"Menschen im Weinfass"

Wir geniessen eine alte Kultur, die des Weinanbaus, Kelterns und Geniessens. Wir trinken keinen Wein. Wir geniessen ihn. Es ist sowohl eine Produktions- wie auch eine Genusskultur um Wein entstanden und das inzwischen auch seit mehr als zweitausend Jahren.

Wie entsteht Wein? Ich bin da kein Fachmann. Wenn Sie eine so zielgerichtete Abhandlung suchen, dann stöbern Sie bitte an anderen Stellen.

Ein Schritt auf dem langen Weg von der Traube bis auf unsere Zunge ist der Gärschritt. Der Zucker im Traubensaft und vielleicht auch noch etliches Andere wird von Bakterien umgewandelt in Alkohol (und vielleicht auch noch in einiges Andere). Das ist ein Ausdruck von Leben von Bakterien, die das vollbringen. Allerdings hat dieser Vorgang ein Ende, ein „natürliches“ Ende, ein regelhaftes Ende. Wenn der Zucker abgebaut ist, wenn eine gewisse Alkoholkonzentration im Fass erreicht ist, dann sterben die Bakterien einfach ab. Manchmal helfen wir Menschen noch ein bisschen nach, damit es schneller geht. Wir haben ja angeblich keine Zeit. Die Leichen der Bakterien werden abfiltriert.

Solche Bakterien können lange leben und sich vermehren, wenn sie nicht zu viel Zucker haben und wenn der Alkohol in ihrer Umgebung nicht zu konzentriert wird, also in offenen Systemen oder wenn sie mit ihrer Ernährung in einer Art Gleichgewicht stehen. Im Weinfass allerdings haben sie eine spezielle Situation. Sie haben eine grössere Menge Zucker, als zu Anfang nötig ist. Dann aber nimmt die Menge Zucker ab und es kommt kein neuer nach.
Noch wirkungsvoller ist vermutlich die Alkoholkonzentration in der Bakteriensuppe. Alkohol ist ja schliesslich abhängig von der Konzentration als Desinfektionsmittel für uns nutzbar, also für die Bakterien tödlich. Die Bakterien produzieren interessanterweise das Gift, das sie am Ende selbst umbringt. Es ist schlichtweg eine Frage des Gleichgewichtes mit der Umgebung, ob diese Bakterien weiter leben können. Im Weinfass besteht auch ein Gleichgewicht, aber am Ende verschoben ins Extrem: Maximaler Alkoholgehalt, minimaler Gehalt lebender Bakterien, also nur noch Leichen.

So nimmt das Wachstum ein Ende und dann ist Schluss. Gerade, als die Alkoholproduktion der Bakterien so richtig Geschwindigkeit und Menge aufgenommen hatte, ging es zu Ende.

Solch einen endlichen Raum haben auch wir Menschen um (und in oder mit) uns: Die Erde und unseren einen eigenen Körper mit seinen meist nur einmal zugleich laufenden Möglichkeiten, selten zwei parallel, mehr als zwei parallel so gut wie nie. Der Traum der Unendlichkeit, der Unsterblichkeit, der immer ansteigenden Linie oder Kurve von Wachstum entspricht einem Märchen (Wünschen und Träumen), nicht der Wirklichkeit. Der Wunsch, gleichzeitig mehrere Menschen oder Dinge geniessen zu können, geht meist auf Kosten der Intensität oder Qualität. Wir Menschen sind durch unser so Sein, wie wir sind, begrenzt und können das nicht einfach ändern. Die Lebewesen leben auf diesem Globus in den allermeisten Fällen in einem Gleichgewicht, das langfristig, nachhaltig und stabil ist und anhält, Tausende, ja Millionen Jahre lang. Sehr langsame genetische Veränderungen.

