Zwischenbilanz

Zwischenbilanz (12/2021)


Das, was ich Ihnen hier vorgelegt habe, ist eine Utopie. Schön wär's... Fangen Sie gar nicht erst an, an Verwirklichung zu denken. Diese Gedanken sind nur dazu da, uns bewusst zu machen, wo wir eigentlich stehen, unseren Selbstbetrug und unsere Selbsttäuschung ein bisschen zu entlarven. Nicht die Anderen..., nein, wir selbst ...
Wer nachdenkt, wird (selbst-)kritisch und hat eine Chance, der Wahrheit näher zu kommen.
Genauso sicher wie der Tod im Leben ist die Enttäuschung im und vom Leben. Es mag Einzelne geben, die das Leben durch Geld, Einfluss, Glück fernhalten konnten, sodass sie nicht enttäuscht wurden. Die haben aber auch das Leben nicht kennengelernt.
Mann und Frau begegnen sich am unmittelbarsten, am effektivsten, am schönsten, am wunderbarsten auf körperliche Art, im Sex. Das allgemeine Sein und/oder Gott und/oder die Evolution haben den Sex, die Fortpflanzung zum Dreh- und Angelpunkt des Lebens gemacht. Sex ist das Schönste und Wunderbarste, was es auf dieser Welt gibt. Nehmen wir das den Dreien doch dankbar ab. Sex ist ein Geschenk der Evolution, ein Geschenk Gottes und/oder des allgemeinen Seins an uns. Die drei haben Sex zum Wichtigsten im Leben gemacht.
Das allgemeine Sein und/oder Gott und/oder die Evolution haben uns Tieren (Menschen inbegriffen) eine tiefe Form der Kommunikation gegeben, den Weibchen mehr als den Männchen. Die Kommunikation auf Gefühlsebene mit lebens- und gemeinschaftsspendender Wirkung setzt voraus, dass es angenehme Gefühle sind. Angenehme Gefühle können kaum erkämpft werden. Sie können selbst kaum gehandelt, getauscht werden (wie Du mir, so ich Dir oder gegen Gefühl oder Geld), sondern am besten und effektivsten geschenkt werden. Eine „Gute-Gefühl-Kultur“ ist am besten realisierbar mit einer „Geschenkkultur“. Und gute Gefühle schenkt man nur, wenn man auf die Bedürfnisse des anderen eingeht. Gewalt, und sei es nur psychischer Druck, geht da nicht. Auch listiges ins-Bett-Locken ist eine Form von Missbrauch. Vergewaltigung, jede Form von Gewaltanwendung sind Verbrechen. Aber schon hier ist es wahrscheinlich realitätsnäher, wenn wir in Form der Gausskurve denken und das Schubladendenken in die Küche zurückbringen und daran denken, dass „gut“ und „böse“ so grenzenlos in einander übergehen, dass wir sie schwer scharf trennen können oder gar das Eine eliminieren und das Andere sammeln können.
Das allgemeine Sein und/oder Gott und/oder die Evolution haben uns Gefühl und Verstand gegeben, Frauen mehr zum Erhalt von Leben, von menschlicher Nähe, von Nestwärme, von Familie, von lebenswürdiger Atmosphäre. Meine Damen, warum wollen Sie das nicht pflegen? Welchen Sinn soll es haben, den Männern nachzueifern (Noch dazu, wo die meisten von Ihnen doch davon überzeugt sind, dass der Mann im Grunde die Ursache allen Übels ist)? Sie, die Frauen, sind doch die Mitte menschlichen Lebens, die Mitte der Gesellschaft, der Kristallisationspunkt von Zukunft. Warum wollen Sie das eintauschen gegen tägliche Arbeit für Andere, gegen Routine, gegen Grabenkämpfe, Auseinandersetzungen mit Männern, Karriere-, Geld- und Machtstreben etc.?
Männer, schenken wir doch Frauen Wertschätzung und die Freiheit, selbst zu entscheiden, wie sie ihre Rolle wählen und leben wollen, in der Familie, in der Öffentlichkeit oder in wechselndem Verhältnis in beiden. Und selbstredend, Männer, gehört Frauen zumindest gleiches Geld für gleiche Arbeit. Schenken wir Frauen doch das Recht auf Selbstbestimmung. Sehr geehrte Päpste, sehr geehrte Religionsführer, wäre das wirklich gegen die Absicht des allgemeinen Seins und/oder Gottes und/oder der Evolution?
Das allgemeine Sein und/oder Gott und/oder die Evolution haben uns Gefühl und Verstand gegeben, den Männern mehr zum Erobern, zum Erkunden und Nutzbarmachen der Umwelt, der Erde, des Kosmos. Männer wollen Grenzen überschreiten, sind neugierig auf das, was dahinter liegt. Männer entwickeln auch den Mut, unter Einsatz ihres Lebens, diese Neugier zu stillen. Denken Sie an die Expeditionen über alle Meere bis an beide Pole, auf die höchsten Berge, in die Wüsten usw.
Nehmen wir Männer doch die Frauen als Frauen ernst und schenken den Frauen Achtung und Liebe, finanzielle Geborgenheit und jede Hilfe bei der Aufzucht der Jungen. Wir anerkennen ohne Widerspruch, dass wir nicht die Nr.1 für die Frauen sind, wie wir es gerne wären. Meine sehr verehrten Damen, Sie sind das Wertvollste für uns Männer, was es auf dieser Welt gibt. Schenken sie uns doch bitte eine intensive sexuelle Beziehung mit Hingabe und eine unkritisch unterstützende Lebensweise und viel Freiheit. Aber natürlich müssen wir Männer gute Beziehung erst noch lernen wo Sie sie schon automatisch leben. Wir Männer sind es auch, die mit diesen Eigenschaften uns Menschen und unsere Erde an den Rand der Möglichkeiten gebracht haben. Wir müssen offenbar eingestehen, dass unser Wirken und Streben weit über das Ziel hinausgeschossen sind. Wir haben nicht wahrgenommen, wann oder als es „gut“ war. Unser „besser als gut“ wird durch die Gausskurve offenbar dann zum „schlechter als gut“. Da wir es bis zum Extrem treiben und uns nicht selbst zügeln können, werden wir das Extrem auch noch schaffen. Das ist absehbar.
