100 Mio für die ETH


Mitte Dezember 2023 lese ich: „Der Lidl-Gründer Herr Dieter Schwarz spendet 100 Millionen Euro an die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) in Zürich“. Ich gratuliere: Sie gehört zu den 10 besten Universitäten auf der Welt.

Wofür soll das Geld verwendet werden? Für Arbeitsplätze für Professoren an der ETH in Zürich und mehrheitlich für solche Stellen in seiner Heimatstadt Heilbronn in Deutschland.

Woran sollen diese Professoren arbeiten? An der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz, Aspekten der digitalen Transformation und der Kreislaufwirtschaft.

Lassen Sie uns doch mal so ganz spielerisch ein bisschen darüber nachdenken:

Wie viel soll der Lidl-Gründer Dieter Schwarz als reichster Mann Deutschlands derzeit besitzen? Ich lese da eine Summe von 39 Milliarden. Glauben Sie diese Zahl? Haben wir uns mal Gedanken darüber gemacht, wie viel Inflation in dieser Zahl steckt? Wahrscheinlich misst sie niemand. Ich habe jedenfalls bisher nicht davon gehört. Vielleicht kann sie auch gar niemand messen? Wo hohe Summen genannt werden, müssen wir damit rechnen, dass auch Inflation eine Rolle spielt, je höher die Summe, desto mehr, denn irgendwo landet ja das viele Geld, dass sich unsere Notenbankerinnen und Notenbanker derzeit denken und verteilen.

Noch schlimmer: Wie viel Luftgeld mag in dieser Summe stecken? Wir sehen das ja gerade bei Herrn René Benko und seinem Imperium. Wir haben es gesehen bei der Credit Suisse in diesem Jahr, bei anderen Banken in den letzten 20 Jahren, bei Immobilienimperien in China. Solch eine Summe müssen wir bezweifeln und wenn sie zufällig bei einer Bank arbeiten sollten und Menschen mit einem Kreditwunsch an Sie herantreten, dann dürfen Sie die Summe ihres Besitzes eher nicht glauben. Sie wissen gar nicht, wie viel Luftgeld und Inflation in deren genannter Summe stecken. 2008 haben wir gesehen, wie viel Luftgeld und Inflation in den Beträgen steckten, die unsere Börsen und Verkaufsstellen aller Art sich so einverleibt hatten und wenn dann plötzlich die Güter des täglichen Lebens wichtiger werden, dann wandert die Inflation plötzlich in diese Preise und keine Notenbank kann das verhindern, denn sie haben sich vorher selbst der eigenen Reaktionsmöglichkeiten beraubt.

Nähmen wir die Summe, so wie sie genannt wurde, als Vergleich, dann wären die 100 Mio gerade einmal ungefähr 0,25 % seines Besitzes, also für ihn wie das Geld aus dem Sparschweinchen seiner Kinder.

Woher hat der Lidl-Gründer eigentlich seine Milliarden, von denen er jetzt 100 Millionen spenden will? Nun, gehen wir mal davon aus, dass die Buchführungen aller Art stimmen, dann sind seine Gewinne Verluste bei den Kunden seiner Warenhäuser und Firmen, mehr Arbeit als Gewinn bei seinen Angestellten und mehr Leistung als Gewinn bei seinen Zulieferern. Vielleicht konnte er noch Steuern sparen oder Subventionen einstreichen? Aber Beides hätte er von den Steuerzahlern bekommen oder weniger an sie bezahlt, also uns allen.

Was wäre, wenn er diese Summe jetzt nicht hätte, wenn es ihn nicht gäbe oder wenn er seine Betriebe nicht gegründet hätte? Dann gäbe es jetzt Millionen von Kunden, die seine Leistungen nicht bekommen hätten. Wären diese Kunden dann jetzt ärmer oder reicher? Vermutlich Beides, denn sie hätten die Leistungen nicht bekommen und damit nicht davon leben oder sie sogar geniessen können und sie hätten mehr Geld, nämlich das Geld, dass Herr Schwarz nach Abzug aller Kosten als Gewinn behalten hat. Ähnlich verhält es sich mit den Angestellten und den Zulieferern bzw. Produzenten. Wahrscheinlich hätten einfach andere Anbieter seine Leistungen mit erbracht und seinen Gewinn mit eingestrichen. Wirklich geändert hätte sich gar nichts. Ohne Menschen seiner Art hätten wir aber viele Dinge nicht. Unser erlebter Wohlstand als Kunden, Angestellte oder Zulieferer wäre ohne ihn und seine Leistung viel geringer.

