Bitte nehmen Sie bequem Platz. Heute wollen wir Ihr Weltbild ändern, erweitern, mal eben schnell und das wird Sie den Rest Ihres Lebens beschäftigen. So schnell ändern wir unser Weltbild nicht.
Wir versetzen uns in die letzte Nacht oder in den letzten Abend, als wir ganz bewusst uns den Sternenhimmel angeschaut haben. Sie haben angefangen zu zählen. Unser Lichtmüll macht viele Sterne unsichtbar. Da kann man wirklich zählen. Sie fanden Sternbilder und Sie waren einfach nur von der Schönheit dieser Sterne begeistert und berührt. Das wollen wir heute nicht ändern und werden es doch ändern.
Sie kennen alle die Masseinheit „Lichtjahr“. Damit messen Astronomen grosse Entfernung im Weltraum. Ohne dass uns das bewusst wurde, haben die Wissenschaftler über die zugrunde liegende Lichtgeschwindigkeit sogar unsere Masseinheit „Meter“ auf der Erde definiert. Was doch so alles auf dieser Erde passiert, ohne dass wir es mitbekommen.
Ein Stern ist z. B. so weit weg, dass das Licht mit seiner Lichtgeschwindigkeit ein Jahr lang brauchte für den Weg vom Stern bis in Ihr Auge. Schon das sich vorzustellen, fordert unsere Fantasie. Die Sonne ist übrigens gut 8 Lichtminuten von uns entfernt. Die Entfernung der Sonne vom Zentrum unserer eigenen Milchstrasse soll übrigens 30000 Lichtjahre betragen und das kürzlich mit einer Abbildung bekanntgewordene berühmte schwarze Loch in der Mitte unserer Milchstrasse SgrA* soll etwa 27000 Lichtjahre von uns entfernt sein.
Was uns überhaupt nicht bewusst ist, ist, dass das „Lichtjahr“ auch eine Zeitangabe ist. Das Licht hat also so und so viel Zeit gebraucht, um bis in Ihr Auge zu kommen. Bei der Sonne waren es gut 8 Minuten (Bitte nicht in die Sonne schauen! Es reicht, auf die sonnenbeschienene Erde zu schauen und sich daran zu freuen.), bei jenem Stern war es 1 Jahr, bei anderen Galaxien viele zehntausende Jahre, vom Ring um das genannte schwarze Loch eben 27000 Jahre.
Was sehen Sie denn tatsächlich am Himmel? Sehen Sie wirklich Sterne? Müssen wir nicht eigentlich sagen: Wir sehen Lichtpunkte? Über unserem Kopf funkeln viele kleine Lichtpunkte. Wie mögen unsere Vorfahren eigentlich auf die Idee gekommen sein, dass diese Lichtpunkte „Sterne“ sind? Keiner war dort, hat sie angefasst, betreten, bewohnt, ... „Sterne“ ist eine Interpretation für die Lichtpunkte, die unser Auge wahrnimmt. Warum sollen sich nicht auch Lichtpunkte am Himmel bewegen? Beweisen Sie mir doch bitte mal, dass diese vielen Lichtpunkte da oben „Sterne“ sind. Und was sind Sterne eigentlich?
Nun, die Astronomie hat uns da in den letzten Jahrhunderten eine Menge Erklärungen gegeben und wir haben sie geglaubt. Das sind viele mehr oder weniger runde Gebilde. Schon, ob die alle feste Körper sind, wie unsere Intuition uns gerne glauben machen mag, ist zweifelhaft. Ja, die Astronomen sind davon überzeugt, dass das bei Weitem nicht bei allen so ist. Vermutlich werden wir nie den „Beweis“ antreten können, es sei denn Herr Einstein und unsere Wissenschaftler hätten sich geirrt. Welcher Mensch wollte schon in ein Raumschiff steigen und hunderte Jahre fliegen, um dann als „Beweis“ seinen Fuss in eine solche Wolke zu setzen und dann festzustellen „Nur kalte Luft“, „Gar nichts!“. Wenn der Mensch Glück hätte, beträte er festen Boden. Keine Sorge, das wüssten unsere Wissenschaftler auch schon im Voraus. Vielleicht würde die Technik des Raumschiffes die Wolke beim Näherkommen nicht einmal finden? Science fiction. Die wollte ich heute eigentlich nicht mit Ihnen betreiben.