Wir können nicht anders, als intuitiv zu leben, die Frauen mehr als wir Männer, aber bleiben wir unserer Intuition gegenüber immer kritisch, nein, werden wir es. Gehen Sie nicht nur nach Ihrem Bauchgefühl. Wahrscheinlich ist es realitätsnäher, wenn der Verstand selbstkritisch sich mit der Realität auseinandersetzt und ein wenig die Leitung übernimmt, zumindest bei Männern. In den Extremen sind wir selten menschlich und auch selten erdlich. Extrempositionen sind zwar leicht einzunehmen, fast automatisch, intuitiv, aber sie sind fast nie optimal und selten dem Menschsein angemessen.
Vor allem junge Frauen leben am besten intuitiv und nach Bauchgefühl bis das jüngste Kind die Pubertät hinter sich gelassen hat. Danach ist eine zunehmende Leitung durch den Verstand und Nachdenken sinnvoll. Mehr als 50:50 muss es nie sein und das ist auch für Frauen gut praktikabel.
Männer sollten schon in der Jugend 50:50 intuitiv und nach Verstand handeln, ab der Verlobung viel rationaler und dürfen, wenn das jüngste Kind seinen Lebensunterhalt selbst verdient, wieder mehr der Intuition gehorchen. Männer, aber denken Sie immer daran: Unsere Welt sind wir Menschen, Ihre Frau und Ihre Kinder, nicht die Dinge, nicht die Materie, nicht die materiellen Werte und nicht die Ideologien (einschl. Religionen, denn die meisten Männer handhaben Religion wie Ideologie und das ist tödlich). Männer, glauben Sie Gott.
Ich schäme mich, ein Mann zu sein, aber ich würde mich inzwischen auch schämen, eine Frau zu sein. Also schäme ich mich, ein Mensch zu sein.
Müssen Frauen wirklich den Männern gleich werden? Und wenn sie es würden, welches Kriterium gilt als Ziel, damit wir wissen, wann das Ziel erreicht ist? Werden wir am Ziel menschlich sein? Werden Frau und Mann sich dann mehr als Frau, als Mann und als Mensch fühlen als früher? Wäre es nicht eher viel wichtiger, dass die Männer endlich weibliche Reaktionsweisen und Eigenschaften übernehmen: Auf das Leben achten (anstatt zu morden), Frauen als Menschen mit Gefühlen und Wünschen und einer Persönlichkeit ernst nehmen anstatt eine Frau wie eine Maschine zum Abreagieren, Triumphieren, sexuell Ausnutzen, Besitzen etc. zu missbrauchen), persönlichen Umgang zu pflegen, statt sich fast nur mit leblosen Dingen zu beschäftigen und vollzudröhnen …? Aber denken wir an den Anfang. Welchen Sinn sollte es haben, Frau und Mann gleich zu machen? Selbst die Gleichberechtigung wird doch sehr fragwürdig, wenn sich Frau und Mann als Person, als Mensch lieben und begegnen und sich beschenken. Wäre es nicht viel sinnvoller, dass wir Männer viel passender zu den Frauen werden, dass wir uns dahingehend verändern? Frau und Mann, die sich jeder auf seine Weise gegenseitig beschenken? Sollten lieber nicht die Frauen sich ändern, sondern wir Männer uns? Für das menschliche Leben wäre es wohl nützlicher, angemessener, produktiver, schöner gewesen, die Frauen wären ihrem körperlichen Sein und vielleicht auch noch alter Prägung treuer geblieben? Zumindest hat so der Fortbestand der Lebewesen und später der Menschheit eine ganze Evolution lang sehr gut funktioniert. Ob es unter jetzigen Bedingungen (im Zeitalter des Idealismus) die Menschheit in hundert Jahren überhaupt noch gibt, ist sehr viel fraglicher als vor zweihundert Jahren.
Wir leben nicht für einen Zweck, für einen Sinn, etwas ausserhalb von uns und seien es hehre Ideen wie Frieden, Gerechtigkeit, Freiheit, Gesundheit, Reichtum, Wahrheit. Es hat keinen Sinn, für so eine Idee zu sterben. Ein abstrakter Sinn ist sinnlos, weil beziehungslos. Viele Menschen sind für solche „Ideen“ gestorben. Tot sind sie, geändert hat sich nichts. Wird sich dadurch in Zukunft etwas ändern? Leben für einen Zweck ist unmenschlich. Wenn Sie für etwas sterben wollen, dann tun Sie es für Menschen, für Ihre Frau oder Freundin oder Exfrau, für Ihre Kinder, für Ihr Gegenüber (denken wir an den Polizisten), für den Gegner... Sie werden merken, dass das Beziehung schafft, auch wenn Sie selber nicht mehr dabei sind. Lesen Sie mal über den polnischen Pater Maximilian Kolbe nach und wie das den geretteten Familienvater verändert hat, der das KZ überlebte. Selbst mit Schenken sollten wir nicht einen bestimmten Zweck verfolgen. Schenken hat keinen Zweck. Schenken wird Beziehung schaffen und wenn wir uns beschenken lassen, dann sind wir auch zu Beziehung bereit. Sich beschenken lassen ist fast noch schwerer als schenken. Der Sinn des Schenkens ist einzig das gute Gefühl, das Wohlsein des Beschenkten.
Das allgemeine Sein und/oder Gott und/oder die Evolution haben uns diese Erde gegeben. Wir dürfen und können sie nutzen. Womöglich können wir einer Übernutzung gar nicht ausweichen? Indem wir laufend besser als „gut“ wollen, boykottieren wir uns auch laufend selbst. „Man darf nicht alt werden“ sagen meine Patienten, aber trotzdem wollen es fast alle. Eigentlich ist der menschliche Körper gar nicht dafür gebaut. Trotzdem, wir wollen es!


