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Einfache Prozent-Darstellung... Fast alles auf der Erde, vielleicht sogar im Kosmos, können wir in Form einer Prozent-Darstellung auffassen, beschreiben und durchdenken. Wir wollen das einmal tun und daraus Schlüsse ziehen. Sie werden staunen. In der Regel denken, forschen und planen wir nämlich in unbegrenzten absoluten Zahlen. Das führt zu völlig anderen Schlussfolgerungen. Was wollen wir glauben?

Ich bin einer, aber selbst mich selbst kann ich in Form einer Prozent-Darstellung denken. Ich lebe eine Anzahl von Jahren. Wir sagen mal 80 Jahre.
Davon bin ich 6 Jahre Kind, eigentlich schon nicht mehr, denn inzwischen wird schon der Kindergarten zur Schule, wenn auch zur Vorschule. Dann kommen 10 oder 12 oder 13, vielleicht sogar 14 Jahre Schule. Addiert ist schon das erste Viertel meines Lebens herum. Früher musste man in der Zeit mit den Eltern arbeiten. Dann gab es ein paar Jahre Romantik, wo Kinder auch spielen durften. Dann kamen wieder Arbeitsjahre. Wir nennen sie jetzt Schuljahre, aber für die Kinder ist es Arbeit, harte Arbeit, lernen. Mit Geld verdienen ist da nichts, aber mit spielen auch nicht. Dann kommen grob gerechnet vierzig Jahre tatsächlicher Arbeit, mal die Lehre mit eingeschlossen. In der Zeit wollen wir unser Geld verdienen, wollen uns etwas leisten und geniessen. Ja, leisten und geniessen wollen wir, aber schon das Geld dafür zu verdienen, fällt uns schwer, am besten nur mit einem Spass machenden Job und in immer kürzerer Arbeitszeit. Die anderen Jobs sollen doch Andere machen oder Roboter oder neuerdings KI. Da soll uns doch bitte der Staat auf vielfältigste Weise helfen. Geld für die Rente sollen wir auch noch sparen? Wie soll das denn gehen? Da soll uns doch bitte der Staat helfen. Wenn wir für eine gleiche Menge verfügbares Geld in der Pension sparen wollten (60 bis 80 Jahre oder 65 bis 85 Jahre, aber bitte nicht älter werden), dann müssten wir ja während der 40 Jahre Arbeit jeweils ein Drittel sparen für die 20 Jahre Pension (Inflation und andere gesellschaftliche und private Pechereignisse noch nicht mit bedacht). Das geht ja gar nicht auf. Deshalb müssen wir das mit Anlagen mit hoher Rendite machen. Die 0 bis 3 %, die es da bis heute so bei den Rentenversicherungen gab, sind da sehr mager. Rechnen wir die jährliche Inflation dagegen, dann … Das ist aber eine furchtbare Realität oder unsere Vorstellungen sind einfach nur Wunschträume? Märchen? Aber wir wollen doch glücklich sein, Glück haben und ist das die Welt uns etwa nicht schuldig? Wer will da entscheiden, ob uns die Welt etwas schuldig ist oder nicht? Sie ist, wie sie ist. Das sind halt ihre Regeln. Das ist eine furchtbare Konsequenz unseres Lebens, dass es eben nicht nach unseren Wünschen und Träumen, sondern nach den Regeln der evolutionären Natur und/oder eines allgemeinen Seins und/oder eines Gottes geht. Einen gewissen Spielraum hatten und haben wir offenbar. Aber in einem Märchen leben wir ja mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht, oder Sie doch?

Arbeiten und Geniessen. Meine Wochenzeit von 168 Stunden muss ich aufteilen in Zeit zum Arbeiten für Geld (40 + 10 für Fahrt), Zeit zur Wohnungspflege, Einkaufen, Essen bereiten, Putzen (2). Schlafen muss ich auch (8). Körperpflege brauche ich auch (1/2). Also rechnen wir mal: 40+10 Fahrt=50 Stunden + 2x7=14 Stunden + 8x7=56 Stunden + 1/2x7=3,5. Das macht zusammen: 123,5 Stunden pro Woche. Freizeit 44,5 Stunden pro Woche. Da fällt allerdings das Essen mit hinein. Ich wünsche Ihnen, dass Ihr Essen für Sie Genuss ist. Die Freizeit ist eine ganze Menge Zeit. Hätten Sie das gedacht? Aber es ist nicht die Hälfte meiner Zeit. Was machen Sie in oder mit Ihrer vielen Freizeit?

