Weltbilder

Wir kommen in diese Welt. Wir werden geboren und geraten damit in eine menschliche Gesellschaft, die die Welt mit ganz bestimmten Augen ansieht. Ganz schnell bekommen wir Sichtweisen mit, die wir wahrscheinlich schon mit der Muttersprache lernen, also noch bevor wir überhaupt in der Lage sind, uns selbstbewusst zu entscheiden, was wir übernehmen oder nicht übernehmen wollen. So entstehen in uns Bildraster von dieser Welt, die wir übernehmen. Ich denke, diese Raster sind die Grundlagen für unsere Weltbilder. Durch diese Brillen sehen wir die Welt. Sie bilden unsere „Vorurteile“ (bevor wir überhaupt zu urteilen in der Lage sind) und wurden somit zu unseren Vorurteilen für ein Leben lang.

Eines dieser Grundraster und späteren Weltbilder ist unser „mechanistisches Weltbild“.

In diesem Grundraster lernen wir die Muster des „Wenn ..., dann ...“ Wenn ich etwas tue, dann geschieht das. Wenn in der Umgebung das passiert, dann passiert das Folgende, usw. Da wir Menschen versuchen müssen, uns auf eine uns völlig unbekannte Zukunft einzustellen, müssen wir versuchen, aus bisher Erlebtem, in die Zukunft zu extrapolieren, weiter zu denken, uns vorzustellen, was passieren könnte.

Das „mechanistische Weltbild“ prägt uns neuzeitliche Menschen sehr intensiv. Wir denken unsere Welt so, wir erforschen sie so bis ans Ende der denkbaren Welt. Mathematik, Physik, Chemie sind wunderbare Methoden. Immer folgt aus einem Prozess ein nächster oder ein Zustand. So finden wir immer schnell eine Erklärung für den Ablauf von Erlebtem und so haben wir immer schnell eine Idee, wie es weiter gehen wird.

Wir neuzeitlichen Menschen haben diese Sicht auf die Welt so verinnerlicht, dass wir beim ersten Erkennen eines Dings oder eines Prozesses oft bereits den Zusammenhang im Gedächtnis haben, nach dem das ablaufen muss und wird. So glauben wir. Wenn Einer raucht, dann muss er damit seine Lunge schädigen und Husten und Atemnot davon haben. (eine Weltsicht, die sehr verbreitet ist, selbst unter Ärzten und medizinischen Wissenschaftlern). Das wird häufig stimmen und führt uns sehr wahrscheinlich oft in die richtige Richtung. Viele Menschen haben deshalb nicht angefangen zu rauchen oder haben es mühsam aufgegeben und sich damit Beschwerden erspart, ihr Leben verlängert und den Krankenkassen und uns als Gesellschaft damit Kosten erspart.

Dass es aber für die gleichen Beschwerden auch andere Gründe geben kann, ist eine Möglichkeit, die uns fremd ist. Ein Asthma, das nun mit Rauchen nichts zu tun hat, weil es oft schon im Kindesalter vor dem Rauchen einsetzt und sicher in den meisten Fällen einfach vererbt wurde, kann die gleichen Beschwerden verursachen. Bei vielen Ärzten, sogar Professoren, erlebte ich immer wieder, dass bei Menschen, die rauchten, sofort der Mechanismus funktionierte: Rauchen macht chronische Bronchitis, also COPD. Der Mensch hat eine COPD. An Asthma wurde gar nicht erst gedacht. Wenn doch dran gedacht wurde, dann konnte es das aber wegen des Rauchens nicht sein. Auch umgekehrt ist der Mechanismus längst nicht so eindeutig, wie wir es präsentiert bekommen oder schon gleich glauben. Rauchen wird sehr unterschiedlich vertragen. „Rauchen ist tödlich!“ ist einfach gesetzlich vorgeschriebener übertriebener Unsinn auf den Zigarettenpackungen. „Rauchen kann tödlich sein“, aber es kann gelegentlich sogar bestimmte Beschwerden lindern. Die einfache „Wenn ..., dann ...“-Sichtweise ist recht primitiv, auch wenn sie von Wissenschaftlern benutzt wird. Zumindest die lebende Welt folgt selten dieser Eindeutigkeit und selbst in der materiellen Welt ist es wahrscheinlich angemessener, von mehr oder weniger hoher Wahrscheinlichkeit zu sprechen als von Eindeutigkeit, denn wir wissen nicht, ob etwas dagegen sprechen könnte, das wir nicht kennen, von dem wir also nicht wissen.