Wir haben uns nun uns Menschen angeschaut, wie wir derzeit leben. Und wir haben festgestellt, wie voreilig wir viele Dinge oder Prozesse beurteilen. Wir nehmen uns also nun vor, mit Urteilen und mit Verändern sehr viel zurückhaltender zu sein. Dürfen wir denn guten Gewissens noch etwas verändern? Sollten wir Nihilisten werden? Alles bleibt wie es ist, weil es so ist, wie es ist?

Leben ist Veränderung, ist Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Leben ist aber auch gekennzeichnet durch einen Ort, Heimat, Revier, durch „Nicht-Veränderung“. Im menschlichen und gesellschaftlichen Leben spielen beide eine Rolle. In den letzten Jahrhunderten hat sich das Gleichgewicht immer weiter zum Pol der Veränderungen verschoben und das auch möglichst schnell. Der Ausgangspunkt ist uns Menschen nicht so schmeichelhaft (Warum eigentlich nicht schmeichelhaft? Was ist das Kriterium für „schmeichelhaft“?). Wir gehören zum Tierreich. Die Unterschiede zum Menschen sind eher graduell und kaum qualitativ (im Gegensatz zu dem, was seit der Renaissance zunehmend Gedankengut wurde und wovon wir zutiefst überzeugt sind, bereits intuitiv). Die Reise in eine heilere Welt der Ideale und guten Ideologien ist verlockend. Inzwischen denken und organisieren wir Leben zunehmend von einem gedachten Ziel her, von Normen, die zu erfüllen wären, von einem Gerechtigkeits- und Friedens- und Beziehungsideal her. Der Ursprung ging dabei vergessen.

Unser Zeitalter ist das Zeitalter der Illusionen.