Diese Rechnung können Sie nun noch einmal mit Kindern aufmachen. Denken Sie daran, dass wir für einen gleichmässigen Bestand der Tierart „Mensch“ auf der Erde pro Frau, genauer pro Paar, mindestens 2 Kinder brauchen, die wieder mindestens 2 Kinder haben, die wieder mindestens 2 Kinder … Ein Leben mit weniger als zwei Kindern ist im Durchschnitt also gar nicht artgerecht, nicht menschlich in einem ökologischen Gleichgewicht der Tierarten auf dieser Erde. Zum Glück gibt es Paare, die mehr Kinder haben, sodass einzelne Frauen oder Paare auch mal weniger Kinder haben können. Ein Recht auf weniger Kinder für viele oder alle heisst simpel „Menschheit nachhaltig adé“(oder zumindest erstmal unsere Gruppe der Menschheit).

Was machen wir mit unserer Zeit/Freizeit? Die Tierart „Mensch“ hat sich Jahrtausende vermutlich nur in einer analogen Welt entwickelt und angepasst. Dürfen wir davon ausgehen, dass eine zunehmende Beschäftigung oder Unterhaltung (sich beschäftigen lassen) vor dem Fernseher da menschlich war und ist? Je mehr wir in der digitalen Welt an Zeit und Beschäftigung verbringen, desto mehr werden wir auch dort zuhause sein und in der Umkehr, desto weniger in der analogen Welt. Wir gewinnen Fähigkeiten und Nutzen in der irrealen oder halbrealen Welt und wir verlieren Fähigkeiten und Nutzen in der realen analogen Welt. Ausser dem Durcheinandergeschrei der Kinder gab es vermutlich in der Regel nur eine Kommunikationslinie zugleich. Alles schön nacheinander. Seit Beginn der Telefonie und inzwischen zunehmend in allen Kanälen zu allen Zeiten und am besten auch noch mit allen Menschen erleben wir eine hoffungslose Überkommunikation. Rat, wie man sein Leben heute richtig lebt, ist heute überwiegend weiblich, noch zusätzlich zum vorher schon von Männern wie mir übermässigen Rat in allen Lebenslagen. Im Ergebnis haben wir mehr Streitereien und weniger Kinder als vor dem Feminismus.

Ich will mehr Wohlstand: Eine schöne Wohnung oder gar ein schönes Haus, gut zu Essen, Reisen, alle Wünsche meine Gesundheit und Schönheit betreffend erfüllt, gutes Körpergefühl... Da fällt Ihnen sicher noch mehr ein? Nur, das müssen Sie alles erarbeiten. Das würde ich für mich gar nicht schaffen. Zum Glück ist unsere Gesellschaft in den Ländern der weissen Rasse noch überwiegend recht gut organisiert, sodass wir uns die Arbeit teilen können und mittels Staat und Versicherungen auch auf alle Schultern insgesamt verteilen können. Was für ein Glück haben wir Bewohner der noch von Weissen kontrollierten Länder. Dummerweise aber denkt Jede und Jeder fast nur an sich (auch wenn wir von uns selbst das komplette Gegenteil behaupten) und versucht, ein bisschen mehr Gewinn im Geschäft für sich zu behalten als dem Geschäftspartner (Kunden oder Zulieferer) zuerkannt wird. Sonst ist das ja ungerecht, wenn ich nicht den gleichen Gewinn oder doch lieber ein wenig (oder besser mehr?) Gewinn mehr habe. So viel Betrug ist da nicht möglich, denn sonst merkt die oder der Andere das ja. Da sind Staat und Versicherungen doch viel besser. Da betrügen wir niemanden persönlich (oder gleich alle zusammen) und da macht das ja nichts. Über die Jahre haben wir einen regelrechten Wettkampf und Sport daraus gemacht, den Staat und die Versicherungen, wo irgend möglich bis an die letztmöglichen Grenzen, auszunutzen oder sogar zu betrügen. Es darf nur niemand merken, am besten nicht einmal ich selbst. Nicht Wenige schaffen das sogar, das zu tun, ohne es selbst zu merken. Als Beispiel: Die Lobby- oder auch die Parteiarbeit. Wir müssen mit unseren Interessen die Gesetzgeber so beeinflussen, dass sie unsere Interessen mit ins Gesetzbuch schreiben. Dann ist sogar der Staat für die Verwirklichung unserer Interessen zuständig, denn er muss ja dafür sorgen, dass die Gesetze eingehalten werden. Pfiffig, oder? Das haben die selbst gar nicht gemerkt; wenn doch, dann müssten sie sich selbst ja als Verbrecher verstehen. Kennen Sie Einen, der das tut? Da gibt es noch viele Möglichkeiten, sich selbst zu betrügen, ohne dass man es selbst merkt. Denn auf der anderen Seite sind ja wieder Menschen, Bürger, Versicherte, Steuerzahler etc., die mit ihrem Geld den Betrag einzahlen müssen, den ich als vom Staat auf der anderen Seite Geschützter oder Bevorteilter eingeheimst habe.