Nein, wenn das „Lichtjahr“ auch eine Zeitangabe ist, dann schauen wir in den Himmel und sehen gar keine Realität, keine Gegenwart, keine Sterne, sondern wir sehen nur Vergangenheit. Hundert Jahre, tausend Jahre, ja sogar zehntausende Jahre und noch viel mehr. Wenn uns die Astronomen also von den Sternen erzählen, dann erzählen sie uns also nur alte Märchen. Damals, vor so und so vielen Jahren muss das Licht dort und dort losgeflogen sein, um direkt auf das Teleskop der Wissenschaftler zu fallen oder in Ihr Fernrohr oder sogar in unser Auge. Was wir heute sehen, war damals.
Nun bin ich kein Wissenschaftler, schon gar kein Astronom und daher in der entsprechenden Literatur nicht sehr bewandert. Was mir aber auffiel, dass alle Äusserungen, die ich bisher gelesen oder gehört habe, in der Gegenwart abgefasst sind. „Wir zeigen Ihnen das schwarze Loch.“ „Die Gaswolke füttert das schwarze Loch.“ „Wir sehen zwei Sterne dicht nebeneinander.“ ...
Das stimmt nur alles in dieser Weise gar nicht. Wir müssen uns bewusst sein, dass alle diese Vorgänge schon lange Vergangenheit sind. Wenn wir sie wahrnehmen, dann ist längst nicht klar, ob das, was wir wahrnehmen auch noch an dieser Stelle so vorhanden ist (Zumindest die Ortsangaben werden sich verändert haben). Unsere Astronomen erzählen uns Geschichte des Weltalls. Das, was ist, das was Gegenwart ist, erzählen sie uns nicht. Sie benutzen nur die Grammatik der Gegenwart und wir glauben ihnen auch noch ganz unbekümmert, dass sie uns Gegenwärtiges berichten, das, was jetzt ist.
Wir könnten die Astronomen bitten (das werden die Astronomen längst haben), uns eine Karte ähnlich der Weltkarte oder eines Globus vom Weltraum zu schaffen und für jeden Lichtfleck die Entfernung von der Erde einzutragen. Dann könnten wir einen kleinen Aspekt nachvollziehen, wie sich die Geschichte der letzten soundsovielen Jahre im Weltraum abgespielt hat. Nein, auch das können wir nicht. Wir können nur immer die Lichtpunkte in Abhängigkeit von unserer Zeit wahrnehmen und beobachten und daraus Schlüsse ziehen. Und jeder dieser Lichtpunkte erzählt uns aus einer anderen Zeit und nur aus dieser kurzen Zeit, als das Licht seinen langen Flug startete.
Unsere Gegenwart auf der Erde heute geht also durch die Darstellung dieser Lichtpunkte am Himmel parallel mit vielen geschichtlichen Vorgängen im Universum. Die Gegenwart jedoch, können wir im Universum nicht wahrnehmen. Alles, was wir und auch unsere Wissenschaftler, unsere Astronomen uns aus dem Weltraum berichten, ist Vergangenheit. Natürlich berechnen die Astronomen an Hand von Beobachtungen und Schlussfolgerungen und daraus abgeleiteten Theorien und Formeln die gegenwärtigen Verhältnisse und präsentieren uns die als heutige Verhältnisse. Gesehen, nachgewiesen, bewiesen haben sie diese Verhältnisse jedoch nicht. Ihre Berechnungen und Darlegungen und Anschauungen oder Ansichten sind Theorie mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit von Realitätsnähe oder sogar Zutreffen (Richtigkeit, Übereinstimmung mit der Realität).
In unserer Realität stellt sich die Frage, ob eine stimmige Funktion in einer Formel oder Theorie bereits der Beweis im Sinne von Nähe zur oder gar Übereinstimmung mit der Realität ist. Viele Männer (neuerdings auch Frauen), vor allem neuzeitliche, glauben das einfach. Je näher diese Verhältnisse tatsächlich sind, z.B. auf unserer Erde, sodass wir sie anfassen, sehen, messen, riechen, beschreiben können, ..., desto sicherer werden wir Realitätsnähe tatsächlich wahrnehmen können (So sagt uns das zumindest unsere Intuition). Alle Informationen, die wir im Raum wahrnehmen, sind umso eher überprüfbar und damit beweisbar, je näher sie uns sind und um so weniger überprüfbar, je weiter weg sie sind. Wenn wir sie überprüfen wollten, müssten wir nicht nur Entfernung überwinden, sondern auch Zeit, müssten in die Vergangenheit reisen.
