben: Geschenkte aktive Toleranz. Das Dumme an dieser aktiven Toleranz? Sie ist in den vielen Jahrzehntausenden unserer menschlichen evolutionären Entwicklung kaum mit in den menschlichen Körper und seine Intuition eingebaut worden. In der Zeit der Balz gibt es einen Mechanismus dafür (wie die Balz zeitlich begrenzt) und in der Mutter-Kind-Beziehung (wie wir heute sehen, aber auch begrenzt, denn man kann das jungen Frauen sogar abtrainieren).
Europa wird aktive Toleranz lernen müssen, wenn es Europa bleiben will, falls es das christliche/nachchristliche Europa bleiben will. Und genau damit wird sich Europa verändern. Europa, die EU, haben gar keine andere Wahl.
Da gibt es Linke und Rechte, Globalisierungsgegner und -befürworter, Grüne und Schwarze, Separatisten und Unionisten, Christen und Moslems, Katholiken und Protestenten, … Alle diese Gruppen sind Opfergruppen (zumindest aus eigener Sicht), die um ihre Freiheit kämpfen, um die Selbstbestimmung in ihrem Land. Und dann werden Kopftuchverbote, Schleierverbote etc. durchgesetzt, als wenn das Einhalten dieser Gesetze einen Gesinnungswandel bewirken würde. Liebe sich durchgesetzte Bevölkerungsgruppen, Sie dürfen absolut sicher sein, dass Sie das Gegenteil erreichen werden und dass Sie auch noch den Freiheitskämpfern ihre Freiheit rauben müssen, also dass Sie selbst zu Unterdrückern werden. Das ist eine biologische Naturregel. Das Löschen von Facebookseiten, von Veröffentlichungen und Zeichen von Extremisten ist löblich. Aber die Geächteten werden Auswege finden, das Gesetz zu umgehen und sie sind nun Opfer. Jetzt werden für sie alle Kampfmittel im Kampf für ihre Freiheit geheiligt.
Im Kampf gegen Extremismus Verschleierungsverbote zu erlassen, ist etwa so, als wenn man Milchproduktion und -Handel abschaffen wollte und dafür Milchflaschen verbietet.
Fragen Sie die Freiheitskämpfer. Sie haben alle für eine „gute Sache“ gekämpft, nicht für eine Böse (zumindest nicht in der eigenen Wahrnehmung!). Und doch haben sie lauter Gefangene, Vergewaltigte, Gefolterte, Geklonte und Tote verursacht. Da stimmt doch etwas nicht? Aus der Geschichte lernen ist doch so schwer.
Denken wir an die Rassentrennung in den USA seit der Sklaverei. Die Trennungslinie verlief zwischen „Weiss“ und „Schwarz“. Und wir alle aus der zeitlichen und örtlichen Entfernung denken entrüstet, dass das doch schlimm sei und das man so doch nicht miteinander leben könne. Heute verläuft eine ähnliche Grenze an der EU-Aussengrenze oder sogar an der Landesgrenze und die Grenze verläuft zwischen Bürger und Immigrant (Schwarze, Araber, Asiaten, …). Die Mechanismen sind die gleichen. Wer hat hier aus der Geschichte gelernt? Wenn wir aus der Geschichte lernen wollten, was wäre dann zu lernen? Wäre „Grenzen weg!“ wirklich sinnvoll? Wäre das möglich?
Was ist eigentlich „Freiheit“? Jetzt können wir bei Wikipedia nachschauen, können bei den alten griechischen Philosophen, bei den mittelalterlichen christlichen Philosophen, bei den neuzeitlichen Philosophen, bei den Philosophen des nachchristlichen deutschsprachigen Idealismus und bei vielen Anderen nachlesen. Wir könnten ein Leben lang lesen, wie Andere sich Freiheit so vorgestellt haben.
Bleiben wir dicht bei uns Menschen wie wir sind. Das beschäftigt uns. Freiheit? Wie wäre es mit: „Frei bin ich, wenn ich tun und lassen kann, was ich will.“? Davor käme noch: „Frei bin ich, wenn nicht Andere über mich, über mein Leben, über das was ich denke, wünsche und tue entscheiden und es durchdrücken können, wenn Andere mich auf diese Weise nicht ausnutzen können.“? Ich allein zähle für mich. Da bin ich ganz absolut. Für mich zähle nur ich. Bis ins 19. Jahrhundert war das eine typische männliche Denkweise. In den letzten 150 Jahren haben das zunehmend auch Frauen übernommen. Ich nehme an, dass dieser Wandel einen sehr wesentlich Anteil am Wandel der Frau zum Möchte-gern-Mann ausmacht. Aber dazu an anderer Stelle mehr.