Geben Sie in eine Gruppe, einen Staat oder ein anderes Gebilde von Menschen eine Menge Möglichkeiten und eine Menge Geld, dann geht die Alkoholproduktion los. Wahrscheinlich ist der erreichte Wohlstand schliesslich der Alkohol, das Gift für uns? Die Konjunktur springt an und kommt so richtig in Fahrt. Da aber wir Menschen mit unseren eigenen Möglichkeiten sehr begrenzt bleiben und unsere Umgebung sehr begrenzt bleibt, geht die Hochkonjunktur doch ziemlich schnell einem Ende zu. Ob die Alkoholbakterien das kommen sahen? Hätten sie in solch einem Falle die Chance gehabt, das Ende abzuwenden? Sie haben dummerweise selber für das Ende gesorgt. Hätte ein Einzelner eine Chance gehabt, die Anderen wachzurütteln und zu sagen: Stopp, hört rechtzeitig auf? Bakterien, die uns als Winzer einen Strich durch die Rechnung gemacht hätten und nach halber Vergärung selbst gebremst, ja gestoppt hätten? Wir Winzer wären aber erstaunt gewesen, oder?

Die Entwicklungsgeschwindigkeit bis zum Ende des Mittelalters war wahrscheinlich für das Gleichgewicht der Lebewesen einschliesslich des Menschen kein überschiessendes Problem. Solange wir noch physisches Geld auf diesem Globus hatten wie Gold oder Münzen war die Menge des Geldes stark begrenzt. Wir Menschen waren schon invasiv und expansiv und beherrschend, aber noch nicht giftig für die Umwelt und uns selbst. Inflation war vermutlich kaum möglich? Erst das Drucken und später blosse Denken von Geld öffnete die Schleusen ins Unermessliche und damit ins zunehmend giftige Mass. Wir sind spätestens nach dem 2. Weltkrieg, wahrscheinlich schon nach den 1. Weltkrieg, ausser jeder Kontrolle geraten. Der Rest war nur noch das Glas voll machen, bis es überläuft. Inzwischen läuft es über.

Die Hochkonjunktur liegt vermutlich bereits hinter uns. Die haben wir Menschen erlebt, wieder einmal. In verschiedenen Gebieten, Völkern und Kulturen gab es sie immer wieder. Die Konjunktur lief heiß. Manchmal konnten schlaue Menschen und Führer die Phase dämpfen und ein Überleben verlängern. Mir ist bis heute aber keine Hochkultur bekannt, die dauerhaft überlebt hätte. Wir steuern auf eine Erde zu, die nur noch eine grosse Stadt ist. Alle mit Allen vernetzt. Alle von Allen abhängig. Alle konkurrieren miteinander um den Zucker (um das Geld) und um die Gelegenheiten (den Platz, den Sauerstoff, die Beweglichkeit, die höchsten Ämter, um die Energie und Rohstoffe etc.). Das von uns heute als Begrenzungsproblem erkannte CO2 ist doch nur eines von sehr vielen Problemen mit „zu viel“. Aber wie wir Menschen, erstaunlicherweise auch die gebildeten, studierten und schlauen, so sind. Wir sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht. Der eine Baum, das CO2, der beschäftigt uns und bereitet uns schlaflose Nächte. Was ist mit all den anderen? Es gibt offenbar Wichtiges, was man nicht auf Schulen lernen kann, nicht auf der Grundschule, nicht auf dem Gymnasium und auch nicht auf der Universität. Ist diese Erkenntnis wirklich neu?

Wir Menschen im Weinfass. Ich bin kein Prophet. Ich kann Ihnen nicht die Zukunft vorhersagen. Die Zukunft ist offen. Unser Glauben an unser Handeln, dass unser Wachstum immer weiter gehen muss, ja immer weiter gehen wird und dass es keine andere Entwicklung geben wird, ist zumindest recht einseitig, eingeengt durch unsere Scheuklappen, vermutlich schlichtweg dumm. Die, die von der Konjunktur „profitieren“ (wahrscheinlich besser: glauben, zu profitieren), laufen mit Scheuklappen durchs Leben. Bloss nicht links noch rechts schauen. „Ich habe mit meiner Ansicht und Lebensphilosophie Recht. Ich weiss, wie leben so geht. Stört mich nicht“ (Übrigens auch, wenn ich's nicht weiss und deshalb jede Woche einen Termin beim Coach oder heute öfter bei der Coachin habe, der/die es wahrscheinlich auch kaum besser weiss, aber zumindest von sich felsenfest überzeugt ist, dass er/sie es besser weiss.)