Schon die Frage des Übergewichtes vieler Menschen zu bedenken, legt eine Menge offen. Verändert haben wir zwar unsere Umwelt. Wir können heute mehr und besser essen und gut leben mit viel weniger eigenem Energieverbrauch. Das ist doch wunderbar oder? Aber wir konnten nicht den Stoffwechsel des Menschen verändern oder wir haben es eben nicht getan. Nun müssen wir immer fetter werden. Das ist die Konsequenz oder wir müssen viel mehr Selbstbeherrschung lernen und aufbringen. Das brauchten die in früheren Jahrhunderten und vorher nicht, zumindest an dieser Stelle nicht. Und wie schwer Selbstbeherrschung ist, sehen wir täglich am Esstisch zuhause oder in den Restaurants. Ist es heute wirklich besser als damals oder nur anders? Auf jeden Fall sind wir dekadenter, wir!
Bedenken sollten wir auch: Wir ändern immer nur ausschnittsweise, oft nur eine Grösse im Beziehungsgefüge, wohl aber nie alles, das ganze biologische System an sich. Vielleicht ist das auch gut so? Aber so verschieben sich die Verhältnisse zueinander und diese Verschiebungen führen zu immer neuen oder anderen Konstellationen und Spannungen, die wir nicht vorhersehen. Verändern will gut überlegt sein. Wir aber verändern mal eben schnell intuitiv und es muss immer schneller sein, zumindest schneller als der Konkurrent. Die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht. Wirklich? Muss das wirklich so sein?
Ich denke, dass wir uns die Tierwelt gut anschauen sollten und die Zeiträume bedenken und die Prozesse, die zu Veränderungen geführt haben. Das ist der Startpunkt der Menschheit, aber auch heute noch jedes Menschen. Wir sind ein bisschen weiterentwickelte Tiere (zumindest, wenn wir der Evolutionstheorie glauben).
Nach dieser Phase kam der Prozess der Kindheitsentwicklung, Prägung durch die Eltern und die Gesellschaft. Auch in diesem Teil der Entwicklungen werden Fakten gesetzt und Entwicklungen angestossen und Richtungen festgelegt. Wir werden geprägt und wir prägen.
Danach kommt die freie Entwicklung jedes eigenen Selbst. Natürlich können wir uns weiter entwickeln und wir werden es. Da aber nur die genetische Veränderung den Menschen in seinem Sein verändern würde (ob da ein „besser“, ein „+“ herauskommen würde, mal noch ganz aussen vorgelassen), werden wir davon ausgehen müssen, dass die innerindividuellen Spannungen sehr wahrscheinlich nur zunehmen werden. Es steht zu bezweifeln, dass uns die Veränderungen menschlicher machen werden. Und wenn wir beispielhaft heute das Privateigentum abschaffen wollten und der Allgemeinheit an sich übereignen wollten, dann ist zu bezweifeln, dass der gierige, egoistische, faule Mensch damit seine Gesellschaft wirklich „vorwärts“ bringen würde, was immer dieses „vorwärts“ auch sein sollte. Cuba lässt grüssen. Cuba ist ein grosses, modernes und museales Labor für Ideologieverwirklichung. Dort kann man die Ideale und die Resultate vergleichen. Nicaragua, Venezuela, Russland, China, Deutschland, die Schweiz und viele andere mehr können genannt und bedacht werden. Aber auch das, was wir heute den „Kapitalismus“ nennen, ist solch ein modernes Ideologielabor.
Menschsein ist Versuch, Lebensversuch. Anders ist Menschsein nicht möglich, auch wenn es sehr stabile Zeiten gab und solche Gebiete auch heute noch lokal zu finden sind, wo menschliches Leben sehr fixiert und gleichmässig abläuft ohne grosse Veränderungen. Das einzige Labor für das Leben ist unser Nachdenken, unsere Fähigkeit, unsere Umgebung möglichst unvoreingenommen zu beobachten, zu analysieren, Schlüsse daraus zu ziehen und in die Zukunft zu extrapolieren. Im Denken und Nachdenken simulieren wir unser Leben im Denken. Danach kommt wieder das reale Leben als Versuch. In der Regel gibt es im Leben kein Versuchslabor. Das ist das Problem aller „Wissenschaften“ am Menschen (Medizin, Psychologie, Soziologie, Geschichte, Wirtschaft, Werbung, Information und vieles mehr) und der Philosophie.
Es gibt immer Männer (und Frauen), die einfach intuitiv vorneweg sein müssen, immer die ersten, die besten, die fortschrittlichsten und dabei den grössten Unsinn (wenn nicht noch schlimmer) schaffen (fast alle Art von Waffen, Atomkraft, wahrscheinlich auch IT und erst recht KI). Denkt denn da keiner nach? Kann sich da keiner selbst beherrschen? Hauptsache vorwärts und sei es in den Abgrund und alle laufen blind hinterher? Ist das unsere Zukunft? Das wichtigste Geschenk an unsere Welt und unsere Menschheit wäre doch das Nachdenken und im Anschluss nicht alles verwirklichen, was uns unsere Intuition vorgaukelt oder unser Denken für möglich hält. Hier sind die „besten“ Leute (die sich dafür halten), die mit viel „Wissen“ im Kopf, am

meisten gefragt.