Was aber hat das für Folgen für uns und unsere Gesellschaft, wenn wir Freiheit auf diese Weise definieren?
Wenn wir allein sind, sind wir frei. Gut, dann brauchen wir aber Freiheit gar nicht, denn es gibt ja gar keinen zweiten, von dem wir abhängig sein könnten. Freiheit ist nur ein Problem in Gemeinschaft mit Anderen.
Menschliche Entwicklung ist nur möglich in Gemeinschaft mit Anderen. Entwicklung von Versorgungsstrukturen, die uns Bequemlichkeit und weniger Hunger, weniger Schmerz, mehr Aktionsradius, mehr „Wissen“ und und und ermöglichen, sind nur im gemeinsamen Denken, Nachdenken, Erfinden, Schaffen, Produzieren, Nutzen und Ausnutzen möglich. Wer Robinson Cruse von Daniel Defoe gelesen hat, weiss, wo die Grenzen menschlichen Alleinseins und Alleinhandelns sind und Robinson hatte ja noch den Vorteil, dass er eine Reihe Fertigkeiten und Wissen aus seinem Leben vor der Einsamkeit besass.
Menschliches Leben ist nur möglich, wenn zumindest eine Frau und ein Mann zusammenfinden, sich begehren und daraus Kinder werden. Zum Glück hat die Evolution, hat die Natur (oder war es doch Gott?) Erbarmen mit uns Menschen gehabt und hat diesen Vorgang zu einem wunderschönen, ganz reizvollen, wunderschöne Ekstase ermöglichenden, Erfüllung bringenden Vorgang gemacht, der alleine nicht möglich ist. Doch schon wieder abhängig, unfrei. Das geht nicht mit jedem Mann, geht nicht mit jeder Frau und es geht nur im bewussten und unbewussten Verzicht auf seine Freiheit.
Im weiteren Leben sind wir unzählige Male auf Andere angewiesen. Stellen wir uns vor, Säuglinge hätten keine Mütter, die ihre Freiheit an den Nagel hingen und sich völlig uneigennützig um das Neugeborene, um die Kinder kümmerten. Das brauchen wir uns gar nicht mehr vorzustellen. Wir brauchen nur ins eigene Leben zu schauen. Karriere, Geld, Gleichberechtigung, der Kampf um Freiheit („Mein Bauch gehört mir!“) geht vor. Vater Staat, übernimm Du die Kinderaufzucht (Kinderkrippen, Kindertagesstätten, Kindergarten, verlässliche Schule (In der geht es nicht in erster Linie um Bildung, um den Nutzen für die Kinder, sondern darum, dass die Frauen (und zunehmend auch Männer) die Kinder los sind.). Wer sind wir eigentlich geworden? Sind wir noch Menschen? Sind Möchte-gern-Männer noch Frauen? Was macht Freiheit mit uns? Kümmert sich nicht jedes Tier um seine Jungen ohne zu klagen und zu jammern und von der Gemeinschaft zu verlangen: „Macht ihr das. Ich mache Karriere und verdiene mein Geld.“
Wir sind also in vielfältigster Weise darauf angewiesen, dass Andere nicht auf ihre Freiheit pochen, sie nicht ausnutzen, Ihr Ich zurücksetzen, um uns unser Leben, unser Ich-Sein zu ermöglichen. Da sind die eigenen Eltern natürlich die wichtigsten Personen in unserer Umgebung.