Unsere Führerinnen und Führer der letzten 3000 Jahre, die heutigen leider inbegriffen (und interessanterweise an der Stelle jetzt die Frauen einfach mit den Männern) laufen mit ebensolchen Scheuklappen durchs politische Leben. „Ich weiss, was unserem Land gut tut. Ich weiss, was unser Leben und unsere Gesellschaft rettet. Ich habe Recht. Wählt mich, dann wird alles nicht nur besser, sondern gut!“ Soso...?

Ich muss Ihnen gestehen, dass ich nicht weiss, wie es weiter gehen könnte, sollte oder sogar wird. Ich fürchte, das ist heute die realitätsnächste Ansicht. Aber Sie haben wenigstens Recht. Das ist doch etwas, oder? Dumm sind nur die Andersdenkenden, denn die können ja gar nicht Recht haben, wenn Sie Recht haben. Oder sehen Sie das anders?

Es spricht eine ganze Menge dafür, dass unsere Gesellschaft ihrem „natürlichen“ Ende nahe ist. Nach meiner Sicht, bleibt unsere Zukunft noch offen. Ich kann nicht über den Tellerrand schauen. Rechnen müssen wir mit jeder Entwicklung. Bereiten Sie sich mal als Regierung oder Parlament auf jede mögliche Entwicklung vor. Wir Bürger erwarten, dass die Regierung für alle Möglichkeiten und Eventualitäten vorsorgt, dass sie alle Risiken minimiert. Und das bitte zu einem nur ganz kleinen Preis, denn wir wollen unser hart erarbeitetes Geld natürlich zum Geniessen gebrauchen, nicht zur Risiko- und Altersvorsorge. Der Staat muss uns die Steuern senken und für unsere Renten sparen und für viele unserer Genüsse bezahlen. Vorsorge für alle Eventualitäten? Ja bitte, für alle Eventualitäten, für exponentielles Wachstum genauso, wie für die drastische Rezession, aber möglichst ohne Kosten für unsere rechte Hosentasche. Dass der Staatshaushalt ja nur die Kosten geteilt durch die Zahl der Einwohner des Staates ist und somit unsere linke Hosentasche belastet, schmälert die Liste unserer Wünsche und Träume natürlich nicht. Schon wieder 2 zusammen, die sich ausschliessen, das Weggli und der Foifer? Langsam wird’s langweilig mit uns, oder?

Bei kleinen Kindern sind die Augen häufig grösser als der Mund. Sie gehen in den Laden, möchten eine Schokolade, aber das Geld doch lieber wieder mitnehmen. Wir möchten den Foifer und das Weggli, die Ware und das Geld und weil's so schön war, auch gleich noch eine Scheibe Wurst auf die Hand dazu. Da ist keines der beiden Geschlechter schlauer als das andere oder auch nur selbstbeherrschter als das andere und nicht einmal die, die sich selbst für gebildet halten, für Wissenschaftler, Professoren, Philosophen etc. erwecken bei mir einen anderen Eindruck. Wie gesagt, ich kann ja nicht über den Tellerrand schauen. Die Gebildeten werden das ohne Probleme tun. Dafür haben sie ja studiert. Ach, ich habe ja auch mal studiert und ich kann trotzdem nicht über den Tellerrand schauen? Was ist da falsch gelaufen?

Seitdem 1973 das Bretton-Woods-Währungssystem aufgegeben wurde, wurde es für die Notenbanken der Ländern und die internationalen Banken leichter, Geld nach Bedarf zu drucken und später auch nur noch zu denken. Natürlich ist es für die Regierungen und ihre Völker wunderbar, wenn für die gesammelten Wünsche immer wieder neues Geld gedacht und ausgegeben werden kann. Natürlich geht das nicht unbegrenzt wie im Märchen vom Goldesel. Zu viel Geld birgt die Gefahr der Inflation, aber auf der anderen Seite fördert (zu viel) Geld auch die Aktivitäten des Volkes. Arbeiten und geniessen werden angefeuert. Das muss ja nicht schlecht sein, hat sogar in den letzten Jahrzehnten unsere Wirtschaft immer wieder angetrieben und uns Wohlstand, Vielen sogar Reichtum beschert, aber es beschleunigt den Substratverbrauch und die „Alkoholproduktion“ in der Menschensuppe, an der wir schliesslich selbst zugrunde gehen könnten.