Ihre Lebenslänge, Lebenszeit, Lebensmöglichkeiten sind 100 %. Die teilen sich in arbeiten und geniessen. Wenn Sie mehr geniessen wollen, dann müssen Sie jemanden Anderen mehr für sich arbeiten lassen als der geniessen kann. Das wäre dann eine Form von Ausbeutung. Ach, Sie wollen gar niemanden ausbeuten? Dann ist die Rechnung ziemlich einfach. Sie müssen alles selbst erarbeiten, was Sie auch geniessen wollen und wenn Sie mehr geniessen wollen, dann müssen Sie sich auch selbst mehr ausbeuten. Ach, deshalb heute so viele Burn outs? Bei Arbeitsteilung gleichen sich die gegenseitigen finanziellen Gewinne aus oder es findet doch in die eine oder die andere Richtung mehr oder weniger Ausbeutung statt.

Meine Frau und ich bilden ein Paar, je 50, zusammen 100 %. Wir können Jeder in unserer Arbeitszeit eine bestimmte Menge Geldes verdienen. Also muss der Lohn möglichst hoch sein. Am höchsten sind die Einnahmen, wenn Beide je zu 100 % arbeiten. Dann ist die Freizeit für Beide zuhause entsprechend gering. Wenn Beide voll arbeiten, bleibt wenig Zeit zum Geniessen. Zuhause gibt es ja auch noch etliches zu tun, damit man sein Zuhause auch geniessen kann. Wenn ich weniger arbeiten will, dann verdiene ich auch weniger. Verdiene ich mehr als der Andere, ist es für das Paar zusammen effektiver, wenn ich mehr arbeite als der Andere. Ich wollte doch aber, wo ich schon mehr verdiene, mehr Freizeit haben und damit zu meinem Recht kommen, auch mehr zu geniessen. Jetzt soll ich mehr arbeiten, weil wir dann zusammen mehr Geld haben, als wenn der Andere mehr arbeitet, der weniger verdient? Das ist aber ungerecht. Inzwischen verdienen in Paaren sogar Frauen mehr als die Männer und dann wundern sie sich, wenn sie auch noch mehr als die Männer arbeiten sollen, denn die Kinder oder das Kind haben sie ja auch noch und dem wollen sie ja auch gerecht werden. Ist das nicht ungerecht? Ich bin froh, dass ich mehr verdiene und nun soll ich auch noch mehr arbeiten als Frau? Ja, genau. Früher war es umgekehrt so und Sie haben sich über ihren Mann geärgert, dass er nie da war und dass er mehr arbeitete und mehr verdiente, als Sie, meine Dame. Wir müssen uns Arbeit und Genuss teilen als Paar, genauso zwischen den einzelnen Mitmenschen und mir und auch ich mit mir selbst. Das ist offenbar eine Naturregel, die Regel unserer Relativität. Da wir eben in der Evolution unterschiedliche Begabungen, Möglichkeiten und Aufgaben bekommen haben, müssen wir die auch entsprechend unter uns verteilen. Wenn Beide nur Geld verdienen und geniessen wollen, dann müssen Sie schon sehr viele Andere ausbeuten. Sonst funktioniert das nicht.

Überwiegend funktioniert unsere Welt nach der Regel: Das, was da ist, sind 100 %.

Nehmen wir „Freiheit“. Ach so, Freiheit ist gar keine da? Sind Sie da so sicher? Gewiss, Sie sind ziemlich eingesperrt in Ihrer Existenz. Aus der kommen Sie nicht einmal heraus. Da ist Freiheit gar nicht erreichbar? Die evolutionäre Natur hat Sie, ohne Sie zu fragen, einfach in Ihre Existenz eingesperrt. Ach, das waren gar nicht die Männer, die die Frauen eingesperrt haben und das waren gar nicht die Frauen, die die Männer auf ihre Weise eingesperrt haben? Da müssen Sie schon die Evolution der Natur dafür verantwortlich machen, dass Sie geboren wurden und auch noch ausgerechnet von diesen beiden Eltern. Wir Anderen können da nichts dafür. Das ist einzig und allein Ihr Problem. Da können wir Ihnen nicht helfen. Wir haben das gleiche Problem, nur in individuell unterschiedlicher Ausprägung. Wir sitzen im gleichen Boot, aber Jede und Jeder für sich, 9 Milliarden Kajüten.