Was würde passieren, wenn Herr Schwarz jetzt seine Milliarden auf die Millionen seiner Kunden und die Hunderttausende seiner Angestellten und Zulieferer verteilen würde und selbst nur noch als kleiner Mann in Armut leben würde? Die Summe würde sich erstaunlicherweise bei den Kunden kaum auswirken, weil das Verhältnis von 1 : Millionen (Herr Schwarz : Anzahl der Kunden) den Auszahlungsbetrag so klein machen würde, dass das Geld von den Kunden innerhalb eines Monat woanders ausgegeben wäre. Ähnlich, nur um eine 0 höher, würde der Betrag bei den Angestellten und Zulieferern ausfallen. Auch dort wäre der Betrag innerhalb von ein paar Monaten verschwunden. Wahrscheinlich ist das der Grund, warum grosse Stiftungen wie die von Warren Buffet oder Bill Gates und seiner (Ex)Frau Melinda und vielen Anderen zwar punktuell und damit völlig ungerecht etwas verändern können (vielleicht sogar zum Besseren?), aber in der Breite praktisch nichts zu merken ist. Die Relationen zueinander verhindern grösstenteils wesentliche und langfristige (wir sagen heute „nachhaltige“) Veränderungen. Allenfalls Strohfeuer.

Was würde passieren, wenn er statt 100 Millionen jetzt 20 Milliarden Euro spenden würde? Das wäre doch wirklich eine wirksame Summe oder? So viel Geld! Wir müssten ihn einfach dazu bringen, so viel, wie möglich zu spenden. Aber wie ich schon eben schrieb, in der völligen Breite würde es nichts Wesentliches oder wie wir heute so schön sagen „Nachhaltiges“ bringen. Er hätte einfach nur 200 Stellen, wo er etwas erreicht, wo er ein paar Leute unterstützt und damit den Anderen gegenüber bevorteilt. 200 Mal Strohfeuer. Wenn man dort weiter nachdenkt, fänden wir vermutlich sogar viele Menschen, die durch die Bevorteilung der Wenigen entscheidend benachteiligt würden, denn viele „gute“ Dinge haben an anderen Stellen „böse“ Folgen. Und was nicht unwesentlich sein dürfte, er hätte viel weniger Reserven für Entwicklungen, in denen es zu einer Rezession kommt oder auch er macht mal eine Fehlentscheidung oder hat Rückrufaktionen wie die Firma Philips 2021/22 und 2023 schon wieder. Das kann plötzlich Milliarden kosten. Nicht nur die Banken brauchen Eigenmittelrücklagen für Notzeiten, die grossen Firmen und Firmengründer und -besitzer auch. Herr René Benko hatte entschieden zu wenig. Mal schauen, wie es Herrn Elon Musk demnächst mit seinem Twitter (neu X) ergehen wird. Verbrennen Sie mal den grössten Teil von 44 Milliarden (Dollar oder irgendeine andere Währung ist da fast egal) und helfen einer Firma wie Tesla aus der Klemme, wenn Konkurrenten sie in die Zange nehmen. So unwahrscheinlich ist diese Entwicklung doch nicht, oder?

Das waren ein paar Gedanken zur Herkunft der Gelder. Nun ein paar Gedanken zur geplanten Verwendung der Gelder und möglicher Folgen:

Es sollen in den nächsten 30 Jahren etwa 20 Professorenstellen bezahlt werden. Sie sollen forschen. Das ist doch eine gute Sache, oder?