Wie sieht das nun von der entgegengesetzten Seite aus? Da kämpft jemand um seine Freiheit um jeden Preis. Er ist Opfer von Unfreiheit geworden, ist Opfer von Menschen geworden, die ihn ausgenutzt haben, sexuell, finanziell, kriminell, mit Rauschgift, mit bestimmter Erziehung, mit Abhängigmachen und auf vielerlei andere Weise. Für Opfer sind alle Kampfmittel geheiligt. Der Kampf wird schnell einer auf Leben und Tod, durch Beeinflussung der Gesetzgebung, vor Gerichten, durch Diffamierung persönlich und in der Öffentlichkeit, durch Aussperren und Einsperren, durch psychische und physische Verletzung, durch Mord und Totschlag. Mit den menschlichen Möglichkeiten zum Nutzen für Leben und Bequemlichkeit erweiterten sich auch die Möglichkeiten zum Kämpfen, Streiten und Morden. Der Kampf um Freiheit endet erst mit dem Sieg vor Gericht, dem Rückzug des Anderen, der Abkehr des Anderen, der Genugtuung für mich (Der Besiegte muss alle Kosten und Folgekosten tragen) oder auch dem Tod des Anderen.
Zumindest in der Deutlichkeit, im Denken in den Extremen, ist klar, was passiert, oder? Ist klar, wohin das führt, oder?
Der Wille (nicht nur der Wunsch) zur eigenen Freiheit ist der Ausdruck von Allem, was ich will (und da hat der Andere gar nichts zu sagen). Wenn aber der Andere genauso denkt, fühlt und handelt, dann will sie/er was er/sie will und ich habe gar nichts dazu zu sagen. Da wir aber alleine gar nicht unser Leben leben können, … Hier offenbart sich offenbar eine biologische Naturregel. Der Kampf um seine Freiheit ist ein Kampf gegen die Realität, gegen die biologische Naturregel, gar nicht nur gegen den Anderen. Der ist nur der sicht- und fühlbare Ausdruck der biologischen Naturregel. Seien wir dankbar für den/die Andere(n), die/der unsere Freiheit begrenzt, denn sonst blühte uns ein Leben wie Robinson Cruse oder schlimmer noch. Wir müssen gegen unsere Intuition auf Andere zugehen, egal, ob sie uns Feind sind oder nur unsympathisch, nur anderen Glaubens, anderer Weltanschauung, anderer Traditionen verhaftet.
Da hat jemand einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit? Oder ist es nur ein ausgeprägter Sinn für Egoismus oder/und Stolz (Ich will auch)? Eine Schwäche für den Schwachen? Stolz, dem Schwachen zu helfen und am Ende könnte vielleicht sogar der der Schuldige sein? Intuition gegen Nachdenken?
Es gibt keine Freiheit ausser geschenkter. Alles andere ist erkämpfte Macht mit dem schönen Namen „Freiheit“. (Und dann sind die Anderen nicht mehr frei). Und schenken können nur wir selbst und freiwillig. Kämpfen Sie nicht gegen etwas, was es auch sei. Der Kampf gegen etwas ist genauso sinnlos wie der Kampf um Freiheit. Die Idee „Wir beseitigen die Unterdrücker und dann sind die restlichen 95 % des Volkes frei (im Kommunismus, im Sozialismus, im Nationalstaat, im …)“ ist offenbar eine schöne Idee, aber mit uns real existierenden Menschen nicht machbar. Schauen Sie mal nach Kuba, nach Russland, in die ehemalige DDR, in die USA, in die Schweiz. Kaum sind die oberen 5 % exekutiert (wenn überhaupt?), dann entwickelt sich schon die nächste Clique.
Aber gerade an diesem Punkt wird menschliches Zusammenleben oft besonders schwierig. Es kommt zum Streit. Jeder kämpft um sein Recht oder seine Freiheit oder gegen ein Übel (denn jeder fühlt sich selbst als Opfer, sonst gäbe es keinen Grund zu kämpfen). Und mein Recht und meine Freiheit sind „gut“. Also kämpfe ich für eine gute Sache. Es kann nicht anders sein. Die Folge ist, dass mein Gegenüber egoistisch sein muss, denn er kämpft ja nicht für meine Sache, sondern für seine gute Sache. Und sein Egoismus ist aus meiner Sicht „böse“. Es kann gar nicht anders sein. Vielleicht würde ich ja als Geschenk noch darauf verzichten, weiter zu kämpfen. Aber mein Gegenüber ist im Kampfmodus. Viele Kämpfe und Kriege sind nicht einfach zu beenden, indem einer sagt: „Tschüss, ich gehe jetzt nach Hause zu Muttern oder meiner Frau und Kindern. Das Schlachtfeld überlasse ich Dir.“ Das Dilemma haben viele Kriegsherren und Völker durchlitten. Das funktioniert nicht. Aber, wenn der Andere gerade seinen Egoismus durchdrückt, dann ist das doch der schlechteste Zeitpunkt, um ihm etwas zu schenken? Das würde der ja gerade als Aufforderung verstehen, mich weiter zu vernichten. Nein, wir müssten jetzt in doppelter Weise schenken: Erst durch den Verzicht auf den Kampf und dann durch das Verschenken von Recht und Freiheit an den egoistischen (bösen) Gegner. „Ich erkläre Dich zum Sieger und Gewinner der Beute und wenn Du mir nach dem Leben trachtest, dann schenke ich Dir auch mein Leben (in welcher Form auch immer).“ Bitte denken Sie lange (mindestens 25 Jahre) darüber nach, was das bedeutet, für Sie und für den Anderen, falls Sie jetzt einfach denken „Ja, dann ziehe ich doch daraus Konsequenzen!“.