Bei vielen Menschen, vor allem Frauen, erlebte ich in der Praxis immer wieder, dass sie mit Beschwerden in die Praxis kamen und mir mit oder sogar vor den Beschwerden schon die Erklärung mitteilten. „Ich habe Atemnot. Aber ich wiege ja auch zu viel. Also ist die Atemnot auf der Treppe Folge des Übergewichtes.“ „Ich rauche. Also ist mein Husten Folge des Rauchens.“ „Ich habe gerade Stress. Der nervt mich. Also ist meine Atemnot vom Stress.“ Da könnte ich Ihnen noch eine Reihe weiterer Beispiele liefern.

Interessant daran ist, dass oft ein Teil der Beobachtung sehr wahrscheinlich stimmt und daher die Sicht, dass da ein Zusammenhang besteht, erklärlich und nachvollziehbar ist. Ein anderer Teil wird aber nicht stimmen. Weiter ist hoch interessant, dass bei den meisten Menschen meine Erklärung der Zusammenhänge, die meist etwas komplizierter und anders war, bald wieder vergessen war. Bei der nächsten Wiedervorstellung fingen wir von vorne an. Ja, oft musste ich eine ganze Menge Zeit am Anfang einsetzen, um überhaupt erst einmal bei meinen Patienten das Weltbild zu öffnen und auch andere Gedankengänge zuzulassen. Die eigene Erklärung ist so in Stein gemeisselt, dass sie nicht wieder aufzubrechen ist (obwohl sie oft schlicht ein Vorurteil ist). Auch da spielen eine Menge interessanter Mechanismen eine Rolle (von denen uns die Psychiater und Neurologen sicher noch eine Menge präsentieren könnten). Viele Frauen sind da viel schwerer zu öffnen als Männer. Das ist für die Gendermedizin wichtig, ja eigentlich für alle unsere Vorstellungen, die Geschlechter betreffend. Unsere Vorurteile sind sehr fest in uns verankert, obwohl sie oft bei genauerem Nachdenken bestenfalls teilweise stimmen.

Was uns aber alle betrifft, ist der Umstand, dass dieses Weltbild nur sehr einseitig ist und uns einen grossen Teil von Prozessen und Dingen auf dieser Erde gar nicht wahrnehmen lässt. Unser Weltbild verursacht eine ausgeprägte Selektion. Selbst bei den Gebildetsten wirkt dieser Mechanismus. Auf Grund ihrer Bildung sehen die Gebildeten andere Zusammenhänge, aber aus der selektiven Wahrnehmung können auch die Wissenschaftler, Erfinder und Nobelpreisträger nicht ausbrechen. Auf der einen Seite gewinnen sie Sicht, auf der anderen Seite verlieren sie Sicht. Wenn sie oder wir Glück haben, gewinnen wir mehr als verlieren. Nicht selten scheint es eher umgekehrt zu sein.

Das Thema kann uns noch Stunden beschäftigen. Ich breche hier mal ab.

Es gibt weitere so dominante Weltbilder in unserer westlichen Gesellschaft: Das Wettkampf-Weltbild.

Unser Leben ist ein Wettkampf. Nur die Leistungsfähigsten sind die Guten. Je nach Leistungsfähigkeit sind wir aufgeteilt auf der Skala zwischen „wertlos und wertvoll“. Deshalb gibt es auf dem Siegertreppchen nur drei Stufen. Den Rest können wir noch als Gruppe wahrnehmen, aus der vielleicht die nächsten Sieger kommen, also die nächsten wertvollen Menschen. Wer nicht einmal das schafft, kann in Bedeutungslosigkeit und Armut versinken. Für diese Leute geben wir keinen Heller. Sie verdienen vielleicht noch unser Mitleid. Wir sind ja gute Menschen und lassen keinen fallen.

