Ob die Entwicklung der Erde und des Menschen in Form der heute gelehrten Evolutionstheorie ablief, wissen wir nicht, aber wir glauben es mal und denken sie weiter.
Die Erde hat ein Alter, Millionen oder Milliarden Jahre ist da fast egal. Zunächst war da offenbar nur Materie, leblos, trist, kahl. Dann aber entwickelte sich Leben, ein Vorgang, den ich mir bis heute nicht erklären kann und die Erklärungen, die uns die „Wissenschaftler“ bieten, halte ich für erstaunlich simpel. Die Versuche, die dazu unternommen wurden und die uns berichtet wurden, sprechen von der Entwicklung organischer Substanzen. Das mag ja stimmen. Aber können wir aus heutigen Experimenten ableiten, wie es damals war? Wir könnten ja mal die verschiedensten organischen Substanzen zusammengeben und uns daneben setzen. Da entsteht dann sicher Leben. Da muss uns die Wissenschaft aber noch viel Füllmaterial liefern, damit daraus eine glaubhafte Story wird. Für die echte damalige Entwicklung gibt es doch heute keinen Ersatz, aus dem wir irgendwie schliessen könnten: So war es damals. Diese Erklärungsversuche sind jenseits unseres menschlichen und auch unseres wissenschaftlichen Horizontes. Alle Erklärungsversuche oder Darlegungen von „schlauen“ Leuten sind schlichtweg Glauben, so wie jemand an Gott glaubt oder auch nicht, wie jemand an die Liebe seiner Braut oder seines Bräutigams glaubt oder auch nicht. 8 Jahre später sind sie geschieden, weil sie sich so sehr lieben. Glauben wir besser nur sehr wenig. Zweifeln wir lieber. Stellen wir Fragen.
Leben? Es ist spannend, darüber nachzudenken, was „Leben“ eigentlich ausmachen könnte. Ich glaube bis heute, nur einige Ideen gefunden zu haben, mehr nicht. Mit diesen paar Ideen habe ich ein ganzes Arbeitsleben als Arzt gearbeitet. Die Ideen kamen mir auch erst gegen Ende des Arbeitslebens. Eigentlich ein Unding, oder? Wäre das nicht eigentlich ein Thema für gründliches Studium gewesen vor der Tätigkeit als Arzt?
Es entwickelten sich Individuen, Einzeller, Mehrzeller, komplexe Organismen. Und es entwickelte sich ein globales Ökosystem über die Erde hinweg mit vielen kleinen, relativ begrenzten Ökosystemen. Eines der Kennzeichen dieses Ökosystems ist das Werden (Geburt) und das Vergehen (Tod). Stellen wir uns einmal vor, was passiert wäre, wenn eine einzige Art oder mehrere keinen Tod mehr erlebt hätten. Sie wären einfach nicht mehr gestorben.
Diese Art hätte langsam, aber sicher, in organischen Entwicklungszeiträumen die Erde überwuchert und mit hoher Wahrscheinlichkeit alle anderen Arten verdrängt. Es hätte nur noch die eine Art gegeben. Diese Art aber hätte gar nicht in die Unendlichkeit wuchern können, denn sie wäre an die Endlichkeit der Ressourcen der Erde gekommen. Dann hätte es doch wieder ein Vergehen in irgendeiner Form gegeben.
Das Ende wäre aber wahrscheinlich schon viel früher gekommen. Das und die Ökosysteme dieser Erde sind eine Aufeinanderabstimmung, ein Aufeinanderangewiesen sein, ein Mit- und Gegeneinander in einem Gleichgewichtssystem. Wenn wir Alexander von Humboldts Reisen in aller Welt lesen, wie er diese Systeme beschreibt, dann bekommen wir einen Eindruck davon. Diese Systeme funktionieren einzigartig, solange, wie keine Art entsteht, die Eigenschaften entwickelt, die sie entscheidend gegenüber den anderen bevorteilt. Eine solche Art würde mit hoher Wahrscheinlichkeit das und die Ökosysteme dieser Erde zunichte machen, würde sie zerstören. Man hat Hinweise gefunden, dass das in einzelnen Ökosystemen öfter vorgekommen sein wird. Das und die Ökosysteme funktionierten offenbar wunderbar bis zum Auftreten des Menschen auf dieser Erde.