Schenken: In dieser Welt sind nun Werte in so unvorstellbarer Menge angehäuft worden. Warum sollten diese Werte dann nicht zumindest teilweise verschenkt werden können? Ausgerechnet in den christlichen und nachchristlichen Ländern waren die Anhäufungen der Werte lange Zeit am grössten. Oder haben die vorhandenen Dinge in diesen Ländern nur den grössten Wert? Wird woanders den vorhandenen Dingen weniger Wert beigemessen? Denn absolute Werte gibt es ja nicht! Der Wert der Dinge steigt, je mehr Menschen diese Dinge haben wollen. Was da ist, aber keiner haben will, ist wertlos, auch wenn es Gold ist oder Geld. Wert ist relativ, bezogen auf uns Menschen, den Wert, den wir einem Ding beimessen.
Kann man etwas verschenken, ohne Wert? Kann man etwas verschenken, dass gar keiner haben will? Ist das Gegenteil von Egoismus Schenken oder Abgeben? Es ist klar: Ein Geschenk muss einen Wert haben. Sonst ist es Müll. Nur wer etwas hat, kann etwas schenken. Wer etwas verschenken will oder wer jemandem etwas schenken will, der muss zuvor ergründen, ob der zu Beschenkende sich das Geschenk auch wünscht oder ob er zumindest damit etwas anfangen kann, ob es für ihn einen Wert darstellt.
Wenn wir allerdings Schenkende und Beschenkte in unserer Umgebung betrachten (und wir gehören da durchaus dazu), dann fällt auf, dass fast immer ein Geschenk als Geschenk gemeint wird, aber vom Beschenkten als Darlehen erachtet wird. Bei nächster Gelegenheit „schenke“ ich wieder etwa gleichviel zurück. So funktionieren Freund- und Nachbarschaften, aber auch Ehen und Beziehungen. Und der Übergang von „Ich schenke Dir“ zu „Ich schenke Dir, damit Du bei mir bleibst oder damit ich Dein Sternchen bin ...“ ist unscharf. In der Regel wird eben doch dem Anderen das geschenkt, was man selber gern hätte, weil man glaubt, dass der das auch wünscht. Das ist eine breite Falle zwischen den Geschlechtern, denn Beide wünschen sich in aller Regel völlig unterschiedliche Dinge. Und wie wir weiter oben schon sahen, verschenken sich Frauen oft während der Beziehung und merken es nicht. Erst wenn sie leer gebrannt sind und auf jeden Fall am Ende der Beziehung spüren sie den Verlust und dann wird zurückgefordert. Sonst gehen sie daran ins Burn out, in die Depression, ins „Fatigue“ und andere Mangelzustände, weil sie innerlich bankrott gehen. Angemessenes Geschenk von Seiten des Mannes kann daher immer auch sein: Ich achte auf Dich, liebe Frau, und ich sehe darauf, dass Dein Darlehen nie zu umfangreich wird und dass immer auch genügend Tilgung geschieht, damit Du nicht leer läufst.
