Schon seit Millionen von Jahren hat unsere Erde viel Energie von der Sonne aufgenommen und gespeichert. Wie? In Form von Chlorophyll. Es wäre eine Frage an unsere Evolutionstheoretiker: Um wie viele Grad hat sich durch die Speicherung von Sonnenenergie in Chlorophyll die Erde erhitzt?
Millionen Jahre und in den letzten hunderttausend Jahren auch der Mensch haben auf dieser Erde gelebt und sich bewegt, gearbeitet, verändert; alles mit Muskelkraft. Auch durch Muskelarbeit entsteht Wärme. Wir geben sie in Form von Schwitzen, Konvektion und Übertragung an unsere Umgebung ab. Wie schön kann es sein, sich an kalten Tagen am warmen Körper der Partnerin oder wohl häufiger des Partners zu wärmen? Geniessen Sie es, wenn Sie noch einen so nahestehenden Menschen haben. Sie/Er ist ein Geschenk des Himmels (egal, wer oder was da im Himmel Geschenke verteilt oder auch nicht). Können unsere Evolutionstheoretiker benennen, wie viel die Muskelkraft zur Erderwärmung beigetragen hat?
Seit der Erfindung der Dampfmaschine (in erdgeschichtlichen Zeiträumen gedacht ja kaum einen Tag her) erfinden wir laufend technische Prozesse, die uns das Leben leichter, sicherer, bequemer, länger, schmerzärmer (die Liste lässt sich noch lange verlängern) machen. In sehr hohem Masse sind das Prozesse, die Energie brauchen (nicht verbrauchen!). Deshalb sind wir ja so hinter allen möglichen Energien hinterher und sind so abhängig von Energieträger liefernden Ländern, dass wir auf Moral, Umwelt, Freundschaft und das Wohlergehen Anderer etc. keine Rücksicht nehmen können (auch wenn wir von uns glauben, genau das zu tun und das dann auch von Anderen verlangen). Die Energieversorgung muss gesichert werden. Das hat oberste Priorität. Denn unser Leben muss schön, spannend, leicht und bequem sein. Wir wollen und müssen glücklich sein. Wozu leben wir sonst?
Ich bin nun kein Techniker. Mir sind keine technischen Prozesse gleich welcher Art eingefallen, die nicht entweder Energie sammeln oder Energie abgeben, meistens beides zugleich. Die, die uns Energie wenigstens in irgendeiner Form liefern, sind ja unsere Lieblinge. Aber die, die Energie verbrauchen? Die sind doch eigentlich schädlich, oder? Aber, sie sind trotzdem unsere Lieblinge, denn diese Vorgänge sind es, die unser Leben leichter, sicherer, ... (Sie kennen die Liste schon) machen.
Diese Prozesse erbringen für uns eine Leistung, die Energie als Antrieb braucht. Das Dumme an der Sache ist, es gibt kaum Prozesse, die nur Leistung durch Energieverbrauch erbringen und nicht zugleich Energie- resp. Wärmemüll erzeugen (denn die Energie wird ja eben nicht verbraucht). Bitte nennen Sie mir Prozesse, die keine Energie brauchen. Ich sammle.
Deswegen brauchen alle unsere Prozesse Kühler in jedweder Form, Funktionsweise und Menge. Es gibt nur sehr wenige Prozesse, meist in Form grosser Anlagen, deren Wärme oder Energie transportiert und dann zum Wohnung heizen oder ähnlichen Prozessen benutzt werden kann. Die Sekundärnutzung von „Abwärme“ ist zwar bekannt, aber spielt in der Technik und im Leben nur eine ganz kleine Rolle.
Für fast alle Prozesse ist die Primärnutzung von Energieträgern viel einfacher und effizienter als die Sekundärnutzung.
Alle unsere technischen Prozesse (sogar die mit Sekundärenergienutzung) schicken Energie und Wärme als Müll in die Umgebung, in die Luft, ins Wasser oder demnächst sogar in die Erdkruste. Ich denke, dass wir absolut sicher sein können, dass, wenn wir alle CO2-Abfälle aus unseren technischen Prozessen entfernt haben, dass dann unsere Heimat, die Erde nicht weiter aufgeheizt wird oder vielleicht sogar wieder moderat abkühlen wird. Ich fürchte, das ist eine der vielen Illusionen der sogenannten „Neuzeit“.
Wir könnten ja auch mal fragen: Gäbe es den Klimawandel überhaupt, wenn wir Wissenschaft und Technik gar nicht hätten? Wir gehen ohne Zweifel davon aus, dass Wissenschaft und Technik uns die Lösung bieten werden. Woher nehmen wir diese Sicherheit?
Vorschlag: Lassen Sie uns Startups gründen, die uns technische Prozesse entwickeln, die keine Energieumwandlung benötigen, die also Energie- und Wärme-neutral funktionieren. Grosse oder schon existierende Firmen dürfen natürlich auch mitmachen. Nicht dass unsere Kinder in 50 Jahren feststellen müssen, dass wir mit viel Aufwand und Weltkriegen um Ressourcen unser Leben zwar CO2-neutral gemacht haben, damit das Ziel aber trotzdem verfehlt haben, weil das Problem zumindest teilweise, wenn nicht überhaupt, woanders lag!
Dazu noch eine kleine Überlegung am Rande:
Wir stehen da ja vor riesigen Aufgaben, wenn wir das wirklich bewältigen wollten. Unsere Wünsche und Theorien Wirklichkeit werden zu lassen, kostet ja wahnsinnig viel Geld. Es gibt da ein Märchen „Die drei Wünsche“ von Friedrich Heinrich von der Hagen und Wünsche kommen ja in Märchen öfter vor. Diese Märchen zeigen meistens, wie Wünsche wahr werden (und leider meist auch, wie die gewonnene Realität wieder verloren geht). Leider oder zum Glück sind es Märchen, je nach Standpunkt.