Unsere Erfahrung ist, dass wir reisen können, dass aber reisen nur in der Gegenwart möglich ist und in die Zukunft reichen kann, aber nicht in die Vergangenheit.
Daraus folgt, dass wir nach menschlichem Ermessen diesbezüglich nie die Übereinstimmung unserer Theorien mit der Realität werden überprüfen können. Wir müssen sie glauben. Und neuzeitliche Menschen, nämlich wir, wollen das glauben. Da sind wir neuzeitlichen Männer (und neuerdings auch Frauen) absolut intolerant. Wir wollen glauben, dass unsere Anschauung von der Welt, unsere „wissenschaftliche“ Anschauung „richtig“ (der Realität entsprechend) ist, die einzig gültige, die mit der Realität übereinstimmende. Wir können zumindest im Weltall genau diese Frage nicht beantworten, weder mit „Ja“, noch mit „Nein“, allenfalls mit einem „Vielleicht“, einem Graubereich (oder viel schöner: einem Farbbereich).
Unsere Weltanschauung von den Dingen und Leben sowie Menschen in Raum und Zeit ist Theorie, mehr oder weniger realitätsnahe Theorie. Von „Wissen“, von mit der Realität übereinstimmender Theorie ausgehen zu wollen, ist verwegen. Das ist schlichtweg Glauben respektive Irrglauben.
Wenn wir nicht nur im Weltraum nachdenken, sondern auch im uns nahen Raum, unserem Körper und seinen geistigen Funktionen, unserer Familie, unserem Freundeskreis, unserem Volk etc., dann müssen wir erstaunt feststellen, dass dort die Relativität unseres „Wissens“ noch weit ausgeprägter ist. Wir neuzeitlichen Menschen machen uns nur allzu gerne immer wieder etwas vor, lieben unsere Selbsttäuschungen über alles und merken gar nicht, wie wir uns eher immer weiter von der Realität entfernen als auf sie zu zu kommen.
Das hat die für uns neuzeitliche Menschen sehr ungeliebte Folge, dass wir mit unseren Ansichten, die wir für „Wissen“ halten, genau auf dem gleichen Niveau wie „Glauben“ stehen, wie die Religionen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass wir nie darüber hinaus kommen (auch wenn wir genau das für schon erreicht halten). Allerdings lohnte es sich auch, über den Wahrheitsgehalt, über die Übereinstimmung von Theorie und Realität in Religionen nachzudenken. Was uns dort wohl begegnen würde?
Und was ist heute Abend? Heute Abend schauen Sie dort, wo Sie sich gerade befinden gemeinsam mit mir am Ort, wo ich mich gerade befinde in den schwarzen Himmel und wir freuen uns gemeinsam über die vielen schönen Sterne, über ihre Bilder, ihr Funkeln, ihre chaotische Verteilung über die ganze Kuppel und wir denken nach über unser Leben unter den Sternen und über unser Sein und den dazugehörigen Schein. Viel Spass und Freude!
P.s.
Auf diese Überlegungen stiess ich nach der Lektüre des Buches „Licht im Dunkeln“ von Professor Heino Falcke. Um uns einen Eindruck von den Verhältnissen zu vermitteln, verglich er die Distanzen und Grössenverhältnisse. Wenn wir auf der Erde solch eine Beobachtung anstellen wollten, dann wäre das etwa so, als wenn wir aus Europa in New York ein Haar beobachten, vermessen, beschreiben und fotographieren wollten. Eine ziemliche Haarspalterei also.
Diese Haarspaltereien stellen ja alle Haarspaltereien früherer Jahrhunderte, die meistens Männer in vielfältigster Weise und meistens so wie ich in Gedanken und im Nachdenken produzierten, in den Schatten. Wie wollen Wissenschaftler denn beweisen, dass sie auf diese Entfernung und in dieser Grösse und Ausstattung tatsächlich ein Haar und vielleicht auch noch ein bestimmtes Haar sehen und zeigen? Dazwischen gibt es so viele Einflüsse auf die Lichtstrahlen und auf die Verarbeitung der Informationen bis ein Bild entsteht, dass es doch geradezu verwegen ist, anzunehmen, dass ein gewonnenes Bild die Realität abbildet. Bilder sind heute in so vielfältiger Weise verarbeitet, montiert, durch Filter geschickt, verstärkt, geschönt, so dass wir doch keinem Bild mehr glauben dürfen, dass es in irgendeiner Weise realitätsnah sei. Und doch sind wir heute in der Lage, so präzise Bilder zu machen, dass sie realitätsnäher gar nicht sein können. Wann können wir ein Bild als realitätsnah bezeichnen? Dann kann man die Realität auch noch von verschiedenen Seiten betrachten. Schauen wir von der Seite, wo das Objekt seine ganze Schönheit demonstriert oder schauen wir von der Seite, wo der Müll deponiert ist? Die Informationen sind völlig unterschiedlich. Beides gehört zur Realität. Haben wir beides (und Vieles, was wir in der Betrachtung von diesen beiden Seiten aus ja gar nicht wahrgenommen haben) realitätsnah gewichtet? Heute können wir doch keinem Bild so einfach glauben.