Eine Tierart auf diesem Globus und in der Evolution hat so lange Bestand, wie sie immer wieder für mehr eigene Nachkommen sorgt, als sterben oder sie muss ein bisschen schneller sein als der Tod. Es braucht mindestens ein Gleichgewicht. Und die Evolution sorgte jeweils für eine erstaunliche Nähe zum Gleichgewicht, sodass die Tierarten über Millionen Jahre überlebten und sich nur langsam (in genetischen Zeiträumen) änderten. Die Gleichgewichte verschoben sich, aber die Evolution hatte Zeit, viel Zeit. Sollte da ein Gott die treibende Kraft der Evolution sein, also ein Schöpfer, hatte und hat der vermutlich nicht weniger viel Zeit? Jedenfalls interpretiere ich die Entwicklung der Evolution, so wie wir sie von unseren wissenschaftlichen Lehrern gelehrt bekommen haben, so. Wissen, wie es wirklich war, werden wir ja Alle nicht. Keiner von uns war dabei. Doch sind wir dabei, aber nur heute.

Erst wir Menschen haben unser Überleben durch jede Menge Massnahmen verlängern können, haben aber damit auch das evolutionäre und damit ökologische Gleichgewicht extrem zu unseren Gunsten verschoben. Und mit jeder technischen Entwicklung, mit jeder Qualitätssicherung in der Medizin, mit jeder „Errungenschaft“, mit der wir uns wieder vom evolutionären und ökologischen Gleichgewicht weiter entfernen, erhöhen wir die Spannung, die Entfernung von der Natur, obwohl ich doch von Allen um mich herum höre, wie sehr sie und wir die Natur lieben. Verstehe ich da etwas falsch? Jede Entfernung vom Naturzustand der Evolution braucht wieder Energie, biologische, also von uns selbst und Tieren sowie Pflanzen erbrachte Energie, sowie technische Energie, weil wir gar nicht mehr genug biologische, also eigene Energie haben, um all diese Spannungen aufrecht zu erhalten. Wahrscheinlich wirkt die Energie im Gleichgewicht der Erde sogar zu Anfang wie ein Heilmittel (bei niedriger Konzentration), zu Ende wie ein Gift (bei hoher Konzentration)?

Erst als die Frauen es den Männern nachmachten, sich selbst als Individuum zu befreien und die Freiheit darin sahen, keine Kinder oder weniger Kinder mehr zu bekommen als für das evolutionäre Gleichgewicht der Natur sinnvoll wäre, begann eine neue Etappe der Menschheit. Frauen interessieren sich mehr für Reichtum, mehr für die Dinge, mehr für Politik, Karriere und Geld und wetteifern bzw. konkurrieren mit den Männern, als für den Erhalt der eigenen Art sinnvoll wäre. Interessanterweise stehen offenbar Reichtum und die Zahl der Nachkommen nicht in einer Parallelität, sondern in Konkurrenz zueinander. Je reicher wir werden, desto schwerer ist es, entsprechend Kindern den Reichtum zu lehren und zu erhalten. Seitdem begann der langsame und dann schneller werdende Tod der Tierart Mensch.

Nun könnten wir ja denken, dass die Menschheit schon gross genug ist. Eine Reduktion der Zahl von Menschen wäre und ist also ein Segen für die Erde. Ja, dem könnte ich ohne Weiteres zustimmen. Das Dumme an der Stelle ist, dass aber unsere Wirtschaft immer Wachstum braucht. Die Wissenschaftler und Ökonomen sind mit ihrer Forschung hinterher. Sie haben es noch nicht geschafft, uns ein Wirtschaftsmodell zu erdenken, das mit Rezession uns Betroffene glücklich macht. Wir sehen zwar ein, dass dauerndes Wachstum wohl zu Schaden der Menschheit führt, aber Rezession? Die wollen wir natürlich auch nicht.

Die Industrialisierung und die geglaubte Befreiung von uns Männern von den Zwängen der Natur, die geglaubte Befreiung der Frauen aus dem Kreislauf der Natur hin zum Ich (Mein Bauch gehört mir!) und die Digitalisierung sind Ausdruck des immer höher konzentrierten Giftes „Wohlstand“, nach dem wir alle lechzen.