Unsere ganze westliche Gesellschaft denken wir spätestens seit der Erfindung der Evolution als täglichen Wettkampf. Und wieder, da ist eine ganze Menge dran. In der Evolution sind ja wahrscheinlich wirklich die am besten Angepassten jeweils in die nächste Runde des Überlebens gekommen. Wahrscheinlich wird das aber auch nicht immer gestimmt haben? In unserer Gesellschaft sind aber gerade die Unangepassten, die die Spitze bilden, die als wertvoll Ausgezeichneten. Die Angepassten wären sicher eher im Mittelfeld zu finden, eben angepasst und unauffällig. Die nehmen wir nicht einmal wahr.

In unserer Gesellschaft werden die Fleissigsten reicher und wohlhabender. Also müssen wir wohl in den Wettkampf eintreten, die Fleissigsten zu sein? Wir wollen ja wohlhabend und reich werden und sein und zumindest als Männer dann auch damit prahlen können, dass wir es sind. Und wer hätte nicht die Erfahrung gemacht, dass man ohne Fleiss nicht zu etwas kommt? Dass da zumindest Glück, was immer auch Glück ist, eine grosse Rolle spielt, verdrängen wir. Wenn die Anderen gewonnen haben, dann war es mehr Glück als Leistung. Wenn wir gewonnen haben, dann war es mehr Leistung als Glück. Sorgen Sie dafür, dass Sie in die richtige Familie geboren werden und viel erben (vielleicht sogar nicht nur Geld, sondern auch Softskills und ein bisschen Bildung schadet auch nicht). Dann haben Sie dieser Brille ein Schnippchen geschlagen.

Nun haben wir unsere ganze Gesellschaft wettkampfmässig eingerichtet. Wenn wir heute in die Zeitung schauen, dann geht es regelmässig um den Wettkampf der Kulturen (unsere ist natürlich richtiger und besser als die der Anderen), Konkurrenzwettkampf der Firmen, der Arbeitnehmer, natürlich der Sportler, ja schon der Schüler, selbst in der Familie zwischen Frau und Mann und zwischen den Kindern. Nur, wenn wir unsere Kultur, unsere Arbeit oder unser Hobby möglichst intensiv pflegen, gut heissen, unterstützen und ihr zum Sieg verhelfen, dann sind wir gute Menschen. Weil wir das tun, sind wir natürlich gut. Die Anderen tun das viel weniger. Also müssen die ja minderwertig sein. Natürlich müssen wir diese Anderen auch von der Richtigkeit und dem höheren Wert unserer Kultur, Arbeit und Leistung überzeugen. Dafür werden dann Preise und Orden verliehen und höhere Positionen zugeteilt und höhere Gehälter gezahlt. Wir sind zwar absolut für Toleranz (der Anderen uns gegenüber), aber dass wir besser sind, dass müssen Sie doch einsehen. Sie können doch keine Toleranz von uns fordern Ihnen gegenüber, oder? Ist das nicht einsichtig?

Nun stehen auch die Frauen im Dauerwettkampf mit den Männern. Wenn zwei nicht gleich sind, und sonst hätte die Evolution sicher nicht Männlein und Weiblein entwickelt, wenn sie nur gleiche Individuen hätte haben wollen. Wenn zwei nicht gleich sind, dann gibt es für fast alle Eigenschaften und Prozesse einen Unterschied von mehr oder weniger. Wer will, kann aus der Summe von mehr gegenüber weniger für jeden von Beiden eine Endsumme bilden und am Ende der höheren Summe den höheren Wert zusprechen. Welches Geschlecht käme dann auf das Podest? Dumme Frage, oder?

Glauben wir, selbst wenn wir eine Evolution ohne persönlich treibende Kraft (einen Schöpfer), sondern als unpersönlich, als Prinzip oder was auch immer denken wollen, dass es dann bei der Entwicklung von männlich und weiblich um wertvoller oder wertloser ging? Diese Weltsicht, dieses Raster haben doch erst wir dummen Menschen auf die Realität gelegt, oder? Ist Frau Pferd mehr wert als Herr Pferd oder umgekehrt? Und nun können wir nicht anders, als die ganze Welt und die ganze Gesellschaft durch diese Weltsicht-Brille zu sehen.