Nach welchen Kriterien wählen wir aus, ob wir etwas als realitätsnah glauben oder nicht? Wir glauben die Realitätsnähe, wenn wir unsere Hypothese, unser Vorurteil bestätigt finden. Die Messergebnisse, die Bilder bewerten wir als richtig oder falsch, wenn sie mit unserer Hypothese übereinstimmen (War das nicht eigentlich umgekehrt gedacht?). Kommen andere Ergebnisse als wir angesichts unserer Hypothese erwarten, stellt sich ja immer noch die Frage, stimmen die Ergebnisse oder stimmt unsere Hypothese, weil wir falsch gemessen oder falsch photographiert haben? Kämen nicht noch ganz andere Möglichkeiten in Frage? Aber wenn die Ergebnisse mit unserer Hypothese übereinstimmen, dann ist die Hypothese bewiesen. Dann ist sie richtig. Dann stimmt sie mit der Realität überein. Sind Sie da so sicher? Glauben Sie das nicht womöglich nur? Haben Sie nicht einfach beschlossen, diese Übereinstimmung als Beweis für die Richtigkeit zu nehmen?
Das ist ein wunderbarer Ausdruck menschlichen Lebens. Wenn etwas mein Vorurteil, meine Theorie oder meine Hypothese bestätigt, dann ist es richtig, wenn nicht, dann ist es falsch. Natürlich, wenn irgendetwas meine Ansichten unterstützt, dann bin ich ja richtig und gut und der Beste. Na, das glaube ich doch gerne. Stehen Ergebnisse meinem Vorurteil entgegen, dann brauche ich schon viele Kollegen oder Mitstreiter oder Gegner, die mir meine Fehler unter die Nase reiben, bis ich mein Vorurteil als nicht realitätsnah ansehe. Nach welchen Regeln lege ich fest, wann ich glauben will, dass die von meinen Vorurteilen abweichend gefundenen Ergebnisse realitätsnäher sind als meine Vorurteile?
Essenz daraus? Wir sind von der Realität so konsequent getrennt, dass wir selbst mit allen wissenschaftlichen Methoden nicht sicher sein können, die Realität zu erfassen. Es ist mehr oder weniger Zufall und wir können die Übereinstimmung nur im täglichen Leben und mit unserem täglich leben wahrnehmen. Die Masse und Menge der Enttäuschungen, die wir im Leben erleben, zeigt, wie hart und gnadenlos unser Getrenntsein von der Realität tatsächlich ist.
Je weiter weg von uns solche Objekte sind, in der Entfernung, in der Grössenordnung, in der Beschaffenheit, die wir mit unseren Sinnen wahrnehmen können, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass wir jede Aussage nur glauben oder nicht glauben können. Bewiesen ist da gar nichts. Was wollten wir denn als Beweis glauben? Die Übereinstimmung mit unserem Vorurteil etwa, mit unserer Hypothese, unserer Theorie? Dümmer geht es doch kaum, oder? Trotzdem tun wir es ständig ohne es zu merken. Dummerweise geht es auch gar nicht anders, wenn wir zu etwas kommen wollen.
Noch eine weitere Konsequenz für unsere Weltanschauung hat dieses „Bild vom Schwarzen Loch“ für mich: Wir sehen, erfahren, messen und verarbeiten Informationen von um uns herum. Wenn wir die Naturgesetze, wie wir sie derzeit glauben, anwenden (z.B. die Lichtgeschwindigkeit), dann sehen wir alles um uns herum, wenn es nahe ist. Auf dieser Erde und auch in unserem Sonnensystem können wir das durchaus näherungsweise so annehmen. Wenn die Entfernungen aber etwas grösser werden, dann bekommen wir sozusagen nur noch einen Realitätstrichter in die Vergangenheit. Aus Entfernungen, wo das Licht 100 Jahre zu uns brauchte, bekommen wir Licht (damit Informationen) von vor 100 Jahren. Das Objekt dort sehen unsere Messinstrumente also in einem Zustand von vor 100 Jahren. Genauso geht es mit einer oder zwei Nullen an der Jahreszahl und so weiter. Dann haben wir vielleicht noch Beobachtungen seit dreihundert Jahren, in den letzten Jahren zunehmend. Das war es dann aber auch.