Aber, es stimmt schon, viel Freiheit haben Sie nicht. Ich, als Ihr Nächster neben Ihnen, als Ehepartner, als Geschäftspartner, als Mitbewohner, als Miteigentümer, als Genosse, als Kunde, als Arbeitgeber, als Zulieferer, als Kriegsgegner, … und Sie haben zusammen gewisse Möglichkeiten, also gewisse Freiheiten, etwas zu tun oder zu lassen. Diese Möglichkeiten, diese Freiheiten müssen wir uns teilen. Die Freiheit, Geld auszugeben (das wir gemeinsam haben), Freizeit allein zu nutzen, die wir auch gemeinsam verbringen könnten, Ruhe zu haben oder Krach, Gewinne oder Verluste zu haben, arbeiten zu müssen oder Genüsse zu haben und vieles mehr. In jeder einzelnen Situation müssen wir uns auseinandersetzen und besprechen, wie wir das wollen oder nicht wollen. Je besser wir nach einiger Zeit eingespielt sind und je ausgeglichener das Gleichgewicht ist, wird es in der Regel leichter machen, mit der Zeit zusammenzuleben. Unsere gemeinsame Freiheit macht zusammen 100 % aus, nicht Ihre oder meine allein. Nicht selten haben wir nach einiger Zeit die Schnauze so vom Anderen oder der Anderen voll, dass wir uns lieber trennen. Wenn aber Jede oder Jeder seine Freiheit zu 100 % haben will, dann hat die oder der Andere gar keine Freiheit mehr. Freiheit können wir also zusammen nur geteilt haben und geniessen. Ausser in der Balz ist das recht mühsam, aber sonst sind wir allein. Müssten wir daraus nicht die Konsequenz ziehen, lieber nicht mehr die Freiheitskämpfer zu unterstützen, sondern lieber die stillen Diplomaten, die Ausgleich suchen, Abstimmung auf Bedürfnisse und Möglichkeiten untereinander, Ausgleich zwischen Regierung und Volk, Gewinnausgleich zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, …?

Frauen sind heute die Hauptpersonen, auch wenn sie selbst noch immer glauben, benachteiligt und hintangesetzt zu sein. Dafür gibt es gute Gründe. Einige davon könnte ich Ihnen nennen, aber nicht hier. Eine Frau selbst ist auch 100 %. Früher wussten Frauen, wie man lebt. Sie waren Meister darin und gaben das an ihre Töchter weiter. Seit aber Mädchen den Jungs nacheifern müssen ... Heute wissen Frauen, wie man Karriere und Geld macht. Vom Leben und wie leben haben zumindest die Möchte-gern-Männer kaum noch eine Ahnung. Für das Überleben der Tierart Mensch sind Kinder in entsprechender Anzahl (mindestens 2, eher 3) langfristig natürliches Leben, zuerst für die Frau, natürlich gemeinsam mit dem Mann. Leben und Kinder brauchen viel Zeit, teilweise Arbeit, teilweise Genuss. Zum Geld verdienen arbeiten daneben braucht ebenfalls Zeit und Kraft. Wer dann noch Karriere machen will (und geschenkt gibt es die selten), muss viel einsetzen. Wer Geld verdienen will, muss Zeit einsetzen (Zeit ist Geld und umgekehrt auch) oder sie muss Andere ausbeuten. Vollständig Chef sein und einen Chefsessel ausfüllen, vollständig allen Mitarbeitern gerecht werden, alles besser machen als die Männer und am Ende auch noch die Welt retten. Ich habe jetzt noch gar keine Zahlen eingesetzt. Wir brauchen es auch gar nicht, oder? Da kämen mindestens 200 % heraus, oder? Nun wissen Sie, warum in den Konzernleitungen, in den Regierungen und anderen Leitungsfunktionen so wenige Frauen sind. Die können sich einfach nicht zerreissen. Und wenn sie das nicht können und sich selbst dieser Begrenzung stellen, dann können wir diesen Frauen nur gratulieren, denn das zeugt von Restwissen darum, wie man lebt. Natürlich haben Frauen ein viel feineres Gefühl dafür, was auf der Erde und in der Gesellschaft anders läuft, als sie sich das selbst wünschen (nicht „was falsch läuft“), aber sie haben keine Chance, das alles selbst zu ändern oder zu meistern. 100% sind 100 %. Da ist die evolutionäre Natur gnadenlos. Achtest Du nicht drauf, dann ab ins Burn out, in die Depression oder Schlimmeres. Die Bürokratie der Natur kann nur bis 100 % zählen. Für sie ist dort einfach das Mass voll. Dann läuft's eben über.