Männer, wir sollten den Frauen jede Liebe schenken, bloss keine Freiheit, die würden sie missverstehen. Und doch brauchen Frauen auch Freiheit, Freiheit, tun und lassen zu können, was sie wollen, sich zu kleiden, zu äussern, zu reisen, zu essen, zu schlafen, wie sie wollen. Männer, Eure Liebe wird sie bei Euch halten, nicht Euer Gefängnis. Als Frauen all diese Freiheiten ganz unerwartet bekamen, nutzten sie sie gar nicht, denn sie liebten plötzlich den, der ihnen die Freiheit gab. Das ist natürlich kein Mechanismus, auf den sich ein Mann verlassen darf und kann. Wir sind Menschen, widersprüchlich, Männer wie Frauen. Aber es ist meine mehrfache Beobachtung im Leben. Und zumindest bei Frauen ist es noch wichtiger, die Freiheit zu haben, tun und lassen zu können was sie will (und den Mann aus Freiheit zu lieben oder auch nicht), als Geld zu haben. Geld ohne Freiheit ist nichts. Freiheit ohne Geld ist wichtig, Geld noch dazu, ist Luxus. Frauen lieben Luxus, wir Männer nicht?
Frauen, bitte schenken Sie Ihren Männern Sex und Freiheit. Auf die passende Abstimmung von Beidem kommt es an.
Mütter, könnten Sie Ihren Kindern vertrauen und alle Freiheit schenken? Je älter Ihre Kinder werden, desto mehr? Freiheit im Sinne von „aktiver Toleranz“ und von Loslassen!
Politiker (Diktatoren und Demokraten), wenn Sie Ihre Bürger gewinnen wollen, dann schenken Sie Ihnen Freiheit in jeder Hinsicht. Das gibt zwar keine automatische Gewähr, sie zu gewinnen, aber umgekehrt, wenn sie ihnen die Freiheit beschneiden oder gar rauben, werden Sie sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gegen sich aufbringen, also verlieren. Wahrscheinlich ist auch das eine biologische Naturregel.
Warum sollten wir als Menschen nicht alle Menschen als Menschen anerkennen (und lieben)? Schenken wir ihnen das oder teilen wir das Menschsein miteinander. Warum schenken wir nicht jedem seine Freiheit und sein Menschsein?

Der Verdacht liegt nahe, dass all die Kämpfer unserer Zeit nur gegen biologische Naturregeln kämpfen. Der Kampf ist aussichtslos. Er ist nicht zu gewinnen. Am Rande gibt es jede Menge Kollateralschäden.
Mit den biologischen Naturregeln muss man sich arrangieren wie mit den materiellen Naturgesetzen. Hören wir auf zu kämpfen. Legen wir die Waffen nieder oder beschaffen wir uns gar nicht erst welche.
Es gibt in der Literatur lange Abhandlungen über die Würde des Menschen. Was ist Würde, wie bekommt man sie, wie erhält man sie. Wie über Freiheit, Gerechtigkeit, Objektivität und ähnliches, kann man sich natürlich auch über Würde viele Gedanken machen. Die Theorien können geradezu ausufern.
„Würde“ theoretisch gibt es nicht, Würde praktisch kann man nicht einfordern, kann man nicht erzwingen. Dadurch wird sie unwürdig. Wieder, die unheiligen Mittel würden die Würde zunichte machen. Denken wir im Einzelfall im Gegenüber zu diesem Menschen, was ihn als Mensch, als Persönlichkeit, ja vielleicht sogar als mit Gott verbundenen ausmacht, was dem „würdig“ ist. Schenken wir Würde, Achtung, Verehrung, … So verändert sich der Begriff von Würde, wird realitätsnah, wird Realität. Denken wir nach, auch gegen unsere eigene Intuition!
Jemandem seine Würde lassen, heisst, ihm seinen Stolz lassen, auch wenn er auf Dinge stolz ist, die wir gar nicht als würdig betrachten.
Mit Würde ist es wie mit Freiheit. Wer sich Würde oder Achtung oder einen angemessenen Platz als Mensch unter Menschen sichern will, wird das schwer durch Kampf erreichen. Würde kann man sich nicht erkämpfen, schon gar nicht auf Kosten anderer. Sonst entwürdigt man nämlich die Anderen. Würde, verdienten Respekt, erwerben wir uns nur durch Verzicht und Leistung. Verzicht und Leistung garantieren aber kein Würde. Würde gewinnt man. Würde gewinnt ein Mensch, der um seinen eigenen Schein und sein Sein weiss und beides in Einklang bringen kann. Würde gewinnt ein Mensch, der sein Selbst und das der Anderen in Balance halten kann. Würde ist eine Form von Leben im Ausgleich zwischen Selbstbezug und Selbstbetrug sowie Bescheidenheit und Selbstbeherrschung. Deshalb kann man auch Würde wieder verlieren. Würde ist zwar eine Form von Beziehung anderer zum Würdenträger, aber die Anderen können dem Würdenträger nicht einfach Würde schenken. Sie braucht schon eine Leistung und Verzicht als Begründung. Sonst ist die Achtung nur Schein.