In den letzten etwas mehr als hunderttausend Jahren entwickelte sich der Mensch. Schon Yuval Noah Harari schrieb in seinem Buch „Sapiens“, dass es auffällig ist, dass in frühen Entwicklungsjahren des Menschen, dort, wo der Mensch auftauchte, die jeweils grösseren und gefährlicheren Tiere ausstarben. Schon zu der frühen Entwicklungszeit des Menschen griffen wir also entscheidend in das Ökosystem ein, um unser Überleben zu sichern auf Kosten der Anderen.
Wieder Alexander von Humboldt beschreibt auf seinen Reisen z.B. durch Südamerika um 1800, wie durch die grossflächige Abholzung und Reduktion von Wald das Klima und die Umwelt verändert wurden. Es geschieht genau das: Wir Menschen verschieben das System nicht nur zu unseren Gunsten, sondern, da das Ökosystem auch eine Symbiose ist, verschieben wir das System auch zu unserem Nachteil. Das aber scheint uns in seinem Zusammenhang entweder noch nicht klar zu sein oder wir können es gar nicht denken oder wenn wir es denken, dann hat es keinen Einfluss auf unser Handeln. Wir handeln entgegen unserer Erkenntnis. Was ist da los mit uns?
Selbst wenn wir unsere Gene und unseren Stoffwechsel so verändern könnten, dass wir hundert Jahre länger leben würden (oder sogar noch länger), dann kämen wir an andere Grenzen, die unser Leben begrenzen würden und vermutlich wären die Nachteile grösser als der Nutzen. Wir aber: "Wir wollen länger leben, also ran Wissenschaftler!"
Es spricht also Vieles dafür, dass unser Problem gar nicht das von uns in Massen produzierte CO2 ist. Es spricht Vieles dafür, dass eine Lösung dieses Problemes, die Reduktion oder Elimination von CO2-Produktion, gar nicht die Lösung unseres Problems wäre. Auch wenn unsere Wissenschaftler uns heute das erklären und Berechnungen anstellen und Techniken bereitstellen für die Reduktion oder Elimination von CO2... Ich habe ernste Zweifel, dass wir damit unser Problem lösen würden. Das Problem ist schon viel älter und das CO2 ist nur ein Baustein im Ökosystem, das unsere „Wissenschaftler“ gerade messen und verändert vorfinden. Natürlich ist das CO2 ein Problem, aber nicht „das Problem“! Das Problem liegt tiefer. Das Problem ist umfassender.
Das Problem sind wohl wir Menschen selbst, Sie und ich. Wenn wir die Welt verändern, machen wir mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas an einer Stelle für unser Überleben besser, aber wir machen etwas an einer anderen (uns vielleicht unbekannten?) Stelle schlechter oder das „besser“ bedeutet zugleich auch ein „schlechter“? Vielleicht ist es sogar so, dass das „schlechter“ gegenüber dem „besser“ ein wenig überwiegt? Die Differenz ist nur so klein, dass wir sie nicht wahrnehmen, aber über die hunderttausend Jahre hat sich das summiert. Wir leben bequemer, interessanter, weicher, länger etc. Aber damit handeln wir uns eine Menge Nachteile ein (Zivilisationskrankheiten, Ressourcenverlust, selbst Freiheitsverlust etc.). Heute haben sich die Veränderungen in ihren Auswirkungen so summiert, dass wir unsere Lebensweise schon so dramatisch dem Ökosystem der Lebewesen auf der Erde anpassen müssten, dass wir leben und sterben würden, wie die anderen auch: Fressen und gefressen werden, nicht nur die anderen Tiere, sondern wir Menschentiere auch.
Können Sie sich das vorstellen? All die „Errungenschaften“ unserer „Zivilisation“ wieder aufgeben, um uns in das Ökosystem der Lebewesen dieser Erde einzugliedern, wie es vor vielleicht 50000 Jahren etwa gewesen sein könnte? Ich kann es mir nicht vorstellen. Vielleicht würden ja 1000 Jahre zurück auch reichen? In der Zeit allerdings fanden die grossflächigen Rodungen in Europa statt. Zu der Zeit waren wir schon kräftig am Umweltschäden verursachen. Reife Leistung, was?
So sind wir eine Spezies, wahrscheinlich nicht einmal die einzige, die systematisch ihr Aussterben betreibt, ohne es selbst zu merken. Wenn es ganz schlimm kommen sollte, könnte sogar das Ökosystem der Erde mit kaputt gehen. Wahrscheinlicher halte ich, dass der Rest des Ökosystems neu anfängt, eben da, wo die Schäden ihre Grenze haben und aus dem Rest entsteht etwas Neues, ohne uns Menschen.