Die Menschen in Russland und in der Ukraine leben seit Jahrhunderten, vielleicht sogar Jahrtausenden in Nachbarschaft, mehr oder weniger zusammen, mehr oder weniger in Feindschaft. Jeder interpretiert die Geschichte auf seine Weise, nach seinen eigenen Wünschen. Natürlich ist in der Geschichte bereits viel Krieg passiert, zum Glück auch manches friedliche Zusammenleben. Es wird beiden Völkern oder beiden Gruppen des gleichen Volkes (wer will das entscheiden?) nichts anderes übrig bleiben, als sich miteinander auszusöhnen und in Zukunft wieder zu vertragen, so wie das im Kinderzimmer bei den Drei- bis Fünfjährigen auch so ist. Nur Eltern als schlechte Richter und Ruhestifter haben wir in der grossen Politik nicht. Dort schauen auch alle Anderen um uns herum vor allem auf ihre eigenen Interessen (selbst wenn sie das anders verpacken und von sich selbst gar nicht glauben). Wir müssen uns deshalb Gleichgesinnte von den Drei- bis Fünfjährigen holen, in diesem Falle Erwachsene, ja ganze Völker, damit wir dann doch wieder aufeinander losschlagen können, um unser vermeintliches Recht zu erkämpfen. Eine friedliche Zukunft? Sehen Sie eine Chance?

Die Verhältnisse im Iran. Da sind die islamischen Regierungsvertreter ganz überwiegend männlichen Geschlechtes und das Volk beiderlei Geschlechtes. Wieder: Volk und Regierung müssen zueinander finden. Die gemeinsame Freiheit beträgt 100 %. Ob es da förderlich ist, wenn Frauen einfach ihre Kopftücher abnehmen und die Männer dazu reizen, ihren Willen per Gefängnis und Peitschenhieben durchzudrücken? Müssen wir nicht von aussen sagen: In solch einer Situation, wo eigentlich Deeskalation nötig wäre, ist das von beiden Seiten nicht gerade clever, oder? An dieser Stelle schäme ich mich, ein Mann zu sein. Aber wir sind Menschen. So sind wir, ich auch. Da ist es schon folgerichtig, dass wir ein Rotes Kreuz oder einen Roten Halbmond keine Unterschiede machen lassen und allen helfen lassen. Aber in dieser Situation stimmt auch, dass der Neutrale unausweichlich den Stärkeren bevorteilt, denn auch der Neutrale greift mit der Sorgfalt und Hilfe ins Kriegsgeschehen ein. Es geht gar nicht anders. Und ist es nicht bezeichnend für die Grösse unseres Verstandes, wenn wir wegen der Kleidung Vorschriften in Gesetze schreiben müssen und die dann auch noch mit aller Härte durchdrücken müssen, selbst in Staaten, die heute noch von Weissen regiert werden? So weit geht unsere eigene Toleranz. Aber auf einer anderen Seite, ist es denn so lebenswichtig, dass ich meine Kleiderwünsche bis ins Extreme erfüllen muss? Leidet mein Leben daran, wenn ich mich nicht so kleiden kann, wie ich es mir wünsche? Die Summe der Freiheit eines Volkes und seiner Regierung ist zusammen 100 %. Diese 100 % müssen wir sinnvoll untereinander aufteilen. In den letzten 3000 Jahren haben Menschen das untereinander nur seltenst geschafft.

Israel und die Palästinenser: Zwei Völker, ein Land. Man braucht nur ins alte Testament der Bibel zu schauen und die dort geschriebenen Geschichten zu lesen. Wie nahe an der Realität die Überlieferungen von damals sind, völlig gleich, ob in der Bibel oder aus anderen Schriftrollen oder Geschichtszeugnissen entnommen, kann keiner von uns abschliessend beurteilen. Wir waren ja noch nicht einmal dabei damals. Wer will da von aussen richten oder gerecht Einfluss nehmen? Beide Völker sind Menschen und müssten sich gegenseitig die Menschenrechte einräumen. Vermutlich sind die Juden über die Jahrhunderte die mehr geschlagenen, mehr gemordeten, mehr der Vernichtung gefährdeten. Aber den Menschen, die jetzt leben, ist die Geschichte egal. Sie wollen leben und absolut frei sein. Damit ist klar, dass wir wie die Drei- bis Fünfjährigen miteinander umgehen, nur mit tödlicheren Waffen. Bisher eskalierten der Wille zum Sieg (der Bösere (im Selbstbild natürlich die Guten, eben wir) besiegt den Bösen) und die jeweiligen Rachegelüste nach den Kriegen drehen die Gewaltspirale immer weiter. Abhilfe können da nur diese beiden Völker untereinander schaffen. Das wird schwer, verdammt schwer. Einmischung von aussen? Wir kennen uns doch (oder etwa nicht?). Wenn uns Andere zu etwas zwingen wollen, was wir selbst nicht wollen oder wenn uns Andere zu etwas verleiten wollen, was wir nicht wollen oder können, dann reagieren wir mit Gegenwehr, mit Abwehr. Wir sind ja keine Maschinen, sondern Ichs.