Würde kann keine Theorie, kann kein Gesetz, kann keine Moral schaffen. Würde kann nur ein Mensch dem anderen schenken. Das geht schwer über Distanzen hinweg, obwohl es da heute sicher Möglichkeiten gibt. Würde kann ich wohl am besten, am wirksamsten dem mir nächsten oder nächststehenden Menschen schenken, meinem Arbeitgeber oder umgekehrt meinem Arbeitnehmer, meinem Chef oder umgekehrt meinem Angestellten, meinem Handelspartner, Klienten, Patienten, meinem nächsten Verkehrsteilnehmer, dem Politiker oder umgekehrt dem Bürger ...
Was haben die jungen Revoluzer der letzten zwei Jahrhunderte genutzt? Che Guevara, Wladimir Iljitsch Lenin, Mao tse tung, Pol Pot, Fidel Castro, Daniel Ortega …?
Wir können Toleranz nicht erzwingen. Wer sie erkämpft, beweist seine Intoleranz. Wir können Frieden nicht erkämpfen. So bringen wir nur mehr Krieg. Frieden können wir nur stiften, schenken. Denken Sie mal darüber nach. Dazu würden Sie über Ihren Schatten springen müssen, genannt Intuition.
Die sicherste Methode, Freiheit nicht zu bekommen, ist wahrscheinlich, um sie zu kämpfen.
Ist die Hauptaufgabe von Politikern wirklich, Gesetze zu machen? Dann sollten wir deren Anzahl lieber reduzieren? Gesetze sind Rechte und Pflichten in der Theorie. Und die Praxis? Sollten Politiker nicht lieber Leben gestalten? Überzeugen?
Wer kämpft, hat schon verloren, zumindest seine Moral.
Freiheitskämpfer sind keine ehrenwerten Männer und Frauen. Siehe Fidel Castro, Daniel Ortega und viele andere. Freiheit kann nicht erkämpft werden. Sie kann nur geschenkt werden. Da gäbe es viele Frauen und Männer auf dieser Erde, die Freiheit schenken könnten, von den kleinen Polizisten, die die Nachbarn im Garten beobachten und kontrollieren bis zu den ganz grossen Völkerbeherrschern, von den kleinen Möchte-gern-Göttern bis zu den ganz grossen Möchte-gern-Göttern. Da sind wir alle gefragt.
Unser höchstes Gut ist Freiheit, nicht erkämpfte Freiheit, sondern geschenkte Freiheit. Darum verschenken Sie Freiheit wo immer möglich, denn niemand kann sich selber Freiheit schenken.
Einer der grössten Feinde der Freiheit ist „wir müssen alle alles gleich machen“, in den Kantonen, in den Bundesländern, in den EU-Staaten, in der Welt, selbst in der Familie. Noch mehr der Freiheit beraubt fühlen wir uns und sind wir, wenn wir die Gleichheit und Gleichberechtigung aller haben. Das ist doch verrückt, oder? Es lohnt sich sehr, darüber nachzudenken.




At vero eos et accusamus et iusto odio dignissimos ducimus qui blanditiis praesentium voluptatum deleniti atque corrupti quos dolores et quas molestias excepturi sint occaecati cupiditate non provident, similique sunt in culpa qui officia deserunt mollitia animi. Nam libero tempore, cum soluta nobis est eligendi optio cumque nihil impedit quo minus id quod maxime placeat facere possimus, omnis voluptas assumenda est, omnis dolor repellendus. Temporibus autem quibusdam et aut officiis debitis aut rerum necessitatibus saepe eveniet.

At vero eos et accusamus et iusto odio dignissimos ducimus qui blanditiis praesentium voluptatum deleniti atque corrupti quos dolores et quas molestias excepturi sint occaecati cupiditate non provident, similique sunt in culpa qui officia deserunt mollitia animi. Nam libero tempore, cum soluta nobis est eligendi optio cumque nihil impedit quo minus id quod maxime placeat facere possimus, omnis voluptas assumenda est, omnis dolor repellendus. Temporibus autem quibusdam et aut officiis debitis aut rerum necessitatibus saepe eveniet.