Dann gibt es da auch ein Märchen vom Goldesel, überliefert von den Brüdern Grimm. Da sich unsere Wünsche und Theorien, wie wir sahen, nicht so einfach erfüllen, brauchen wir Energie als Antrieb dazu. Die aber können wir nicht so einfach machen. Das ist ja unser Problem.
Findige und schlaue Menschen haben daher den realen Goldesel erfunden: Die Nationalbanken. Die Nationalbanken sollen eigentlich für eine Geldmenge sorgen, die Güter und Waren aller Art in einer Geldmenge abbildet, die uns einen ausgeglichenen Austausch zwischen Gütern und Werten ermöglicht, weil wir sie vorübergehend in Form von gleichwertigem Geld übertragen können. Wenn dann damit auch noch ein langfristig stabiles System aufgebaut ist, das die Bewertung von Gütern und Waren aller Art im Gegenwert von Geld ermöglicht, dann ist damit eine Vernetzung von Menschen ermöglicht, die kaum überzubewerten ist. Das ist ein sehr schwieriges Balancespiel über die Zeit und es gibt keine Möglichkeit der Wissenschaft oder Technik, dieses Balancespiel irgendwie funktionssicherer zu machen. Keine Zahl, die in diesem Spiel genannt oder benutzt wird, ist verlässlich. Woran wollten Sie die Verlässlichkeit messen? Ob es klappt, wird die Zukunft zeigen und die Zukunft ist noch Zukunft. Wenn sie Gegenwart ist, ist es wahrscheinlich zu spät zum Handeln.
Theoretisch könnte das klappen. Real kommt aber unsere Begehrlichkeit ins Spiel, wenn es ums Geld geht. Mit Geld kann man Wünsche erfüllen und Theorien Wirklichkeit werden lassen und wir haben so viele Wünsche und vielversprechende Theorien. Geld ist so wunderbar. Gegenüber Energie hat es noch einen weiteren Vorteil: Geld ist leichter zu drucken oder nur noch in Form von Zahlen zu schreiben oder sich nur zu denken als es Energie ist. Energie können wir nicht einfach machen, Geld ja. Unsere Nationalbanken haben es uns in den letzten Jahrzehnten gezeigt. Es geht ganz einfach. Oder müssen wir daran zweifeln?
Die Verantwortlichen in unseren Nationalbanken haben den Goldesel erfunden und kräftig Geld scheissen lassen, damit wir unsere Banken finanzieren können (die sonst mitsamt Kunden völlig zahlungsunfähig gewesen wären), dann viele Firmen, die unsere Wünsche und Theorien erfüllen und wahr machen (in Form von Subventionen, Zahlungsgarantien, Fördergeldern etc.), dann den Ausfall oder Schaden der Pandemie bezahlten und die jetzt sogar den Krieg zwischen Russland und der Ukraine und seine vielen und immensen Folgen bezahlen.
Die Transformation von CO2-produzierenden Prozessen zu CO2-neutralen Prozessen kostet einen Haufen Geld. Die Idee, energieneutrale Prozesse zu entwickeln, die unser Leben leichter, sicherer ... (Sie wissen schon) machen, wird noch viel, viel mehr Geld kosten. Bloss gut, dass unsere Nationalbanken den Goldesel im Keller haben. Sonst wäre das Leben ja furchtbar.
Wir können nur auf Eines hoffen: Dass die Realität unserer heutigen Tage nicht wie die Märchen endet. Sonst Gnade uns Gott und unseren Kindern. Um die können wir nur weinen. Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass unsere Führungskräfte in Staat, Wissenschaft und Forschung tatsächlich Recht haben mit der Ansicht, dass der Goldesel jetzt nicht mehr nur Märchen, sondern Realität ist? Vielleicht gibt es ja auch gar kein schwarz und weiss und wir werden nicht gleich den vollständigen Zusammenbruch erleben? Aber was schätzen Sie, wo zwischen den beiden Extremen werden wir ankommen? Natürlich, viele Experten, Medienschaffende und Wissende sagen es uns heute schon voraus... Vielleicht haben wir ja Glück und ich habe die Fragen falsch gestellt?
Sehr verehrte Macherinnen und Macher in Politik und Gesellschaft!
Sollten Sie zu der Auffassung gekommen sein, dass an meinen Fragen und Infragestellungen ein Körnchen Realität (andere sagen „Wahrheit“) ist, dann möchte ich Sie inbrünstig bitten, nicht gleich Konsequenzen zu ziehen. Ich schlage vor, dass wir erst zumindest zehn Jahre über diese Fragen und die Konsequenzen nachdenken und uns überhaupt der Tragweite dieser Fragen und fehlenden Antworten bewusst werden. Ich fürchte, wer jetzt meint, das müsse schnell anders werden und loslegt, wiederholt Fehler, die wir und unsere Vorfahren schon so oft gemacht haben. Bitte keine Revolution, keinen Kampf gleich welcher Art. Wir wollen überhaupt erst einmal verstehen, was da mit und um uns los ist. Ich fürchte, wer jetzt schnell für Änderung sorgen will, hat später Millionen oder gar Milliarden Menschenleben auf dem Gewissen. Lassen Sie uns behutsam und vorsichtig in ganz kleinen Schritten Änderungen wagen, denn jeder Schritt ist Versuch auf Erfolg und Irrtum und deren Auswirkungen kennen wir meist erst viel später. Wir sind nicht die Herren der Welt, sondern wir fühlen uns nur als Herren der Welt und denken uns nur so. Das ist etwas Anderes. Vorsicht!