Wir müssen uns nun in einer globalisierten Welt die Welt teilen, einerseits mit den anderen Lebewesen zusammen, andererseits auch mit den vielen anderen Menschen zusammen. Wenn wir das freiwillig tun, dann kann das im Frieden geschehen. Wir tun es aber in aller Regel nicht freiwillig (auch wenn wir da uns betreffend vom völligen Gegenteil überzeugt sind). Deshalb stossen wir uns ja so oft die Nase oder das Portemonnaie oder bekommen unsere Wünsche nicht erfüllt oder oder oder... Jede Enttäuschung zeigt nur, dass unsere Weltsicht nicht realitätsnah war oder sogar ist. Sie und ich leben zusammen in dieser Welt.

Nur, was wir bezahlen können, das dürfen wir auch fordern, am besten noch mit etwas Gewinn für die oder den Anderen. Sonst gibt es womöglich Ärger? Wahrscheinlich funktioniert unsere Gesellschaft ähnlich wie die Physik? Wenn Sie einen Prozess in Gang setzen wollen und in Gang halten wollen, brauchen Sie etwas mehr Energiezufuhr als Sie am Ende Gewinn herausbekommen, obwohl die Energiezufuhr und Energieausfuhr am Ende gleich hoch sind. Je nach Prozess kann der erforderliche Mehrbedarf am Anfang sogar recht hoch sein. Am Ende aber wollen wir Gewinn haben, möglichst viel. Woher kommt der Gewinn? Sie haben vorne so und so viel Geld hineingesteckt. Jetzt soll am Ende mehr herauskommen? Sie haben ein Perpetuum finanzile entwickelt. Donnerwetter! Gratulation! Nein, Sie haben nur am Ende mehr Gewinn, wenn Sie Ihren Output teuer verkaufen können und den Gewinn haben Sie dann von den Kunden, die ihrerseits dafür sorgen müssen, dass sie das Geld irgendwo verdient haben, dass sie bereit sind, Ihnen jetzt als Gewinn zu überlassen. Die Höhe des Gewinnes aber ist der Grund für unseren nächsten Zwiespalt, den wir dann per Gerichtsverfahren, Streik und weiterer Kampfmassnahmen bis zum Bürgerkrieg eskalieren lassen.

Die Streiks der verschiedenen Berufsgruppen in den Ländern der weissen Rasse im Jahre 2024 gehören mit in diese Kategorie. Lassen Sie uns möglichst viel Gewinn oder Freizeit herausschlagen. Es reicht uns jetzt. Wir wollen mehr! Wir haben dazu ein verbrieftes Recht. Also streiken wir. Dem Gewinn auf Ihrer Seite stehen Mehrkosten auf Arbeitgeber- oder/und Staatsseite gegenüber. Die müssen die Arbeitgeber oder der Staat ja wieder einnehmen, also auf die Kosten oder Steuern umschlagen. Dann werden die Anderen ärmer, die mit ihren geringeren Löhnen den höheren Kosten gegenüberstehen und müssen streiken, um ihre Gewinne zu erhöhen. Da können wir noch viel mit- und gegeneinander streiken. Durch die jeweils dem anderen Kunden, unserem Mitbürger, nicht erbrachte Leistung verlieren wir nur gegenseitig jeweils Genuss und Geld, genau das Gegenteil von dem, was wir eigentlich erreichen wollten. Als Streikender ist gar nicht mein Arbeitgeber der Gegner, sondern die anderen Arbeitnehmer und soweit wir ja alle zusammen zum Volk gehören und die Anderen für sich auch die gleichen Rechte fordern und die gleichen Kosten verursachen, bin ich als zum Volk Gehörender indirekt sogar noch mein eigener Gegner? Das ist ja dumm. Also lassen wir uns doch lieber auf jede erdenkliche Art vom Staat subventionieren. Der lässt sich das Geld denken. Das Geld wandert dann zumindest teilweise in die Inflation, im Falle eines Wirtschaftsabschwunges allerdings leider auch überproportional. Zusammen beträgt unsere Freiheit 100 %. Daran können wir nicht einmal etwas ändern. Wir sind gezwungen, sie so sinnvoll oder optimal wie möglich untereinander aufzuteilen. Dieser Aufgabe sind wir ebenso gut gewachsen, wie die Drei- bis Fünfjährigen im Kinderzimmer ohne Eltern.