Ein drittes Weltbild ist „Der Mensch ist gut“. Bei vielen Menschen habe ich zwar Zweifel, ob das wirklich so gedacht und gemeint ist. Oft habe ich eher den Eindruck, es müsste heissen: „ Ich Mensch, ich bin gut!“ Im gleichen Atemzug mit gedacht, aber meistens nicht gesagt, ist „und die Anderen sind schlechter.“ Ich fürchte, das müssen wir als unser Lieblingsweltbild bezeichnen.

In ähnlicher Richtung gibt es ein viertes Weltbild: „Ich habe Recht!“ Als Kind haben wir meistens nicht Recht. Wir müssen uns erst ein Bild von der Welt erarbeiten bzw. erlernen. Dann haben wir endlich Recht. Bis dahin müssen wir eingestehen und annehmen, dass wir nicht Recht haben. Das ist kein schöner Zustand. Wir wollen Recht haben. Und da uns die Pubertät bis zum Erwachsen Sein viel zu lange dauert, haben wir Eltern und Grosseltern bekniet: Sorgt dafür, dass wir früher als Erwachsen gelten, dass wir früher alle Rechte haben, wie wir sie am liebsten hätten. Nun gelten wir bereits ab 18, demnächst vielleicht schon ab 16 Jahren als erwachsen, obwohl in den letzten Dekaden die Entwicklung des Menschen eher immer länger gedauert hat und wir eher erst ab 25 Jahren erwachsen sind. Schein und Sein, das ist hier die Frage.

„Ich habe Recht!“ macht uns zum Menschen. Probieren Sie mal im Selbstversuch ein halbes Jahr lang aus: „Ich habe nicht Recht!“ Ich bezweifle also, dass meine Urteile und meine Einschätzungen über Menschen, Tiere und Umwelt jeglicher Art, über die Vergangenheit und die Zukunft richtig oder angemessen sind. Ich denke erst einmal über all diese Dinge nach.

Dazu gehört auch, dass ich meine Rechte bezweifle. Zu „Ich habe Recht“ gehört ja auch „Ich habe Rechte!“. Aber meine Rechte, die ich mir einräume oder ertrotze, muss ein Anderer gewähren. Mit dem + bei mir ist ein – an anderer Stelle oder bei einem Anderen verbunden.

Sie werden staunen, was Ihnen diese Übung über sich selbst und die Welt, in der Sie leben, so alles offenbart. Es wird spannend.

Die Brille „Ich habe Recht!“ (Was ich denke, ist richtig! Mein Urteil stimmt!) ist festgewachsen und unabnehmbar. Natürlich werden Sie bald überzeugt sein, dass Ihnen geglückt ist, sie abzunehmen. Nur den Anderen glückt es nicht. Ich fürchte, da sind Sie schon wieder Ihrem Vorurteil erlegen. Für mich habe ich hier einen Ausweg gefunden, aber den verrate ich Ihnen nicht.


Ein fünftes Weltbild, das heute weit verbreitet ist, ist die Ansicht, dass wir modernen Menschen jetzt endlich wissen, wie die Welt und wir Menschen richtig funktionieren. Wir ändern jetzt die Welt nach unseren Wünschen und Ideen und dann funktioniert die Welt und auch die anderen Menschen, wie wir uns das wünschen oder unsere Theorien uns das vorgaukeln. Dann ist die Welt endlich besser, ja, so wird sie gut. Dann sind wir alle glücklich. Woher wissen Sie, dass Ihre Träume oder Ihre Theorien die Welt, die Erde tatsächlich besser machen? Wenn Sie Glück haben, dann vielleicht für Sie? Wir haben in den letzten 50 Jahren sehr viel Glück gehabt und deshalb glauben wir, das ginge nun immer so weiter. Aber wer weiss denn, dass, wenn Sie Glück haben, dass dann nicht ein Anderer oder etwas Anderes Unglück hat? Sehr oft ist das auf dieser Erde so. Müssen wir nicht viel vorsichtiger werden, einfach gnadenlos unsere Träume und Theorien verwirklichen zu wollen? Natürlich wünsche ich mir Sonnenschein, einen wunderschönen Badestrand, eine Bar, nur wenige Menschen um mich herum, aber bitte immer einen Ober unmerkbar für mich in der Nähe, aber bei einem kleinen Wink zu Diensten. Was für ein Glück für mich. Für wie viele Menschen, vielleicht sogar Tiere und die Umwelt Ihr Glück Unglück oder zumindest Arbeit und Dienen bedeuten würde, werden Sie sicher mit Ihrer Fantasie selbst herausfinden?