Natürlich werden wir ändern, revolutionieren und reformieren und gestalten. Nur unseren Impetus, unseren Ehrgeiz, alles „besser“ und zumindest die Welt „besser“ zu machen und das auch noch immer schneller, den können wir getrost ablegen. Wir haben in den letzten 500 Jahren die Welt an so vielen Stellen verändert. Aber in der Regel haben wir an einer Stelle etwas weggenommen und an anderer Stelle hinzugefügt. Heute, viel später, sehen wir die Verbesserungen auf der einen Seite, aber auch die vielen und tiefen Wunden auf der anderen Seite. Kommt gegeneinander aufgerechnet am Ende wirklich ein + heraus? Ist dieses + nicht ein Traum, eine Fantasie, eine Täuschung? Wenn grundsätzlich gilt, dass überall, wo etwas dazu kommen soll (etwas Neues, Qualität, Gerechtigkeit, …), woanders etwas weggenommen werden muss, dann ist dieser Traum schlichtweg Fantasie ohne jede Chance auf Verwirklichung. Ich halte diese Regel noch nicht für ein überall gültiges Naturgesetz, aber leider ist sie an viel mehr Stellen als mir und uns Menschen lieb ist, wirksam. Und vergessen wir nicht, wir in der westlichen Welt leben in vielerlei Hinsicht einfach auf der Sonnenseite dieser Erde. Wir erleben oft das „+“. Die Bewohner der Schattenseite dieser Erde erleben dagegen das „-“. So können wir uns leicht über die Realität selbst belügen.
Ist diese Regel auch umkehrbar? Wenn ich mir etwas wegnehme (verschenke), dann wird es woanders besser? Wir sollten es testen.

Denken Sie früh an eine gute Übereinstimmung von Genetik (Gefühl), Geprägtsein und Verstand in Ihrem Leben. Dann hat ein Leben höchste Chance auf einen sinnvollen und günstigen Verlauf, geht eine Ehe oder Beziehung am ehesten gut. Geht diese Prüfung nicht eindeutig positiv aus, dann lieber nicht heiraten. Rein rechnerisch muss die Wahrscheinlichkeit, dass beide je in allen drei Sparten gut zusammen passen, unter 17 % sein. Das ist eine niedrige Wahrscheinlichkeit. Am Anfang sind wir noch euphorisch, weich und kompromissbereit, sollten aber hart gegen uns sein. Nach dem Verliebtsein kommt es genau umgekehrt.
Am menschlichsten sind wir, wenn wir unsere Körperlichkeit und unsere Ideale mit einem lebbaren Kompromiss vereinen und das auch ganz bewusst und durchdacht tun, zumindest die Männer.
Wir neigen dazu, uns die Welt schön zu denken und schön zu reden und sind bestürzt, wenn wir erkennen müssen, dass die Welt, dass wir, dass unsere Mitmenschen gar nicht so gut sind. Diesen Widerspruch haben uns das allgemeine Sein und/oder Gott und/oder die Evolution mit der Entwicklung des Menschen eingebrockt. Wir haben keine menschliche Möglichkeit, uns dieser biologischen Naturregel zu entziehen. Wir werden uns und unseren Mitmenschen gegenüber tolerant und liebevoll werden müssen, beides anzunehmen und wir werden es nur in kleinen Schritten schaffen. Es in relevantem Masse zu schaffen, werden das allgemeine Sein und/oder Gott und/oder die Evolution uns wohl in den nächsten Jahrtausenden versagen? Die genetische Veränderung braucht zu viel Zeit. Und die zwanghafte, verstandesmässige Einhaltung gewisser Regeln (wie uns Religionen, politische Führer, Philosophen und Andere einreden wollen) werden uns nur innerlich zerrissener, spannungsgeladener, unmenschlicher machen. Das könnten wir aus der Geschichte lernen. Das ist ja wahrscheinlich der Grund, warum wir es immer von den Anderen fordern? Weil wir es selbst nicht schaffen. Insofern ist die unglaubliche Zusicherung des christlichen Glaubens „Jesus Christus selbst hat sich zur Überbrückung all dieser innermenschlichen Widersprüche und des Widerspruchs zwischen Gott und Mensch (hier sind weder das allgemeine Sein noch die Evolution als eigener Akteur so einfach denkbar) geschenkt, die einzige Aussage, die wirklich glaubbar ist, so unglaublich sie klingt. Bedenken wir: Geschenkt!
Seien wir vorsichtig beim Lesen alter Schriften, gleich welcher Kultur und Religion. Die Sprache ist eine ganz eigene. Die Bedeutung der Worte lag im Kontext des damaligen Lebens völlig anders als heute. Selbst wenn wir heute die gleichen Begriffe benutzen, ist noch lange nicht gesagt, dass die Bedeutung im täglichen Leben damals die gleiche war. Wir verstehen heute, was uns passt, so wie es uns lieb ist. Wir haben gar keine Kriterien für „richtiges“ Verständnis ausser unseren eigenen Vorurteilen. Können diese Vorurteile überhaupt das Kriterium sein?