Es geht uns gut. Die Wirtschaft brummt. Wir verdienen alle viel Geld. Unsere Vorurteile sind ziemlich gleich hinsichtlich Verbindlichkeit, Genauigkeit, Zahlungsfähigkeit und Zahlungswilligkeit etc. Wir haben nur nicht genug Arbeitskräfte. Jeder tut seinen Job, so wie er mag. Alle sind glücklich. Dumm ist nur, dass in einigen Sparten gar nicht genug Arbeitskräfte vorhanden sind. Die doch vorhandenen Arbeitskräfte und die Abteilungsleitungen sind genervt, überfordert, an der Grenze ihrer Leistungskraft. Wenn ein Betrieb effektiv und gewinnbringend aufgestellt ist, dann kann nicht plötzlich ein Arbeitnehmer zwei Arbeitsplätze ausfüllen. Das geht nicht. Wenn er es doch kann, dann hat er vorher ineffektiv gearbeitet, denn er hätte ja zu der Zeit schon zwei Arbeitsplätze ausfüllen können. Es hat gar keinen Sinn, diese Arbeitnehmer oder diese Abteilungsleiter zu beschimpfen, zu beschuldigen, zu entlassen oder sogar vor Gericht zu ziehen. Für die Effektivität gibt es unter den gegebenen Umständen ein Optimum. Das können Sie nicht einfach ändern. Wenn viele noch arbeitsfähige Arbeitskräfte schon in den Ferien, in Pension oder Rente, im Sabbatical oder einfach nur auf der faulen Haut liegen oder für das Wohl des Volkes in weniger wichtigen, aber mehr geliebten Branchen arbeiten, dann müssten wir eher diese Menschen beschuldigen, beschimpfen oder vor Gericht ziehen. Sie befinden sich an der falschen Stelle, nicht die willigen an der Grenze der Leistungsfähigkeit Arbeitenden. Aber diese fehlbaren Menschen kennen wir gar nicht. Womöglich gehören wir selbst zu ihnen?

Wenn wir nicht genug Geld haben, dann dürfen wir auch nicht Krieg führen. Erstens kostet Krieg Menschenleben und diese Menschen können dann nicht mehr mit uns zusammen all das Geld verdienen, dass wir brauchen, um die Waffen zu bezahlen und die Schäden wieder zu reparieren. Aber selbst, wenn wir den Krieg menschlicher gemacht haben und es nur noch Materialschlachten sind ohne Verlust von Menschenleben, so müssen ja auch die Waffen entwickelt, gebaut und transportiert und angewendet werden. Es entsteht wahnsinnig viel Müll. All das kostet Geld, das wir erarbeiten müssen (auf welche Weise auch immer). Deshalb ist Krieg wahrscheinlich immer Verlust, meist selbst noch für den Sieger. Für den Verlierer aber ist es dann meistens nicht nur das Verlieren, sondern auch noch die Insolvenz, weil sich der Sieger am Besiegten wenigstens einen Teil der Kosten oder Verluste wieder gut machen will. Ein Kriegsgewinn muss sich ja lohnen. Wozu haben wir sonst Krieg geführt?

In der Aufteilung zwischen 0 % und 100 % zwischen Dir und mir scheint es also ein Optimum zu geben, vergleichbar einer Gausskurve. Da aber in jedem Paar das Ich und das Du andere Personen sind, werden wir davon ausgehen dürfen und müssen, dass diese Gausskurve viele Beulen hat und wohl auch recht flexibel ist, ja sein muss. In den Möglichkeiten, die uns unsere Gausskurve bietet, haben wir die Freiheit und können wir die Flexibilität entwickeln, unser gemeinsames Leben zu leben. Und gemeinsam ist das Geniessen meist doch schöner und das Arbeiten meist auch effektiver, als wenn wir im Streit oder gegeneinander oder allein arbeiten. Das war vermutlich schon vor 3000 Jahren so und ist es heute noch immer. Offenbar können wir das nicht ändern, auch durch „Fortschritt“ nicht. Die Extremvariante, die Diktatur, die ja einer Machtverteilung von nahezu 100 % zu 0 % entspricht, ist wohl deshalb auch nicht so beliebt von uns Menschen. Nur Diktatoren haben eine Freiheit von 100 %. Aber selbst das stimmt nicht, wenn wir hinter die Kulissen schauen. Der Wunsch und der Kampf um absolute Freiheit ist einfach nur Ausdruck menschlicher Dummheit, fehlenden Nachdenkens. Demokratie als gegenseitige Kompromissvariante ist uns da lieber, auch wenn sie uns natürlich nicht der täglichen und geduldigen gegenseitigen Kompromisssuche enthebt, die uns an der Arbeit und am Genuss hindert, weil auch sie Zeit und Energie braucht. Sie schafft uns auch nur begrenzte Freiheit, meine Freiheit begrenzt durch Dich und Deine Freiheit begrenzt durch mich. Die einzige Zeit, in der uns die evolutionäre Natur bei der gegenseitigen Abstimmung unserer Interessen hilft, ist die Balz durch das wahrscheinlich hormonell begründete Begehren (nicht Liebe) des jeweils Anderen. Ändert sich die Paarsituation wieder, ist auch das Begehren und die Zeit der erleichterten Abstimmung vorbei und die Härte des gemeinsamen Lebens hat uns wieder voll im Griff. Menschliche Freiheit ist relative Freiheit.