Ein sechstes Weltbild ist das der Wissenschaftler. Was wir gemessen, abgebildet, beschrieben und definiert haben, das ist jetzt objektiv erkannt. „Was wir denken und für richtig erkannt haben, das gilt immer! Das ist Wissen!“ Hier handelt es sich um Naturgesetze.

Ein siebtes Weltbild, eine siebte Brille ist die Brille der Gläubigen, der Religiösen. Interessant ist, dass es sich ja eigentlich nur um einen Glauben handelt. Es ist uns allen von vorne herein klar, dass es hier gar kein Wissen gibt und trotzdem vertreten wir Gläubigen unsere Position als wäre unser Glauben das einzige Wissen.

Aber, wie es so ist. Das Weltbild der Wissenschaftler und das Weltbild der Gläubigen bilden jeweils zusammen mit dem Weltbild „Ich habe Recht“ eine sehr wirksame Einheit. Damit kann man die ganze Welt erschlagen. Pardon? Wollten Sie nicht die Welt verbessern, statt zertrümmern?

Wenn Sie solch eine Brille lange nicht abnehmen, wächst sie fest. Vorsicht, bleiben Sie resp. werden Sie flexibel.

Behalten wir uns immer einen „gesunden“ Zweifel an unseren eigenen Weltbildern bzw. an unseren aufgesetzten (und vielleicht festgewachsenen) Brillen. Natürlich finden wir die auffälligen Brillen und Weltbilder immer bei den Anderen und dann nennen wir sie „Ideologien“. Selbst haben wir natürlich keine Ideologien.

Ginge es auch ohne Weltbild, ohne Brille? Wir haben doch gute Augen. Wir sehen doch scharf. „Ich jedenfalls brauche keine Brille. So ein Unsinn. Ich schaue mir die Welt an, wie sie ist und wie ich sie sehe und so ist sie dann auch.“ Viele Menschen, viele Wissenschaftler, Gläubige, Politiker, in der Wirtschaft Aktive haben in den letzten 500 Jahren genau das geglaubt. Ich fürchte, das war zumindest teilweise ein Irrtum. So auf Du und Du standen wir mit unserer Umwelt eben doch gar nicht und die Katastrophen des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts sind ein bitterer Kuss der Evolution „Menschen, ach was! Zu spät ist es sowieso. Der Crash der Titanic (genannt Menschheit) mit dem Eisberg liegt mindestens Dekaden, wenn nicht Jahrhunderte zurück.“ Hilfe kann nur von aussen kommen. Aber da ist doch gar keiner. Wer soll denn in einer unpersönlichen Evolution und dann auch unpersönlichem Kosmos uns Menschen zu Hilfe eilen? Die Wissenschaftler haben doch nun mit ihren Fernrohren und anderen Methoden unsere Umgebung bereits so intensiv abgesucht und nichts gefunden. Woher soll denn Hilfe kommen?

Viel Spass beim Suchen nach weiteren solchen Weltbildern oder Vorurteilen. Ich fürchte, da lassen sich noch einige finden und vermeiden lassen sie sich nicht, weil wir Menschen sind. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Sie sie bei den Anderen finden, bei sich selbst kaum. Bitte denken Sie daran, dass Sie ein Ich sind. Um Sie herum sind viele Andere. In der Gegenrichtung sind jeweils die Anderen ein Ich und Sie sind ein Anderer. Sie sind also quasi zwei: Ein Ich und ein Anderer, Mensch eben, wie auch die oder der Andere.



1 February 2023
wf