Nun folgt der Traum: Mahatma Gandhi und Martin Luther King hatten jeweils einen Traum. Sie wollten Ihre Freiheit auf gewaltlosem Wege erkämpfen. Was daraus geworden ist, wissen wir alle. Fast alle nachfolgenden Freiheitskämpfer haben deshalb doch wieder zur Waffe gegriffen. Und Freiheit durch Waffengewalt ist keine Freiheit. Freiheit durch Waffengewalt ist eine Umkehr der Abhängigkeiten. Freiheit, Liebe, Toleranz … kann man sich nicht erkämpfen, nicht nehmen, nicht erarbeiten. Sie kann man nur geschenkt bekommen oder eben schenken. Und da wir nicht einem Anderen befehlen können: Schenke mir Freiheit, schenke mir Deine Liebe, schenke mir Toleranz in Bezug auf meine Meinung, meine Religion, meine Fehler, mein Komischsein (wir könnten vielleicht darum bitten?), so können wir das nur in diese Welt setzen, wenn wir selbst Anderen Freiheit schenken, Liebe schenken, Toleranz schenken, Aufnahme in unser reiches Land schenken, …
Der reiche, demokratische, die Globalisierung innerhalb der letzten 500 Jahre vorantreibende, christliche oder/und nachchristliche Westen schenkt dem Rest der Welt die Freiheit, Toleranz und Willkommenskultur, zu kommen und zu gehen, wie der Rest der Menschheit es möchte. Wir Bewohner verschenken das Recht zur Entscheidung.
Liebe Bürger und Völker, lassen Sie uns Achtung und Toleranz für den Egoismus, die Unzulänglichkeit und das Machotum männlicher Machthaber schenken.
Liebe männliche Herrscher und Führer, schenken Sie Aufmerksamkeit und Toleranz ihren Völkern und der Opposition, ihre eigene Meinung zu haben und die eigenen Interessen zu vertreten. Nicht ein ideales oder egoistisches Ziel sollte uns bestimmen. Wenn es erreicht ist, sei alles gut. Menschlich werden wir durch achtungsvolle und freiheitliche Beziehungen miteinander.
Schenken bedeutet Verzicht, vielleicht auf bestimmte Positionen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, Verzicht auf Einkommen zugunsten Anderer. Besonders Männer dürfen Verzicht noch lernen (Frauen sollten ihn nicht verlernen oder müssen ihn bereits wieder neu lernen?).
Schenken wir uns gegenseitig einen Paradigmenwechsel:

Nicht Gewinnsteigerung, sondern Steigerung der gegenseitigen Zuneigung. Überhaupt könnten wir ja mal die Frage stellen: Wo wollen wir Menschen denn eigentlich mit uns hin? Ist es erstrebenswert, immer reicher, immer technisierter, immer unpersönlicher, immer schneller, immer mittelbarer zu werden? Wäre auch etwas Anderes denkbar und könnten wir eine Richtungsänderung unseres Gesellschaftsstromes vornehmen? Wollen wir es?
Wer wirklich den Menschen in den Mittelpunkt stellen will, der teilt und schenkt:
Geld und damit Freiheit,
Freiheit durch Toleranz gegenüber jeder anderen Lebensweise. Prinzipien gelten nur für mich selbst.
Leben, indem er keine militärischen Güter produziert, vermarktet und gebraucht,
suchtfreies Leben, indem er keine Drogen produziert, schmuggelt, vermarktet oder konsumiert,
sparsamen Umgang mit Ressourcen, indem er auf die Dinge achtet, die er ge- und verbraucht,
Liebe, statt sie vom Partner oder Freunden zu erwarten.
Schenken ist natürlich nicht nur gut. Schenken bedeutet, ich gebe etwas ab. Ich kann natürlich nur verschenken, was ich habe. Schenken dürfen vor allem die, die überdurchschnittlich viel besitzen und verdienen. Schenken dürfen alle die, die ihr Geld auf die krumme Tour gemacht haben und die, die auf Kosten Anderer verdient haben oder durch deren Verdienen andere zu Schaden kamen (Drogenhandel, Produktion und Handel mit militärischen Gütern etc, Ausnutzung von Bedarfs- und Zwangslagen …).
Zeit ist Geld. Umgekehrt, Geld wird zu Zeit. Geld ist akkumulierte, gesparte Zeit, gesparter Einsatz, gesparte Hingabe. Wer Geld verschenkt, verschenkt Freiheit, Freiheit selbst zu entscheiden, in was sich das Geld wieder zurückverwandeln soll.
Teilen und schenken machen die Welt nicht besser. Beide bedeuten Verzicht und Verzicht tut weh und bedarf der Selbstbeherrschung. Früher waren das mal Tugenden. Verschenken Sie nicht auch sich selbst - oder doch? Teilen und schenken schaffen Beziehung. Womöglich wird das Leben interessanter und spannender?
Wer im Überfluss lebt, braucht kein Geld mehr. Dem kann man auch keines schenken. Wer im Überfluss lebt, kann schwer Geschenke als Geschenke annehmen. Arme im Überfluss Lebende...