Das bedeutet: Wenn wir mal annehmen wollten, dass es einen Urknall vor Milliarden von Jahren gegeben haben sollte und dass unser Universum eine Ausdehnung habe von ich weiss nicht wie vielen zehn- oder gar hunderttausenden, angeblich sogar Millionen von Lichtjahren, dann ist der Bereich, der für uns in irgendeiner Weise auch nur entfernt mit einem Messinstrument wahrnehmbar ist, so verschwindend klein, dass wir aus mehr als 99,99... % der Zeit und des Raumes weder Information noch irgendeine Verbindung haben. Das alles gibt es nur in unserer Vorstellung (Science fiction, Phantasie, Traum, Theorie) unter der Voraussetzung, dass wir glauben, dass die „Naturgesetze“, deren Gültigkeit wir in dem winzigen Bereich unserer Erfahrbarkeit gefunden haben, in alle Ewigkeit und alle Unendlichkeit hinaus in gleicher Weise gelten. Wer will das beweisen oder widerlegen? Entweder die jetzt von uns geglaubten Naturgesetze gelten so, wie wir sie
glauben, dann können wir ihre Richtigkeit in 99,99... % von Zeit und Raum gar nicht überprüfen oder sie sind falsch und gelten gar nicht, so wie wir das glauben. Es ist einfach nur völlig irrationaler Glaube, weil wir Männer (Wissenschaftler, Philosophen, Politiker und einfache Menschen) das gerne so hätten, damit wir weiter forschen können und die Frauen machen das einfach nach oder mit oder sogar ganz unterwürfig noch intensiver als wir Männer, denn sie müssen sich selber beweisen, dass sie doch mindestens genauso „gut“ wie die Männer sind. Dabei sind sie doch viel besser als die Männer.
Und Gott? Hatten uns nicht Männer wie Juri Gagarin und Stephen Hawkin mitgeteilt, sie hätten im Weltall keinen Gott gefunden, also gäbe es auch keinen? Wie sicher ist denn deren Aussage? Sollten wir nicht lieber ganz „rational“ (erklären Sie mir doch bitte mal, was Sie unter "rational" verstehen) und kleinlaut feststellen: Alles, was wir glauben, zu wissen, ist doch nur Glauben. Also glauben Sie nicht, nichts zu wissen, sondern Sie können nur glauben, was Sie glauben. Das wird mal realitätsferner und mal -näher sein. Das kann der Realität mal sehr nahe kommen (vielleicht sogar „richtig“ sein), wird ein anderes Mal sehr realitätsferne sein. Da wir aber die Realität nicht kennen, obwohl wir Teil von ihr sind und in ihr leben, werden wir nie wissen, was wir wissen. Der Satz „Ich weiss, dass ich nichts weiss“ besagt nicht angesichts der Fülle von „Wissen“ der Wissenschaftler aller Fachgebiete um mich herum, dass mein Wissen einfach so verschwindend gegenüber der Masse ist, dass es nur mikroskopisch klein ist (das mag ja auch sein), sondern dass auch all die Wissenschaftler um mich herum mit ihrem deklariert vielen Wissen es auch nicht wissen, gar nicht wissen können. Es gibt keinen Beweis, der uns beweisen könnte, dass eine unserer Ansichten deckungsgleich mit der Realität ist, also „Wissen“ wäre. All das viele „Wissen“ sind nur Ansichten bestimmter Leute (von denen die meisten ihre Ansichten für „Wissen“ halten). Mangels Nachdenkens sind sich viele Wissenschaftler dieser Tatsache gar nicht bewusst und überschütten uns täglich mit ihrem „Wissen“ bis wir ersaufen.
Das ist auch eine Form von Relativitätstheorie, und zwar eine, die sie jeden Tag in Ihrem Leben betrifft. Mit der Einsteinschen Relativitätstheorie werden Sie kaum in Ihrem Leben konfrontiert werden, es sei den Sie wären Wissenschaftler in bestimmten Fachrichtungen.
Und doch leben wir in der Realität und ich wünsche Ihnen, dass Sie mit viel Freude, Erfüllung und guten Gefühlen in der Realität leben. ...