Stellen wir uns vor, wir hätten ein Volk von 100000 Menschen. Kinder sollen nicht arbeiten und Rentner auch nicht. Damit fällt schon mal die Hälfte (grob geschätzt) der Menschen als Erwerbstätige oder „Leistungserbringer“ aus. Die anderen 50000 Menschen müssen jetzt die gesamten Nutzungsbereiche ausfüllen, in denen die 100000 Menschen Dinge erwerben, die ihrem Leben dienen und der Erholung und dem Genuss. Im Prinzip ist das einer der arbeitet für zwei Verbraucher, denn für das eigene Leben müssen die 50000 Leistungserbringer ja auch das Nötige und den Genuss schaffen. Wir können ja nicht nur selbst nur das geniessen, was wir auch schaffen, sondern als Allgemeinheit, als Volk, ist das auch nicht anders. Sonst müssen sich unsere Goldesel (Notenbankerinnen und Notenbanker) ja noch mehr Geld denken.

Zum Glück haben wir durch die Mechanisierung und Industrialisierung und Elektrifizierung und viele andere -ungs und mindestens teilweise auch der Digitalisierung eine Menge an Effektivitätssteigerungen bekommen, so dass wir heute viel mehr pro Arbeitskraft schaffen können, als vor hundert Jahren. Aber es gibt Arbeitsbereiche, wo wir Menschen relativ leicht durch Roboter ersetzen können und andere, wo das schwer geht und vielleicht auch gar nicht sinnvoll oder wünschenswert ist. Es spricht eine Menge dafür, dass mögliche Rationalisierungsgewinne eine obere Grenze haben, hinter der der Aufwand grösser als der Nutzen ist. Auch hier wird wahrscheinlich eine verbeulte Gausskurve eher der Realität entsprechen als eine immer ansteigende Traumkurve oder theoretische Vorstellungskurve. Für jeden angeschauten Bereich wird diese Kurve wieder etwas anders ausschauen. Wir können nicht einfach alle Bereiche über einen Kamm scheren. Fragen wir unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und unsere Politikerinnen und Politiker nach deren Forschungsergebnissen und Wissen diesbezüglich, denn sie führen und leiten uns ja in die richtige Richtung.

Wenn Sie ab jetzt Professoren weiter an solchen Projekten forschen lassen, dann nimmt die Effizienz mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann wieder ab, sowohl für die Entwicklung solcher Maschinen wie auch der Herstellung der Produkte dann durch die Maschinen. Der Scheitelpunkt dieser verbeulten Gausskurven dürfte von Projekt zu Projekt unterschiedlich hoch sein und ist vermutlich schwer vorher vorauszuberechnen auf Grund der vielen Einflussfaktoren. Hinterher, rückwärts gesehen, sehen wir das vielleicht klarer, wenn es uns dann noch gibt. Wahrscheinlich gibt es sogar vielfältige Gründe dafür, dass die Kurve der Realität in irgendeiner Form einer Gausskurve ähnelt und nicht unserer Traumkurve.