Müssen wir uns nicht schämen, wir Menschen? Untereinander bekämpfen wir Diktatoren und Andere, die unsere Freiheit begrenzen bis auf's Messer. Die Demokratie ist uns heilig. Für den Rest der Lebewesen auf dieser Erde benehmen wir uns wie maximale Diktatoren. Wir (wollen) bestimmen, wie das Leben zu laufen hat, bis in den letzten kleinen Winkel. Jedes Lebewesen muss sich nach uns richten, nach unserem Wunsch, wie wir leben wollen. Pure Sklaverei. Ist da unser bisschen ökologische Art und Weise, Landwirtschaft zu betreiben, nicht lächerlich? An der Wiedereinführung des Wolfes in der Schweiz können wir es derzeit buchstabieren. Kaum werden wir Menschen wirtschaftlich ein wenig tangiert, kommt „Der Wolf muss weg!“. Trotzdem kann ich die betroffenen Landwirte verstehen. Heute geht es um Effizienz in der Wirtschaft. Da sind solche Verluste nicht nur schädlich, sondern unter Umständen wirtschaftlich tödlich, frustrierend sowieso. Natürlich geben wir unsere Macht nicht ab, ich auch nicht. Wir sind in der eigenen Falle oder in der der Evolution, des allgemeinen Seins und/oder des lebendigen Gottes, die die Welt in der Form wie sie ist, entwickelt haben. Was nun?
Lassen Sie ruhig die „Wissenschaftler“ Lösungen suchen und finden für unsere Probleme. Interessant ist die Frage: Wären wir an diesen Punkt gekommen, wo wir heute sind, wenn wir keine Wissenschaft und Technik gehabt hätten? Müssen wir nicht eigentlich denken, dass der Mensch als Art ohne Wissenschaft und Technik eine grössere Chance auf Überleben gehabt hätte als mit? Müssen wir nicht eigentlich Wissenschaft und Technik als Teil oder sogar als das Problem ansehen? Dürfen wir, wenn das so ist, überhaupt hoffen, glauben oder erwarten, dass uns die Wissenschaft und Technik die Lösung des Problems bringen können? Warum haben unsere schlauen Wissenschaftler und Techniker nicht vor hundert Jahren gewarnt und dafür gesorgt, dass nur ganz wenige Autos gebaut wurden und die grosse Mehrzahl der Menschen weiter zu Fuss oder per Kutsche sich fortbewegen musste? Haben Sie davon gehört, dass irgend Jemand damals so gewarnt oder gar gehandelt hat? Warum nicht? Es sind doch Wissenschaftler, die die Grenzen ihres „nützlichen“ Handelns kennen sollten?
Wir als Menschen, wir als Produkt der Evolution oder/und als Ergebnis eines wie auch immer abgelaufenen Schöpfungsvorganges eines Gottes und/oder des Allgemeinen Seins sind wahrscheinlich gar nicht in der Lage, eine Lösung zu finden und anzuwenden? Johann Wolfgang von Goethes Faust ist viel stärker und schlimmer realitätsnah, als wir jemals geglaubt haben? Das Problem bedeutet unseren Untergang?
Wir Menschen halten uns selbst zwar für „top“, aber tatsächlich sind wir „flop“?
Liebe „Wissenschaftler“ und Moralisten, hurtig, hurtig, suchen Sie uns eine Strategie für einen geordneten Rückzug. Nicht die Titanic sinkt, sondern die Menschheit... Nicht immer wachsen um jeden Preis, sondern vorsichtiger und umsichtiger Rückzug. Und als die Experten und Vorbilder von uns gehen Sie natürlich voran auf dem Rückzug.
Wir haben doch alle Grips im Kopf. Manche nennen ihn auch Intelligenz, Verstand oder Vernunft. Warum braucht es dann Gesetze und Energieverteuerung und internationale Abkommen zum Rückzug aus unserem Reichtum? Wir könnten doch schlau, wie wir sind, einfach beschliessen, auf Reisen per Flugzeug zu verzichten, das Auto stehen zu lassen, auf Stromerzeugung und -verbrauch zu verzichten, ... Vieles nicht mehr. Jeder für sich, egal, was der Andere tut. Wenn jeder mit Grips im Kopf das tut, wäre doch so etwas ganz schnell bewerkstelligt. Wir sind doch alle zutiefst davon überzeugt, dass wir selbst eine Menge und den besten Grips im Kopf haben, oder? Ran ans Werk!