Lebt! Junge Menschen, werft Euch ins Leben! Werdet Lebensabenteurer. Es wird Euch Glück und Leid bringen. Aber lebt! Die Enttäuschungen kommen sowieso, aber vorher solltet Ihr wenigstens Euer Leben verschenkt und die geschenkte Liebe in vollen Zügen genossen haben!
Sucht immer die Hintergründe hinter der intuitiven oberflächlichen Bevorurteilung der Welt, der Menschen um Euch herum, Eurer/s Partnerin/Partners und Euch selbst, auch wenn sicher ist, dass die Wahrheit Euch immer mehr als einen Schritt voraus ist und ihr sie nie erreicht.
Vergesst Gerechtigkeit und Gleichheit. Nur die Dummen jagen der Gleichheit und Gerechtigkeit nach, der Gerechtigkeit für sich und der für Andere. Der Wunsch nach Gerechtigkeit und Gleichheit für sich selbst ist gar zu oft aus Neid und Rachegedanken geboren. Leben bedeutet Vielfalt und nicht Gleichheit. Würden wir mit der Forderung nach Gleichheit ans Ziel kommen, wäre das Leben ausgelöscht. Leben entsteht in Spannung zum Nichtleben (nur Materie) und in Spannung zum Anderen. Gerechtigkeit ist ein Geheimnis, das sich uns Menschen schwer erschliesst. Wir können nur dem Menschen, mit dem wir es gerade zu tun haben, geben, was er wünscht oder braucht im Ausgleich zu dem, was wir wünschen oder brauchen.

Schenkt Freiheit. Gebt die Kämpfe gegen … auf. Sie verderben die Ziele.
Schenkt Liebe. Auch Liebe kann man sich nicht nehmen. Wer es dennoch tut, begeht ein Verbrechen an der Geliebten oder Nicht-Geliebten.
Bedingungsloses Grundeinkommen: Ich halte es für illusorisch (vgl. Cuba). Jede Hilfe für alle zugleich, verschiebt nur die Verhältnisse. Dann ist der Zustand von vorher wieder erreicht, nur auf einem anderen Niveau. Aber ein Anfang und Versuch wäre es Wert, jeder Frau nach der Anzahl der von ihr geborenen und aufgezogenen Kinder lebenslang ein Grundeinkommen zu geben (ohne weitere Bedingungen als diese). Männer zahlen Frauen das Grundeinkommen. Vielleicht würden diese Frauen den Männern, die im Leben mit den Kindern stark mitwirken, einen kleinen Teil abgeben? Das bliebe jeder Frau selbst überlassen.

„Es gibt viel zu tun, packen wir es an.“ Meine ausdrückliche Empfehlung: Handeln Sie nicht nach dem hier im Nachdenken Geschriebenen! Längst nicht alle Behauptungen und Schlussfolgerungen werden realitätsnah sein, besonders über Frauen. Beobachten Sie erst und denken Sie erst selber nach, fällen Sie Ihr eigenes und wohl bedachtes Vorurteil und handeln Sie erst danach Ihrem Vorurteil entsprechend, falls es dann noch etwas zu tun gibt.