Nun haben wir heute die Situation, dass grosse Teile der 50000 Leistungserbringer in die Digitalisierungsbranche gehen. Wir messen der Technik und den Anwendungsgebieten viel mehr Aufmerksamkeit, Geld und Freude bei als z.B. den Arbeitsplätzen am und mit Menschen. Wenn da also noch einmal 100 Mio in solche technischen und Digitalisierungsarbeitsplätze gehen, dann gehen Arbeitsplätze im gleichen Wert im Gesundheitswesen, in der Gastronomie und anderen analogen Bereichen verloren. Hätte Herr Schwarz die 100 Mio in das Gesundheitswesen in Deutschland oder in der Schweiz gegeben, hätte er viel mehr Arbeitsplätze schaffen und erhalten können, denn diese Arbeitsplätze sind zwar wertvoller (!!!), werden aber schlechter bezahlt, weil wir sie nicht für so wertvoll erachten, sonst würden wir nicht in die IT-Branche abwandern. Arbeit direkt am und mit Menschen ist menschliche Arbeit, denn die Digitalisierung und Roboter schaffen keine Beziehung unter Menschen, lieben nicht, sind nicht Partner, eben keine Menschen. Wenn wir uns in der gesellschaftlichen Entwicklung hinter dem Scheitelpunkt der verbeulten Gausskurve befinden, können auch Regierungen, Führungen oder Organisatoren nichts an dieser Situation ändern. Wir brauchen die Regierenden als Volk auch gar nicht zu beschimpfen, zu bekämpfen, zu beschuldigen, vor Gericht zu bringen oder gar zu morden. Der Fehler, den sie gemacht haben, ist nur der, dass sie sich selbst für fähig hielten, die Realität zu ändern und dass sie sich deshalb auf solche Posten beworben haben und wir haben den Fehler gemacht, sie zu wählen. Wir hätten besser Andere gewählt, die es auch nicht besser gekonnt hätten. Wir schauen jetzt mal in Argentinien dem neuen Präsidenten, Herrn Javier Milei zu. Wir alle müssten freiwillig statt der Technik und Digitalisierung den Vorrang zu geben, uns Menschen selbst und unseren Mitmenschen den Vorrang geben, selbst auf die Gefahr hin, weniger zu verdienen. Vielleicht hätten wir selbst und unsere Jungen und Mädchen in der Kindheit besser mit Puppen gespielt als uns immer weiter der Technik zu verschreiben und dabei uns als Menschen selbst zu verlieren? Das aber hätte wieder andere Auswirkungen, die wir uns nicht wünschen. Deshalb bitte Vorsicht und erst lange nachdenken, bevor wir etwas ändern. Wahrscheinlich haben wir Menschen gar keine Chance, mit unserem Gesellschaftssystem so wie wir sind, nicht an die sprichwörtliche Wand zu fahren. Da wir nicht eine Minute in die Zukunft schauen können, sehen wir die Wand nicht einmal auf uns zukommen. Beweis, dass da eine Wand auf uns zukommt, ist erst, wenn wir die Schmerzen nach dem Crash fühlen.

Wenn also die Entwicklungskurve in der Realität eher einer Art von Gausskurve folgt, aber dann ein Teil der Gesellschaft glaubt, weiter seiner Traumkurve folgen zu wollen und zu können, dann führt das nicht zu einer Verbesserung für den benachteiligten Teil der Gesellschaft (wie das all unsere IT-Anbeter heute glauben), sondern zu einer Benachteiligung und zu einem Verlust an Lebensqualität im Rest der Gesellschaft. Wenn die vielen IT-Mitarbeiter mal krank werden und die wenigen Mitarbeiter im Gesundheitssystem mal brauchen, dann werden sie sogar selbst die negativen Auswirkungen ihres Erfolges erleben. Punktuell mögen Verbesserungen möglich sein. Gesamtgesellschaftlich werden wir an Menschlichkeit und Lebensqualität verlieren. Erleben wir es nicht bereits?

Nehmen wir als Beispiel die Überwindung (stimmt ja gar nicht, Corona hat uns noch immer fest im Griff!) der Corona-Pandemie: Hätten wir statt all der Digitalisierungsprogramme, digitalen Kontroll- und Organisationsprogramme einfach unsere altbewährten Impfausweise genommen, hätten dort eingetragen und hätten auf ein paar Informationen verzichtet, auf wie viel Bürokratie in den Arztpraxen, wie viel Ärger bei der Kommunikation, wie viel Zeit und Geld für Programmierung, Schulung und Fehlerbehebung und wie viele Milliarden Kosten hätten wir verzichten können. Hätte das nicht Lebensqualität bedeutet? Früher hiess es: „Never change a winning team!“ Heute haben wir den ersten Buchstaben gestrichen und halten uns für fortschrittlich. Könnte es sein, dass wir da auch falsch liegen könnten? Natürlich hat Jeder in seiner Selbstbeurteilung alles richtig gemacht (vielleicht interessanterweise ausser Herrn Daniel Koch, wie ich im Internet las).