Der Feminismus und die Digitalisierung sind zwei wirkungsvolle und sehr fortschrittliche Etappen auf dem Weg in den Tod der Tierart Mensch. So so?

Achten Sie mal drauf: Wenn das die Frauen hören, werden sie zu uns Männern kommen und darum betteln, dass wir ihnen Kinder zeugen und mit ihnen zusammen Kindern das Leben und eine Zukunft schenken, auch wenn es auf Kosten unseres Wohlstandes geht. Wohlstand und genügend Kinder ist offenbar wie der Foifer und das Weggli? Die Länder der weissen Rasse, Japan, China? Ich bin sehr gespannt.

Wir Menschen sind in den letzten 3000 Jahren doch ziemlich blind und dumm durch die Evolution gestolpert, aber fest davon überzeugt, dass unsere eigenen Vorstellungen und Vorurteile richtige Urteile sind und dass unser Glauben und damit unser Weltbild richtig sind. Ab unserem Trotzalter, ab dem 2. bis 3. Lebensjahr gehen wir davon aus, dass wir Recht haben, dass unsere Ansichten richtig sind, wo wir doch alle so unterschiedliche Ansichten haben und damit sehr wahrscheinlich viele gar nicht richtig sein können. Egal, wir haben Recht. Kennen Sie Jemanden, für den das nicht gilt? Die Frauen verachten deshalb die „alten weissen Männer“. Die Frauen dagegen glauben noch heute nicht, dass sie Recht haben. Nach unseren Kämpfen um unsere Rechte in den letzten zweihundert Jahren dürfte es noch viel unwahrscheinlicher sein, dass wir Recht haben und unsere Ansichten richtig sind. Eher das Gegenteil?

Beim letzten Unfall oder der letzten Katastrophe sahen wir: Wir können nicht eine Minute in die Zukunft schauen und sind daher völlig ohne Orientierung. Die Geschädigten warten auf Hilfe von aussen, aber nur selten kommt genug und die richtige Hilfe. Nur unsere Überzeugung, dass unsere Vorstellungen und Vorurteile richtig sind, leitete uns bis hierher. Nun der Klimawandel... Seit weit über 100 Jahren machen wir unsere Welt immer besser und merken doch, dass sich unsere Umgebung ändert, dass unsere Medizin immer mehr unseres hart erarbeiteten Geldes verbraucht, dass wir vor lauter Bildung und Wissen nur noch über einen immer kleineren Teil unserer Welt Bescheid wissen (trotz unserer vielen grauen Zellen in unserem immer schwerer werdenden Kopf). Das Geld und die Energie (der Zucker) und die Gelegenheiten (unsere Ressourcen) gehen zu Ende und wir Menschen enden wie die Bakterien im Weinfass. Weder unsere Hirne, noch unsere Hände und Beine werden uns ein anderes Ende verschafft haben, als es die Bakterien ereilte, nur ein bisschen mehr Aufregung, Streit miteinander und Lärm.

Nun finden wir inzwischen in Mengen Künstlerinnen und Künstler und Medienschaffenderinnen und Medienschaffende, die uns erklären, wie schlimm die Welt ist, was alles falsch läuft, Katastrophen und Tote in Massen. Nur, wie Viele erzählen uns von wirklichen Lösungen, nicht nur von ihren Vorstellungen und Vorurteilen, die sie ja sowieso für richtig halten und die sich später …? Meine Damen, wir Männer sind da längst aus dem Rennen. Da Sie nun die Führung übernehmen oder schon übernommen haben, schauen wir auf Sie.

Natürlich ist die gezeigte Möglichkeit, dass wir eine ähnliche Entwicklung wie die Bakterien durchmachen könnten, kein Beweis, dass es so kommt. Aber wenn diese Möglichkeit überhaupt besteht, dann müssten wir uns auch vorsichtshalber auf sie vorbereiten, bevor es zu spät ist. Wenn es aber schon zu spät ist, was dann?

Sollten Sie nach einer Lösung suchen und nicht einfach enden wollen, ich bin nicht sicher, ob ich nicht doch noch einen kleinen Lichtblick am Ende des Horizontes sehe... Aber vielleicht täuscht mich auch nur meine Brille? Ich sehe schlecht. Dazu ein anderes Mal.



24 September 2023
wf