Die Theorie oder der Traum oder das Märchen vom immer besser, immer schöner, immer mehr ist wohl einfach nur schlichtweg Wahnsinn, dem die weisse Rasse bereits nach und nach zum Opfer fällt. Soweit ich das jetzt in der Welt beobachten kann, folgen aber wohl alle anderen Rassen auch. Vielleicht könnten wir da Indigene anderer Rassen in ihrer Lebensweise vor 500 Jahren ausnehmen? Aber das ist lange her.

Heute hören wir so viele Klagen über die Zerstörung der Natur und die von uns angerichteten Schäden und die sich daraus noch entwickelnden Folgen. Leider können wir nur eines, mit unserer Lebensweise die Schäden weiter verursachen, damit aber unserer geliebten Lebensweise weiter frönen oder aber die Umwelt entsprechend schonen. Das ginge dann aber nur, wenn wir selbst entsprechend Verzicht üben würden und den dann damit sofort zunächst verbundenen wirtschaftlichen Niedergang aushalten würden. Die Freiheit der Lebensweise haben wir mit unserer Umwelt nur zusammen zu 100 %. Diese 100 % müssen wir uns aufteilen. Die optimale Verteilung ist eine spannende Frage, die es miteinander (und mit am Tisch müsste die Umwelt sitzen) zu klären gälte. Und Geld denken ist ein Märchen. Lassen Sie es gleich bleiben. Wohlstand hat wahrscheinlich für uns Menschen eine Obergrenze, die in den Ländern der weissen Rasse überwiegend wahrscheinlich sogar schon weit überschritten ist. Interessanterweise jagen aber alle anderen Menschen genau diesem Wohlstand, wie ihn die Weissen noch haben, nach.

Es waren sehr folgenreiche Entscheidungen, die unsere politischen Vorfahren seit etwa 1870 und besonders nach dem 2. Weltkrieg trafen, als sie die 100 %-Regel meinten, einfach ausser Kraft setzen zu können. So holte man Gastarbeiter ins Land, die mit halfen. So konnte man schnell alles besser machen, weil man mehr Arbeitskräfte hatte. Dass aber diese Gastarbeiter, so sie hier bleiben, zum Volk werden und in die 100 % mit hineinwandern, hat man nicht bedacht. Dass diese Gastarbeiter und viele andere Immigranten aus unterschiedlichen Gründen später uns selbst als Volk zur Minderheit im eigenen Land machen (was in einer Demokratie so seine Tücken hat), wurde nicht mit vorhergesehen. Sie waren eben Menschen und konnten nicht in die Zukunft schauen, so, wie wir und ich auch nicht.

Ganz ähnlich ist es mit den Staatsschulden (in der Demokratie also unseren Schulden, denn wir sind ja die Demokraten oder Sie etwa nicht?). Am Anfang waren die Schulden harmlos und halfen, alles besser zu machen. Inzwischen sind unsere Wünsche und Pflichten so gross geworden, dass wir gar nicht mehr anders können, als unseren Nachkommen unermessliche Schulden weiterzugeben. Ja, die Jungen verschulden sich und uns zusammen selbst schon. Es ist schon schwer für uns Menschen, unsere Wünsche unseren Möglichkeiten und den Möglichkeiten der Welt, in der wie leben, anzupassen. Unsere Augen sind grösser als der Magen oder anders, unsere Wünsche sind grösser als unser Können, wie bei den Drei- bis Fünfjährigen. Unsere Regierungen und die Menschen, die sich dort irrtümlich in Regierungsämter verirrt haben, brauchen wir jedenfalls gar nicht anzuklagen. Die haben gar keine Chance, uns Demokraten unsere eingeschränkten Möglichkeiten klar zu machen, denn dann wählen wir sie einfach nicht mehr. Wir wählen uns einfach die, die uns versprechen, dass sie alles besser machen werden für uns. Dass das gar keiner von Denen kann und dass wir hinterher nur enttäuscht von ihnen sind und die Kosten berappen müssen, das kann sich vor Antritt des Amtes nur keiner vorstellen, weder die Bewerber noch wir Wähler. In der jetzigen Situation haben die meisten regierenden Menschen gar keine Möglichkeit mehr, etwas gut zu machen, genauso, wie ein Konzernlenker nicht, der mit seinem Konzern zwar schon insolvent ist, aber noch nicht zahlungsunfähig, weil er selbst es noch nicht erkannt hat und weil die Banken, wie Julius Bär im Fall René Benko und alle anderen es noch nicht erkannt haben. Sie konnten eben nicht in die Zukunft schauen und übersahen in den Zahlenlisten die entscheidenden Zusammenhänge oder Divergenzen. Ist das nicht menschlich? Wie viele Fehler habe ich in meinem Leben gemacht und Hunderttausende verloren (alles Schulgeld in der Schule des Lebens).

7 March 2024
wf