Hilfe! Hilfe! Hilfe! Da müssen wir uns eben Menschen aus dem Ausland holen, Gebildete mit einer ordentlichen Berufsausbildung, damit die unsere freien Stellen besetzen. Das Dumme: Die relative Anzahl der Menschen steigt nicht, sondern nur die absolute Anzahl. Es bleiben weiter 100 %. Heute arbeiten die hinzukommenden und bringen eine Erleichterung, aber auch sie werden krank, werden Rentner, bringen Kinder in Form des Familiennachzuges mit. Die Vergrösserung der Zahl bringt keine Erleichterung des Problems. Die Relationen verändern sich unwesentlich. Und wir haben in den Ländern der weissen Rasse inzwischen fast überall Zeichen, dass seit Beginn der Gastarbeitereinwanderung der Anteil der weissen Ureinwohner im Lande immer mehr sinkt. Dafür gibt es sicher auch noch andere spannende Gründe, die uns heute nicht beschäftigen sollen. In vielen Ländern werden wir demnächst erleben, dass die alte weisse Ureinwohnerschaft in die Minderheit gerät und das nicht einmal durch Eroberung wie in den USA und anderen Ländern vor hunderten von Jahren, sondern heute durch Einladung, durch die Vergabe von Arbeitsplätzen und Rechten an diese Menschen. Wir Weissen sind ziemlich dumm, weil unser Bild von der Welt, das wir haben und vertreten, offenbar nicht sehr realitätsnah ist. Wir Weissen schaffen uns selber ab?! Clever, nicht wahr?

Interessant ist auch die Rolle der Wissenschaft in diesem Bereich. Sie arbeitet gerne mit den absoluten Zahlen, weil sie uns Wachstum und damit die Traumkurve vorgaukeln. Mit den relativen Zahlen zu arbeiten, wäre zwar der Realität vermutlich näher, aber würde uns die gewünschten Traumergebnisse nicht liefern. Sind womöglich auch unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler tendenziös eingestellt, weil sie uns natürlich lieber Erfolgsergebnisse präsentieren als Warnungen, es sei denn, man könnte damit Anderen zeigen, wie Unrecht sie haben und wie Recht man selbst hat? So, wie ich es ja gerade tue.

Interessant ist auch, dass gerade in den Regierungseinheiten, den Führungsetagen der Betriebe und selbst in den Führungen der Interessensverbände, die für die Gesundheit, Gastronomie und weiteren am und mit Menschen arbeitenden Bereichen beschäftigt sind, immer weiter nach den sie und ihre Bereiche benachteiligenden Menschen, Arbeitsplätzen und deren Leistungen in der IT-Branche gerufen wird. Müssen wir uns jetzt nicht ganz ernste Fragen stellen?

Da hörte ich dieser Tage eine Reportage im Radio über die Arbeit eines Arbeitsvermittlers mit Jugendlichen, um sie in den richtigen Beruf zu bekommen. Alles wurde erfragt, was die Jugendlichen können, ihnen Spass macht, was sie sich wünschen etc. Dass es auch einen Bedarf der Allgemeinheit an uns und unserer Arbeit geben könnte und dass das vielleicht berücksichtigt werden sollte und müsste, kam überhaupt nicht vor. Der Bedarf entspricht vielleicht gar nicht unseren Wünschen und denen der jungen Menschen? Dann bilden wir am Bedarf vorbei aus?

Sollten wir Herrn Schwarz vielleicht eher bitten, sein Geld nicht zu stiften, damit es nicht all die negativen Auswirkungen entfalten kann? Keine Sorge, die ETH hat er ja nur zum Vehikel auserkoren. Die meisten dieser Arbeitsplätze von Professoren sollen nach Heilbronn in Deutschland kommen. Dann können sich die Deutschen mit ihrem eigenen Unsinn beschäftigen. Die haben ja die gleichen Probleme wie die Schweizer, sind wahrscheinlich nur etwas ungünstiger aufgestellt.

Denken Sie bitte immer daran: Wie es richtig ist, weiss ich auch nicht. Ich frage und hinterfrage nur und bilde mir daraus eigene Ansichten. Daran lasse ich Sie teilhaben. Wie realitätsnah oder -fern meine Ansichten sind, müssen Sie selbst nachdenken. Das kann Ihnen niemand abnehmen, auch ich nicht. Ich habe viele, viele Jahre gebraucht, um diese Zusammenhänge und Widersprüche wahrzunehmen, beschreiben und speichern zu können.

10 January 2024
wf