Das hier Gelesene wird jetzt Ihre innere Festplatte füllen. Bildung ist, wenn man viele Bücher gelesen hat und vergessen hat, was drin steht. Das ist unnötiger Ressourcenverbrauch. Bitte geben Sie jetzt Ihre Atomwaffen ab. Es geht nicht um Moral, es geht nicht ums Prinzip, nicht um Normen, nicht um Gleichheit, ja nicht einmal um Gerechtigkeit, sondern um uns Menschen, Frau und Mann und solche, die es werden wollen, vielleicht noch in der Beziehung zu Gott und/oder dem allgemeinen Sein und/oder der Evolution.
Wollen Sie, dass mehr zurück bleibt, dann beginnen Sie eine tägliche Einkehr in Ihrem ganz normalen Leben (nicht in einem Kloster). Das Lesen dieser Notizen war wie eine Diät. Wollen Sie den Jojo-Effekt vermeiden, dann denken Sie in Fortsetzung nach über alles, was Ihnen in den Sinn kommt. Es wird spannend. Falls Sie die Notizen ein zweites Mal lesen, dann übernehmen Sie nicht meine Vorurteile, sondern denken Sie nach und widerlegen Sie mich, Vorurteil für Vorurteil.
Was wird sich ändern? Ich weiss es nicht. Aber ich ändere mich inzwischen fast jeden Tag und damit auch wieder nicht und Sie werden sich ändern und auch wieder nicht. Was wissen wir denn, wohin Gott und/oder das allgemeine Sein und/oder die Evolution mit uns oder der Erde noch hinwollen? Ich bin ja kein Prophet. Kaum etwas von dem, was ich hier schreibe, wird so eintreffen.
Die Beachtung unserer Ansichten, die Erfüllung unserer Wünsche, unseren Drang nach Freiheit können wir in liebevollem, menschlichem Umgang miteinander nur erbitten, nicht fordern, nicht durchsetzen, schon gar nicht erkämpfen. Die Mittel würden sonst den Zweck entheiligen. „Aber dann können wir das Gute ja nie gegen das Böse durchsetzen!“ werden Sie sagen und Sie haben Recht. Das Böse wird siegen, denn das „Gute“ ist nicht durchsetzbar. Daran leiden nicht nur Sie, sondern selbst das allgemeine Sein und/oder Gott und/oder die Evolution. Sollten Sie aber aus Ungeduld das Gute doch durchsetzen wollen, haben Sie auch von vorneherein verloren. Das Böse wird siegen, so oder so, nicht das Gute! Da können Sie machen, was Sie wollen, ausser bitten. Das Gute kann nur erbeten und geschenkt werden.
Wenn wir siegen, wir Menschen, dann wird mit uns das Böse siegen, nicht das Gute und da uns als Unterlegene, als Opfer, als Missbrauchte und Ausgebeutete inzwischen alle Mittel Recht sind, beschleunigen wir das auch noch. Wir können gar nicht anders?
Werden Sie liebevoll kritisch! Das hiesse übertragen: Glauben Sie Ihrem Gegenüber nicht alles, aber lassen Sie sich von Ihrem Gegenüber bis an Ihr menschliches Limit ausnutzen.
Lassen Sie uns nicht den Egoismus des Menschen in den Mittelpunkt stellen, weder unseren eigenen, noch den anderer. Lassen Sie uns den Menschen als ganzes, als Tier und als Persönlichkeit in den Mittelpunkt stellen. Für Männer hiesse das aber auch, nicht die Arbeit, nicht die Technik, nicht das Geld, nicht die Berge, nicht der Weltraum oder die Tiefsee, nicht der Sieg im Krieg, nicht die eigene Karriere in den Mittelpunkt zu stellen. Mittelpunkt könnte die Familie sein, die Gruppe, aber auch die ganze Welt einschliesslich Transzendenz.
Lassen Sie uns viel mehr nachdenken, was menschliches Leben ausmacht. Lassen Sie uns die Spannung des Lebens aushalten. Sonst sind wir schon lange tot bevor wir sterben.
Künstliche Intelligenz wird uns als Maschine behandeln und als Maschine gerecht werden, nicht aber als Persönlichkeit. Das ist ähnlich der Sexpuppe, die wir benutzen können wie eine Maschine. Menschlich miteinander leben, wie Welle und Korpuskel, können nur wir Menschen miteinander, keine Maschinen. Menschlich, wie Welle und Korpuskel, können wir uns auch nicht als Rolle (als Beamter, als König, als Jurist, als Arzt, als Gewerkschafter, als Chef...) begegnen, sondern nur menschlich. (siehe auch unter Kommunikation und KI)

Gehen wir dorthin, wo Sanftmut und gegenseitige Achtung (besonders des Unsympathischen und Andersdenkenden) gelebt werden. Dort, wo Menschen für ihre Interessen und Rechte kämpfen, auch wenn es die unseren sind, sind wir sehr wahrscheinlich nicht so gut aufgehoben. Denn, wenn unsere Interessen die der Anderen besiegt haben, beginnt der Kampf mit umgekehrten Vorzeichen von Neuem. Vielleicht gehen wir besser gar nicht dorthin, sondern beginnen in unserem eigenen Leben, in unserer eigenen Familie, Sanftmut und gegenseitige Achtung zu leben? Lassen Sie uns sanftmütig, achtsam und liebevoll werden. Kampf gegen … hat in unserem Leben keinen Platz.

Mit dem Segen kommt auf dieser Erde meist auch der Fluch. Das gilt auch und insbesondere für Christen. Wahrscheinlich hat in den christlichen und später den reformierten Kirchen bzw. Ländern das sich aufeinander verlassen können und das sich die Erde nutzbar machen können dazu geführt, dass riesige Reichtümer angesammelt wurden. Das Ansammeln dieser Reichtümer führte aber zu immer mehr Differenz zwischen Arm und Reich. Vorher war die Differenz kleiner. Nun führt die Konzentration von Reichtum immer wieder zu weiterer Konzentration. Denen, die haben wird auch noch gegeben und denen, die nicht haben, wird auch noch genommen, was sie haben. Das sehen wir am Braindrain aus den armen in die reichen Länder.
Die Einen glauben an das Gute im Menschen (am ausgeprägtesten natürlich bei sich selbst). Die Anderen halten die Menschen nur für böse (am ausgeprägtesten natürlich bei den Anderen). Nehmen wir vielleicht einfach wahr, dass Beides in uns steckt, in uns und den Anderen, vielleicht mal das Gute mehr als das Böse und an anderen Stellen leider wieder umgekehrt?
Was ich mache, ist der Versuch, uns der Realität etwas zu nähern. Mehr kann ich nicht. Von Recht haben, selbst wenn ich mich fälschlicherweise so ausdrücke, keine Spur. Und doch könnte es vielleicht sein, dass Einer von uns Beiden in vielen Dingen der Realität näher ist als der Andere? Aber wer weiss, ob derjenige dann nicht schon wieder in einer Idealvorstellung ist und damit fern der Realität? Wir wissen es Beide nicht.